Symbolbild:Das Logo der Brandenburger Polizei mit rotem Adler und Schriftzug auf der Uniform eines Polizeibeamten.(Quelle:picture alliance/dpa/M.Skolimowska)

Brandenburg Staatsschutz ermittelt: Mann nach Attacke von mutmaßlich Rechten bei Dorffest in Golm verletzt

Stand: 04.09.2024 12:37 Uhr

Bei einem Dorffest in Potsdam-Golm ist am Wochenende ein Mann bei einem Streit verletzt worden, nachdem junge Männer rechte Parolen gegrölt haben sollen. Wie die Polizei dem rbb am Mittwoch auf Anfrage bestätigte, musste der 41-jährige Besucher im Krankenhaus behandelt werden. Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" (MAZ) [Bezahlinhalt] berichtet.
 
Zeugenaussagen zufolge haben drei junge Männer am Samstagabend gegen 22.30 Uhr zu dem Song "L'Amour Toujours" von Gigi D'Agostino rechte Parolen wie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" gegrölt. Das spätere Opfer sei zusammen mit anderen auf die Gruppe zugegangen und habe sie gebeten, damit aufzuhören, sagte Polizeisprecherin Stephanie Wagner-Leppin. Daraufhin habe einer der drei jungen Männer ihn derart heftig attackiert, dass er vom Rettungsdienst behandelt werden musste.

Symbolbild: Menschen nehmen am 03.10.2020 an einer Kundgebung der rechtsextremen Partei «Der III. Weg» in Berlin-Lichtenberg teil. (Quelle: dpa-Bildfunk/Jörg Carstensen)
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Staatsschutz ermittelt

Polizeibeamte trafen die drei Tatverdächtigen zwischen 17 und 19 Jahren vor Ort an, nahmen Anzeigen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und der Volksverhetzung auf und erteilten ihnen Platzverweise. Nun ermittelt der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz.
 
Das Opfer und weitere Zeugen des Vorfalls berichten in dem Bericht der "MAZ" von der Aggressivität der Tatverdächtigen. Sie hätten "unbedingt kloppen, prügeln, provozieren" wollen. An Details könne sich der 41-jährige Potsdamer aber nicht erinnern, da er nach Schlägen gegen den Kopf bewusstlos zu Boden gegangen sei.