Legendäre Worte Schäubles "Nit gschimpft isch globt gnug"
"Isch over" gehört wohl zu den legendärsten Sätzen von Wolfgang Schäuble. Doch auch seine Vergleiche von Napoleon und Merkel oder dem FC Bayern und dem Kanzleramt zeugen von trockenem Humor. Eine Auswahl.
Er war Minister, Kanzleramts- sowie Fraktionschef, Bundestagspräsident und einfacher Abgeordneter. In all seinen Ämtern stand der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble für Aussprüche, die von trockenem Humor wie auch Gefühl geprägt waren. Eine Auswahl:
"Am 28., 24.00 Uhr, isch over."
(2015 mit Blick auf das Auslaufen eines europäischen Hilfsprogramms für Griechenland)
"Die Lust der Höhen war kurz, die Mühsal der Ebenen wird uns noch lange gefangen halten."
(1993 zu den Auswirkungen des Mauerfalls und des politischen Umbruchs 1989)
"Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist."
(2014 bei einem Empfang zum 20. Geburtstag von "Spiegel Online")
Schwarze Null und Bayern München
"Nobelpreisträger glauben ja, ich hätte nichts im Kopf außer einer Null."
(2015 zum Beharren auf der "Schwarzen Null" im Haushalt)
"Dann würd' ich mich wahrscheinlich für Bayern München entscheiden."
(2016 auf die Frage, was er machen würde, wenn er wählen könnte zwischen dem Amt des Bundeskanzlers, des Bundespräsidenten oder des Präsidenten des FC Bayern München)
"Prügeln sollten wir uns hier nicht."
(2017 im Bundestag zu den Umgangsformen der Parlamentarier in den kommenden Jahre)
Tränen wegen des Brexits
"Meine erste Reaktion auf den Brexit war: Ich habe geweint."
(2017 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos)
"Wenn ich ein unfreundliches Gesicht aufsetze, erspart mir das 80 Prozent der Gespräche."
(2017 zu seiner Strategie bei Verhandlungen über die Finanzplanung)
"Koalitionsgespräche sind immer wie ein Jungbrunnen."
(2016 auf die Frage, warum er so vital wirke)
Kohl, Merkel, Napoleon
"Die ist nicht so Hurra-mäßig wie bei Napoleon - aber erfolgreicher."
(2014 in der "Süddeutschen Zeitung" über die Führungsqualität der damaligen Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel)
"Herr Kohl hat so viel Mitleid mit sich selber, dass er meines Mitleids nicht bedarf. Ich kann ihm nicht helfen."
(2000 in der Schweizer "Weltwoche" über sein Verhältnis zu Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl in Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre)
"Bei uns in Baden-Württemberg sagt man: Nit gschimpft isch globt gnug."
(2016 zu einer Einigung zwischen Bund und Ländern, auf Hochdeutsch: Nicht geschimpft ist genug gelobt.)
(Quelle: dpa)