Brandenburg "Goebbels-Villa": Rund 100 Anfragen zum Wandlitzer Bogensee-Areal eingegangen
Bei der Suche nach einem Konzept für das verfallene Areal am Bogensee haben sich inzwischen viele Projektentwickler und mögliche Investoren gemeldet. In den vergangenen Monaten seien rund 100 Anfragen bei der Gemeinde Wandlitz, dem Landkreis Barnim und dem Land Berlin eingegangen, teilte die Gemeindeverwaltung in Wandlitz mit. "Diese sind von unterschiedlichster Art und Qualität und müssen im Laufe des weiteren Prozesses genauestens auf ihre Seriosität geprüft werden."
Das Gelände, auf dem die Villa von Goebbels und eine FDJ-Hochschule stehen, könnte ein Hochschul-Standort werden. Dieses und andere Konzepte soll die Berliner Finanzverwaltung prüfen. Auch ein Abriss ist nicht vom Tisch. Von Kirsten Buchmannmehr
Studie soll 870.000 Euro kosten
Zunächst aber soll mit Hilfe einer Studie das Areal in Wandlitz untersucht werden, um Perspektiven aufzuzeigen und ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Es geht dabei laut Gemeinde unter anderem um eine "architektonische Bestandsanalyse". Die voraussichtlichen Kosten für die Studie: 870.000 Euro. Dafür soll Fördergeld des Bundes fließen.
Bis zum 20. November solle dafür ein Antrag im Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" eingereicht werden, hieß es. Der Bund soll demnach 590.000 Euro übernehmen. Die Gemeinde trage als Eigenanteil 280.000 Euro.
Was passiert mit dem verfallenden Areal am Bogensee mit seiner Goebbels-Villa bei Wandlitz? Tragfähige Konzepte für die Zukunft gibt es bisher nicht. Die Sanierung aber auch die Sicherung der Fläche kosten viel Geld - das Berlin laut Wegner nicht hat.mehr
Goebbels-Villa und ehemalige FDJ-Hochschule
Auf dem rund 17 Hektar großen Areal in einem Wald nordöstlich von Berlin hatte sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ein Landhaus bauen lassen. Zu DDR-Zeiten gab es dort eine Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Der Landkreis Barnim und die Gemeinde pochen auf eine neue Nutzung des historischen Geländes etwa als Ort zur Förderung der Demokratie. Vor Jahren wurde der Bau von tausenden Wohnungen auf dem Gelände vorgeschlagen, doch die Anwohner waren dagegen.
Auch ein Abriss und eine Renaturierung des Geländes ist nicht vom Tisch. Für das Land Berlin als Eigentümer drängt die Zeit, zumal das inzwischen marode Areal Millionen verschlingt. Allein die Bewirtschaftungskosten beliefen sich 2023 auf rund 280.000 Euro. Zwischen den Jahren 2019 bis 2022 habe das Land Berlin zudem etwa vier Millionen Euro für Notsicherungsmaßnahmen investiert.
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