Symbolbild:Ein Landwirt hält Getreide in seinen Händen.(Quelle:dpa/L.Penning)

Brandenburg Landesbauernpräsident Wendorff kündigt höhere Getreidepreise an

Stand: 04.09.2024 11:11 Uhr

Überschwemmte Felder, Frost im April und neue EU-Vorgaben - die Getreideernte in Brandenburg ist deutlich geringer ausgefallen in diesem Jahr. Laut Bauernpräsident Wendorff werden sich dadurch die Preise für Getreide erhöhen.

Die relativ schlechte Getreideernte in Brandenburg führt zu höheren Preisen. Das sagte der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff dem rbb am Mittwoch.
 
"Wir müssen leider feststellen, dass unsere Schätzung richtig war - wir haben circa zehn Prozent weniger geerntet als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre", so Wendorff. Das sei umso bitterer, weil auch in diesen fünf Jahren schon schlechte Ernten dabei gewesen seien.
 
Der voraussichtliche Anstieg der Preise ist Wendorff zufolge neben dem knapperen Angebot auch auf die hohen Energiekosten zurückzuführen. Der Ernterückgang sei aber kein Anlass, sich übermäßig Sorgen zu machen.

Ehepaar Häusler, Henrik Wendorff und Thomas Göbel stehen auf einem Feld vor einem gelben Mähdrescher (Foto: rbb/Schilka)
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Ein Grund für den Rückgang der Ernte sei das Wetter, sagte Wendorff. Er verwies auf den nassen Herbst, der zu überschwemmten Feldern im Frühling führte, und auf die Frosttage Ende April.
 
Zum anderen gebe es deutschlandweit immer weniger Flächen für den Getreideanbau. Laut Wendorff wird jetzt mehr Tierfutter angebaut, weil die EU mehr Vielfalt auf den Äckern fordere: "Das geht natürlich zu Lasten des Getreideanbaus, zumal wir auch mehr Flächenstilllegungen im Land haben".
 
Eine Besonderheit in Brandenburg sei die starke regionale Nord-Süd-Spreizung im Land: "Wir haben das Zweieinhalbfache an Erträgen in der Uckermark und gleichzeitig ganz geringe Erträge in der Spreewald-Lausitz-Region", so Wendorff.

 
Deutschlands Landwirte haben in diesem Jahr fast 35 Millionen Tonnen Getreide geerntet.
Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist das im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von gut neun Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.09.2024, 06.45 Uhr