Ende kostenloser Testangebote "Impfen ist Weg aus Pandemie, nicht Testen"
Eine Corona-Impfung sei ein "Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft": Mit dem Ende kostenloser Testangebote hat Bayerns Gesundheitsminister Holetschek Ungeimpfte dazu aufgerufen, sich immunisieren zu lassen.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das Ende der kostenlosen Coronatests verteidigt und die Bevölkerung erneut zum Impfen aufgerufen. Er sagte im Deutschlandfunk: "Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen." Das Impfen sei der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen.
Mit Blick auf Herbst und Winter betonte Holetschek, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er appellierte an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit "einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten".
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bezeichnete das Ende der Gratis-Tests ebenfalls als richtig. "Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".
Städte und Kreise begrüßen Kostenpflicht
Auch die Kommunen begrüßen den Schritt. "Wir gehen nicht davon aus, dass die wegfallenden kostenlosen Tests zu ernsthaften sozialen Konflikten führen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Angesichts einer Impfquote von 80 Prozent bei Erwachsenen ist das der richtige Schritt", so der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ministerium verteidigt Auslaufen kostenloser Bürgertests
Das Bundesgesundheitsministerium verteidigte das Ende der kostenlosen Corona-Tests erneut. Jeder habe die Möglichkeit gehabt, sich zu schützen und sich impfen zu lassen. Man könne nicht mehr erwarten, dass Bürgertests auf Kosten der Allgemeinheit angeboten würden, sagte eine Sprecherin. Ähnlich hatte sich schon Ressortchef Jens Spahn (CDU) am Wochenende geäußert. Er sprach von "Fairness vor dem Steuerzahler".
Die seit dem Frühjahr für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen jetzt meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter zwölf Jahren. Grundlage ist eine neue Bundesverordnung, die am Montag in Kraft getreten ist. Wer Covid-19-Symptome hat, muss den Test weiterhin nicht bezahlen.