Vor CDU-Bundesparteitag Linnemann spricht sich gegen Koalition mit Grünen aus
CDU-Generalsekretär Linnemann hält eine mögliche Koalition mit den Grünen für problematisch. Er schließe diese nicht aus, bevorzuge jedoch ein bürgerliches Bündnis, sagte er der "Bild am Sonntag".
Vor dem am Montag beginnenden Bundesparteitag der CDU geht Generalsekretär Carsten Linnemann auf Distanz zu den Grünen. Nach der nächsten Bundestagswahl werde man mit der Öko-Partei reden, doch ein Bündnis sehe er kritisch, sagte er der "Bild am Sonntag".
"Es ist total normal, dass man offen mit allen reden muss. Das ist zentral. Dazu zählen auch die Grünen. Aber klar ist natürlich auch, das hat Friedrich Merz deutlich gemacht, dass in dieser Ampel die Grünen am weitesten von uns entfernt sind." Mit diesen Grünen hätte es nie einen Koalitionsvertrag mit der CDU gegeben, so Linnemann. "Sie verunsichern einfach das komplette Land."
Parteichef Merz schließt dem Bericht zufolge bislang nicht aus, nach der Bundestagswahl mit den Grünen Gespräche über eine mögliche Koalition zu führen, während Linnemann auf eine bürgerliche Koalition hofft. "Friedrich Merz hat zum Ausdruck gebracht: Liebe FDP, strengt euch an, sonst kriegen wir keine bürgerliche Mehrheit. Ich glaube, die braucht es jetzt. Und dafür braucht es auch eine starke FDP. Aber diese Grünen, mit denen geht es nicht", sagte er der Zeitung.
Günther: Mehr an Merkel orientieren
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) forderte seine Partei auf, sich wieder stärker an der Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel zu orientieren. "Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht – aber sie sind nicht unerreichbar", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Es gebe zum Beispiel viele unzufriedene Grünen-Wähler, die durchaus wechselbereit wären, so Günther. "Wir sollten sämtliche Wählerinnen und Wähler, die wir unter Angela Merkel angesprochen haben, an uns binden. Angela Merkels Kurs der Mitte war ihr Erfolgsrezept."
Beim CDU-Konvent soll auch die gesamte Parteispitze neu gewählt werden. Mit besonderer Spannung wird das Ergebnis von Parteichef Merz erwartet. Er war 2022 erst im dritten Anlauf zum Nachfolger von Merkel gewählt worden, die die Partei bis 2018 geführt hatte. Seitdem hat die CDU wieder einen etwas konservativeren Kurs eingeschlagen.