Anschlagspläne in Stockholm Mutmaßliche Islamisten in Gera festgenommen
Die Bundesanwaltschaft hat nach ARD-Informationen im thüringischen Gera zwei Afghanen unter Terrorverdacht festnehmen lassen. Sie sollen sich zu einem Anschlag auf das schwedische Parlament verabredet haben.
Die Bundesanwaltschaft hat nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios, des MDR und des SWR am Vormittag im thüringischen Gera zwei Männer aus Afghanistan unter Terrorverdacht festnehmen lassen. Ihnen wird vorgeworfen, sich zu einem islamistisch motivierten Anschlag auf das schwedische Parlament in Stockholm verabredet haben.
Motiv für den Anschlagsplan sollen demnach öffentliche Schändungen des Korans im vergangenen Jahr gewesen sein. Aus Rache dafür sollen die beiden Männer erwogen haben, das schwedische Parlament mit Schusswaffen anzugreifen. Zu konkreten Tatvorbereitungen ist es aber offenbar noch nicht gekommen.
Männer werden dem Ermittlungsrichter vorgeführt
Der Generalbundesanwalt wirft einem der beiden Männer vor, Mitglied der islamistischen Terrororganisation ISPK zu sein. Der zweite Mann soll den ISPK unterstützt haben. Der "Islamische Staat Provinz Khorasan" ist ein Ableger der Terrororganisation IS im zentralasiatischen Raum und gilt aktuell als besonders aktiv und gefährlich. Die Terrororganisation erklärte in der Vergangenheit, dass sie auch Anschläge in Europa verüben wolle. Beiden Männern wird zudem die Verabredung eines Verbrechens vorgeworfen.
Die beiden Männer werden im Tagesverlauf zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe gebracht, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
In Schweden warnt die Regierung seit Monaten vor einer hohen Gefahr durch Anschläge islamistischer Terroristen. Im Oktober hatte ein ISPK-Anhänger in Brüssel zwei schwedische Fußballfans erschossen. Die Tat soll er als Vergeltung für die Koran-Schändungen in Schweden verübt haben. Der IS-Ableger reklamierte den Anschlag für sich.