Ausreichend LNG vorhanden Reserve-Kohlekraftwerke gehen laut Habeck 2024 vom Netz
Bundeswirtschaftsminister Habeck will die reaktivierten Reserve-Kohlekraftwerke 2024 vom Netz nehmen. Dann gebe es eine ausreichend solide Infrastruktur von LNG-Terminals. Habeck sprach sich auch für eine Verlängerung der Gas- und Strompreisbremse aus.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will im kommenden Jahr die wegen der Energiekrise reaktivierten Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Das werde geschehen, sobald 2024 weitere geplante Flüssiggasterminals in Deutschland fertiggestellt seien, sagte der Grünen-Politiker am Abend bei Maischberger.
"Dann sind die Infrastrukturen da und damit brauchen wir keine zusätzlichen Kohlekraftwerke. Das ist der Plan", sagte Habeck.
Derzeit sind drei schwimmende Anlandestationen für Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb - im niedersächsischen Wilhelmshaven, in Lubmin in Vorpommern und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Drei weitere LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade und Mukran auf Rügen sollen folgen. Dort gibt es aber starken Widerstand von Umweltschützern und Bevölkerung.
Habeck: "Gasspeicher sind sehr voll"
Dem kommenden Winter sieht Habeck mit Blick auf die Energieversorgung mit Zuversicht entgegen: "Die Gasspeicher sind sehr voll. Wenn nichts passiert, kommen wir gut durch den Winter." Dennoch müsse Deutschland "noch achtsam sein". Deswegen habe die Bundesregierung unter anderem mit den Kohlekraftwerken "Sicherheitsnetze gespannt".
Habeck würde auch gerne die Gas- und Strompreisbremse verlängern, wie er erklärte.
Befristete Verlängerung bis Ende März gebilligt
Vor dem Hintergrund der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelösten Energiekrise waren Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder ans Netz zurückgekehrt. Das Bundeskabinett hatte Anfang Oktober als Vorsorge für den Winter eine befristete Verlängerung der sogenannten Versorgungsreserve - das sind klimaschädliche Braunkohlekraftwerke - bis Ende März gebilligt.
Die Erdgasspeicher in Deutschland sind zu mehr als 95 Prozent gefüllt. Vor dem vergangenen Winter waren die Sorgen vor einer Gasmangellage groß, weil Russland Gaslieferungen eingestellt hatte - zu einer Mangellage kam es aber nicht.