G7-Gipfel in Elmau Jetzt kommen die Gäste
Gestern blieben die Staatenlenker der G7 unter sich. Heute empfangen sie Regierungschefs aus anderen Ländern. Den Anfang macht der ukrainische Präsident Selenskyj, der sich per Video zuschalten lässt.
Einen Tag sind die G7-Staatenlenker auf Schloss Elmau unter sich geblieben. Am zweiten Tag kommen Gäste ins Spiel.
Gleich am Morgen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugeschaltet. Er hatte schon gestern eindringlich weitere Militärhilfe des Westens gefordert, nachdem Raketen in Kiew eingeschlagen waren. "Wir brauchen eine schlagkräftige Luftverteidigung – modern, voll wirksam", sagte er in der Nacht in seiner täglichen Videoansprache.
Geschlossene Gemeinschaft gegen Putin
Später stoßen die Präsidenten von Indien, Indonesien, Argentinien, Südafrika und dem Senegal zum Gipfel. Demokratische Staaten also, die bei den Russland-Sanktionen nicht auf der Linie der G7 liegen, die aber wirtschaftlich wichtig sind oder zumindest momentan den Vorsitz regionaler Staatengruppen innehaben. Die Hoffnung dahinter ist wohl, sie dazu zu bringen, dass sie westliche Sanktionen zumindest nicht mehr unterlaufen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am ersten Gipfeltag betont, dass die G7-Gruppe sich als geschlossene Gemeinschaft Kremlchef Wladimir Putin entgegen stelle. Und US-Präsident Joe Biden sagte, jetzt sei die Zeit für Weichenstellungen: "Ob es um den Energiebedarf der Welt geht, die Klimakrise oder die Ausbreitung von Krankheiten, was wir jetzt entscheiden, wird die Welt aus meiner Sicht auf Generationen hinaus prägen", so der US-Präsident.
Hilfe für Schwellen- und Entwicklungsländer
Den Schwellen- und Entwicklungsländern hatte die G7-Gruppe gestern schon Investitionen in die Infrastruktur versprochen - von 600 Milliarden Dollar sprach US-Präsident Biden. Dabei geht es vor allem darum, dem wachsenden Einfluss Chinas im Süden der Welt etwas entgegen zu setzen.
Für die aktuell drohende Hungerkrise kommt dieses Programm allerdings zu spät. Hier wird heute mit konkreten Hilfszusagen der G7-Staaten gerechnet. Außerdem soll noch Zeit sein, um über Klimaschutz, Gesundheit und Energiesicherheit zu sprechen.