Symbolbild Fake News

Sonderauswertung der Pisa-Studie Viele Schüler erkennen Falschnachrichten schlecht

Stand: 27.01.2025 15:38 Uhr

Was stimmt, was nicht? Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Deutschland hat nach eigenen Angaben Probleme, Falschnachrichten im Internet zu erkennen. Vieles wird zudem unkritisch geteilt.

Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben mehrheitlich keine Probleme damit, relevante Informationen online zu suchen und zu finden - doch bei der Einordnung der gefundenen Inhalte gibt es Schwächen. Wie eine aktuelle Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 ergab, sieht sich nur knapp jeder oder jede Zweite (47 Prozent) problemlos in der Lage, die Qualität der Informationen zu beurteilen.

Wie die Analyse zeigt, fühlen sich mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 15-Jährigen in Deutschland kompetent, wenn sie Informationen im Internet finden wollen. Doch nur knapp 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland vergleichen demnach verschiedene Quellen, obwohl 63 Prozent angaben, nicht dem zu vertrauen, was sie im Internet lesen.

Vieles wird ohne Gegencheck weiterverbreitet

Außerdem überprüft etwa ein Drittel der deutschen Jugendlichen nicht, ob Informationen korrekt sind, bevor sie diese in den sozialen Medien weiterverbreiten. Dies liege deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von knapp 72 Prozent.

"Vielen Schülerinnen und Schülern gelingt es leider nicht ausreichend, Fake News als solche zu identifizieren", erklärte Samuel Greiff vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) an der Technischen Universität München (TUM) und Leiter der Pisa-Studie in Deutschland. Es gebe "einen erheblichen Nachholbedarf beim kritischen und reflektierten Umgang mit Informationen im Internet".

Nur knapp die Hälfte der befragten Jugendlichen billigt ihren Lehrerinnen und Lehrern die Kompetenz zu, digitale Geräte im Unterricht zu nutzen. Das ist deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (70 Prozent).

Was ist die Pisa-Studie?
In der jüngsten Pisa-Studie, die Anfang Dezember 2023 vorgestellt wurde, wurden 15 Jahre alte Schülerinnen und Schüler gefragt, wie sie ihre eigene Kompetenz einschätzen, digitale Informationen zu finden und zu beurteilen. Das Studienteam der TU München wertete diesen Teil der Befragung nun gesondert aus. Die Ergebnisse wurden bislang zum größten Teil noch nicht veröffentlicht.

Bei Pisa werden alle drei Jahre 15- bis 16-Jährige in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet. Die Ergebnisse der aktuellsten Studie wurden im Dezember 2023 vorgestellt. Neben den Tests werden auch persönliche Daten und Einschätzungen der Jugendlichen per Befragung erhoben, die abseits der Pisa-Ergebnisse in Sonderauswertungen veröffentlicht werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. Januar 2025 um 14:26 Uhr.