Putenmastbetrieb (Symbol- und Archivbild)

Bayern Geflügelpest in Franken: Überwachung weiterer Betriebe

Stand: 27.12.2024 15:16 Uhr

Im Landkreis Ansbach ist laut Landratsamt die Geflügelpest ausgebrochen. Tausende Mastputen eines einzelnen Betriebs waren betroffen – und mussten deshalb getötet werden. Weitere Geflügelbestände in der Umgebung sollen nun untersucht werden.

Von Florian Deglmann, BR24 Redaktion

Wegen des dringenden Verdachts auf Geflügelpest in einem Mastbetrieb in Mittelfranken haben die Behörden den betroffenen Betrieb gesperrt. Insgesamt mussten deshalb rund 17.000 Mastputen getötet werden, wie das Landratsamt Ansbach mitteilte. Am Sonntag vor Weihnachten (22.12.24) meldete sich demnach der Hoftierarzt des Mastbetriebs in Lehrberg (Landkreis Ansbach) beim Veterinäramt und berichtete von einer Häufung verendeter Tiere.

Laborbefund bestätigt Geflügelpest

Ein positiver Laborbefund des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigte den Verdacht am Montag (23.12.24). Eine endgültige Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) durch dessen Untersuchung stehe noch aus. Es handele sich jedoch nur um eine Formsache, hieß es. Das LGL und das FLI untersuchten jeweils einen anderen Teil des aus zwei verschiedenen Hüllproteinen bestehenden Virus.

Keine Impfung oder Behandlung für infizierte Tiere

Für die Geflügelpest gebe es weder eine Impfung noch eine Behandlung. Die Seuche verläuft laut Landratsamt meist tödlich, die Tiere verenden qualvoll. Da jedes infizierte Tier milliardenfache Viruspartikel produziere, könne nur eine Tötung die Ausbreitung eindämmen. Wie und wo sich die Tiere im Mastbetrieb in Lehrberg angesteckt haben, teilte das Landratsamt Ansbach nicht mit. Oft könne aber der Kontakt zu Wildvögeln ursächlich sein.

Tötung und Schutzzone zum Eindämmen der Infektionen

Das Landratsamt veranlasste die "tierschutzgerechte Tötung des Bestands" und sperrte den Betrieb. Die rund 17.000 Mastputen wurden den Angaben nach "mittels einer Begasung mit Kohlendioxid in Kleincontainern gekeult." Die Kadaver sollen danach unschädlich beseitigt werden. Im Anschluss sollen Stall und Einstreu desinfiziert werden.

Um den Betrieb herum wurde laut Landratsamt eine drei Kilometer große Schutzzone eingerichtet. Dazu gehören der Ansbacher Ortsteil Strüth, die Märkte Flachslanden und Lehrberg sowie die Gemeinde Weihenzell. Hier werden in den kommenden Tagen Mitarbeitende des Veterinäramtes stichprobenartig die Geflügeltiere untersuchen. Neben der Schutzzone wurde auch eine zehn Kilometer große Überwachungszone eingerichtet. In beiden Zonen gelten strengere Vorschriften zur Desinfektion von Fahrzeugen und Maschinen, so das Landratsamt.

Landratsamt: Geflügelpest-Geschehen ist "endemisch"

Da sich das Hausgeflügel oft über den Kontakt zu Wildvögeln anstecken könnte, sollte dieser Kontakt dem Landratsamt zufolge unterbunden werden. Das Einrichten von Volieren könne dabei helfen. In Bayern gebe es außerdem ein Wildvogelmonitoring, um eine weitere Ausbreitung der Geflügelpest frühzeitig zu erkennen. Wichtig sei auch, dass tote Vögel bei lokalen Behörden gemeldet werden.

Das aktuelle Infektionsgeschehen sei jedoch nicht mehr an das Zugverhalten der Wildvögel gebunden. Die Geflügelpest habe sich inzwischen in der heimischen Vogelpopulation verbreitet. Das Landratsamt Ansbach spricht von einer Endemie. Bisher gebe es keine bekannten Fälle, in denen sich Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Der Kontakt zu toten Vögeln solle dennoch vermieden werden.

Mit Informationen der dpa

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Quelle: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr 26.12.2024 - 16:00 Uhr