Deutsche Köche ausgezeichnet Michelin vergibt Rekordzahl an Sternen
Für ihre Kochkunst sind bundesweit 334 Restaurants mit den begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Damit wurde der Vorjahresrekord um sieben Sterne übertroffen.
Im vergangenen Jahr haben so viele Spitzenköche und -köchinnen einen Michelin-Stern für ihr Restaurant erkocht wie nie zuvor. In der neuen Ausgabe des Restaurantführers "Guide Michelin" sind bundesweit 334 Gourmet-Lokale mit den begehrten Sternen ausgezeichnet worden - damit wurde sogar noch der Vorjahresrekord von 327 überboten.
Der Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, sprach von einer bemerkenswerten Beständigkeit in der Qualität der deutschen Gastronomie.
Der Krise getrotzt
Beeindruckt waren die Tester insbesondere vom Engagement, dem Mut und von der Flexibilität, mit denen die Gastronomen den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten und dem Fachkräftemangel trotzen. Erfreulich sei auch das zunehmende Bewusstsein für eine nachhaltigere Arbeitsweise. "Viele machen sich für Nachhaltigkeit stark und setzen in ihrer Küche auf Regionalität und Saisonalität." Dafür haben nun 72 Restaurants einen Grünen Stern. Einen "Bib Gourmand" für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben bundesweit 274 Restaurants.
Aufsteiger des Jahres ist Jan Hartwig, der es mit seinem Restaurant "Jan" im Münchner Museumsquartier aus dem Stand in die höchste Kategorie schaffte. Küchenchef Hartwig, der bereits aus dem Münchner "Atelier" für seine Drei-Sterne-Küche bekannt war, hat auch mit seinem eigenen Restaurant die Michelin-Tester überzeugt. Er wurde für seine kreative Küche und seine perfekte Handwerkskunst direkt mit der Top-Wertung von drei Sternen ausgezeichnet.
Mit dem "Jan" gibt es nun in München ein weiteres Drei-Sterne-Restaurant der höchsten Kategorie, außerdem acht neue Zwei-Sterne-Restaurants und 34 neue Restaurants mit einem Stern. Noch hat der Süden und Südwesten in der Spitzengastronomie die Nase vorn - doch Großstädte sind ein interessantes Pflaster.
Zehn Restaurants mit drei Sternen
"Gerade in Berlin hat sich sehr viel getan", sagte Flinkenflügel. Angetan ist er von der Vielfalt und Unkompliziertheit in der Hauptstadt. "Es war ein ungewöhnliches Jahr in einem schwierigen Umfeld. Mit so einem positiven Ergebnis hätten wir niemals gerechnet", sagte er. Zwar sind die Lokale nach der Corona-Zeit wieder gut besucht. Doch die Zeiten sind wirtschaftlich schwierig, und es fehlen Fachkräfte.
Ingesamt gibt es jetzt in Deutschland zehn Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern. Erfreulich war für die Tester das zunehmende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität.
Hinter dem renommierten roten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen. Neben dem "Guide Michelin" erscheint auch der Restaurantführer "Gault&Millau" regelmäßig als wichtiger internationaler Gourmet-Ratgeber. Er vergibt 0 bis 20 Punkte für die Restaurants.