Neue Spitze für Gruppe Reichinnek und Pellmann führen Linke im Bundestag
Nach dem Austritt von Wagenknecht und ihrer Getreuen bildet die Linkspartei keine Fraktion mehr im Bundestag, sondern eine Gruppe. Diese wählte nun ein ostdeutsches Duo an ihre Spitze: Sören Pellmann und Heidi Reichinnek.
Die Abgeordneten Sören Pellmann und Heidi Reichinnek führen künftig die Linke im Bundestag. Die neue Gruppe mit insgesamt 28 Mitgliedern wählte die beiden bei einer Klausur in Berlin. Sie folgen auf den langjährigen Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, der sich nach Jahrzehnten in hohen Parteiämtern aus der ersten Reihe zurückzieht.
Ostdeutsches Duo
Heidi Reichinnek ist 35 Jahre alt, stammt aus Sachsen-Anhalt und zog über die niedersächsische Landesliste in den Bundestag ein. Der 47-jährige Sören Pellmann stammt aus Leipzig und gewann dort 2017 und 2021 ein Direktmandat. Dieses und die beiden Direktmandate von Gregor Gysi und Gesine Lötzsch sicherten der Linken 2021 den Einzug in den Bundestag in Fraktionsstärke, obwohl sie nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen erreichte.
Die Ergebnisse der neuen Gruppen-Vorsitzenden fielen in zwei Kampfabstimmungen sehr knapp aus. Beworben hatten sich auch die Abgeordnete Clara Bünger und Linken-Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar. Gürpinar zog im Laufe des Verfahrens zurück. Bünger unterlag in zwei Wahlgängen sowohl Reichinnek als auch Pellmann mit jeweils 13 zu 14 Stimmen.
Fraktionsstatus verloren
Die Linke steckt nach der Abspaltung des Flügels um Sahra Wagenknecht in der Krise und liegt in Umfragen bundesweit nur bei drei bis vier Prozent. Die Bundestagsfraktion hatte sich im Dezember aufgelöst, nachdem Wagenknecht und neun weitere Abgeordnete aus der Partei ausgetreten waren. Sie bilden als Bündnis Sahra Wagenknecht inzwischen eine eigene Gruppe im Bundestag mit zehn Mitgliedern und Wagenknecht als Chefin.