Italienische Medienberichte "Problembärin" JJ4 kommt nach Deutschland
Vor gut einem Jahr tötete eine Bärin in Italien einen Jogger. Sie wurde gefangen und lebt seitdem in einem Gehege in der Nähe von Trient. Jetzt soll sie offenbar nach Deutschland umgesiedelt werden - in das Reservat, in dem ihre Mutter lebt.
Die "Problembärin" JJ4 aus der norditalienischen Provinz Trentino soll nach Angaben der Provinzregierung in ein Bärenreservat in Deutschland umgesiedelt werden. Die Bärin, die vor mehr als einem Jahr einen 26-jährigen Jogger in einem Wald unweit von Trient attackiert und getötet hatte, werde bis zum Herbst umziehen, sagte der zuständige Assessor Roberto Failoni der Zeitung "Corriere del Trentino".
Neues Zuhause im Bärenpark im Schwarzwald
JJ4 soll demnach in die Einrichtung "Alternativer Bärenpark Worbis" gebracht werden. In der Einrichtung in Thüringen befinden sich laut Webseite des Bärenparks insgesamt neun weitere Bären. Neben dem Bärenreservat im thüringischen Leinefelde-Worbis gibt es zudem einen Ableger im Schwarzwald. Dort ist seit 2010 die Bärin Jurka, die Mutter von JJ4, untergebracht. Dorthin soll laut den Berichten JJ4 nun umgesiedelt werden.
Die Verlegung werde voraussichtlich vier bis fünf Monate dauern, damit das Parkgehege angepasst werden kann, so Failoni. Bereits seit einiger Zeit sei die Provinz mit den zuständigen Ansprechpartnern in Deutschland in Kontakt. "Sobald wir so weit sind, werden wir den Prozess in enger Zusammenarbeit mit dem 'Alternativer Bärenpark Worbis' abschließen - mit vollem Respekt für das Tier."
Emotionale Debatten in Italien
Seit dem tödlichen Vorfall im April 2023 streiten sich die italienische Provinzregierung um den Regionalpräsidenten Maurizio Fugatti und Tierschützer vor Gericht um das Schicksal der Bärin. Die Provinz ordnete an, das Tier zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern.
JJ4 wurde lebend gefangen und vorläufig in ein Gehege nahe Trient gebracht. Seither schwelt in Italien eine hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch in den Wäldern der bei Touristen und Wanderern beliebten Provinz. Ende Mai tagt nach Failonis Worten der Staatsrat der Provinz zu dem Thema. Dann soll die endgültige Entscheidung offiziell gemacht werden.