Debatte um Wehrpflicht Esken plädiert für Freiwilligkeit bei Wehrdienst
Verteidigungsminister Pistorius will am Nachmittag seine umstrittenen Vorschläge für einen neuen Wehrdienst präsentieren. SPD-Chefin Esken hat vor diesem Hintergrund erneut dafür geworben, auf ein freiwilliges Konzept zu setzen.
In der Debatte über die mögliche Wiedereinführung einer Wehrpflicht hat SPD-Chefin Saskia Esken das Prinzip der Freiwilligkeit betont. "Es gelingt uns im Moment nicht, ausreichend junge Menschen dafür zu motivieren, ihren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit des Landes zu leisten", sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das müsse geändert werden. "Wir dürfen dieses Thema aber nicht über die Köpfe der jungen Menschen hinweg diskutieren."
Selbstbestimmung sei entscheidend für die Akzeptanz der Demokratie. Das Freiwillige Soziale Jahr funktioniere seit mehr als 50 Jahren. Kern dieses Engagements sei die Freiwilligkeit. "Und das ist auch in Bezug auf ein Engagement bei der Bundeswehr und der damit einhergehenden großen Verantwortung für die Sicherheit Deutschlands das richtige Prinzip", sagte Esken.
Debatte um Wehrpflicht angeheizt
Deutschland hatte die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 ausgesetzt. Vor dem Hintergrund des Kriegs Russlands gegen die Ukraine war die Debatte über die Wiedereinführung einer Art von Dienstpflicht neu entbrannt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will der Öffentlichkeit am Nachmittag seine Pläne für die Einführung eines neuen Wehrdienstes vorstellen.
Umstritten ist nach wie vor, inwiefern es einen neuen Wehrdienst für Frauen und Männer geben und inwieweit darin eine Pflicht enthalten sein soll. Der SPD-Politiker hatte vergangene Woche im Bundestag gesagt, ohne einen "Pflichtanteil" werde es dabei nicht gehen.