Zur Weihnachtszeit Kirchliche Hilfswerke starten Spendenaktionen
Am ersten Advent starten die kirchlichen Hilfswerke "Brot für die Welt" und "Adveniat" traditionell ihre Weihnachtsaktionen. In diesem Jahr gab es dazu Festgottesdienste in Oldenburg und Trier. Im Zentrum standen der Klimawandel, Gesundheit und Armut.
Mit Festgottesdiensten in Oldenburg und Trier haben zwei der großen kirchlichen Hilfswerke am ersten Adventssonntag ihre diesjährigen bundesweiten Spendenaktionen zur Weihnachtszeit eröffnet. Beim katholischen Lateinamerika-Hilfswerk "Adveniat" stand dabei das Thema Gesundheit im Mittelpunkt, beim evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt" der Klimawandel.
Kritik an Weltklimakonferenz
"Brot für die Welt" rückte mit seiner 64. bundesweiten Spendenaktion mit dem Titel "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft." in der Oldenburger Ohmsteder Kirche die Klimagerechtigkeit in den Vordergrund.
Bischof Thomas Adomeit sagte in der Predigt in Oldenburg laut Manuskript: "Mit Blick auf Gottes Schöpfung und den Klimawandel haben wir ganz konkrete Herausforderungen anzugehen, für die eine Welt und ihre gemeinsame Zukunft." Die kürzlich beendete Weltklimakonferenz habe die Not deutlich beschrieben, die Lösungsvorschläge "hätten allerdings weitergehen müssen".
Bei dem am 20. November in Ägypten zu Ende gegangenen Klimagipfel hatten sich die Staaten auf einen Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden geeinigt. Auf ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien konnten sich die Delegierten nicht einigen.
Malakar: Klimakrise "überall sichtbar"
Die Direktorin der "Christian Commission for Development in Bangladesh", einer Partnerorganisation von "Brot für die Welt", Juliate Malakar, berichtete über die Auswirkungen der Erderwärmung auf ihr Land. Zyklone suchten das Mündungsdelta der Flüsse mit ihren Sumpfgebieten heim und spülten wertvolles Land ins Meer. Die Klimakrise sei eine globale Bedrohung, "die überall sichtbar ist - wenn auch mit unterschiedlichem Gesicht".
"Adveniat" nimmt Menschen in Lateinamerika in den Fokus
Beim katholischen Hilfswerk "Adveniat" ging es bei der Eröffnung der Aktion "Gesundsein fördern" im Trierer Dom vor allem um Gesundheitshilfen für die Menschen in Bolivien und Guatemala.
Der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, sagte in seiner Predigt, Hilfe für Menschen in Not sei nicht nur eine Frage von Barmherzigkeit und Solidarität, sondern eine Frage der Gerechtigkeit innerhalb der Weltgemeinschaft. Gemeinsam mit Projektpartnern engagiert sich das Lateinamerika-Hilfswerk mit Bildungsprojekten, Menschenrechtsarbeit und dem Einsatz für Gesundheitsversorgung gegen Hunger und Armut. Die Partner vor Ort bilden beispielsweise Gesundheitshelferinnen und -helfer aus. Kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen stehen armen Menschen offen. Im Rahmen der Weihnachtsaktion stellt das Hilfswerk seine Projekte vor und sammelt Spenden.
Gesundheit als Menschenrecht
Der "Adveniat"-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier betonte, Gesundheit sei ein Menschenrecht, ein globales Entwicklungsziel der Vereinten Nationen und auch zentral im Evangelium. Aktuell verschärfe der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine die dramatische humanitäre Lage in Lateinamerika. An dem Gottesdienst nahmen auch Bischof Eugenio Coter aus dem bolivianischen Amazonas-Gebiet und die Ärztin Rosmery Gros teil, die in einem bolivianischen Armen-Krankenhaus arbeitet.
Traditioneller Startzeitpunkt für Weihnachtsaktionen
Am ersten Advent starten die beiden großen kirchlichen Hilfswerke traditionell ihre Weihnachtsaktionen. In den evangelischen und katholischen Kirchen sind die Weihnachtskollekten für die jeweiligen Spendenaktionen bestimmt.
Traditionell werden die Spenden in den Weihnachtsgottesdiensten gesammelt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, online die Arbeit der Hilfswerke zu unterstützen.