Brandenburg Berlin Winterzeit: Am Sonntag werden die Uhren umgestellt
Viele Menschen befürworten ein Ende der Zeitumstellung, sie haben genug von dem Hin und Her. Trotzdem wird am Sonntag wieder an der Uhr gedreht. Die von EU-Seite geplante Abschaffung der Zeitumstellung liegt auf Eis.
Die Winterzeit beginnt am 27. Oktober. Das heißt, dass die Uhren am Sonntag um 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgedreht werden.
Seit 1980 endete die Sommerzeit immer am letzten Sonntag im September, seit 1996 endet sie am jeweils letzten Sonntag im Oktober. Dabei hätte die Zeitumstellung längst Geschichte sein sollen: 2018 sprach sich mit 84 Prozent eine klare Mehrheit in einer nicht-repräsentativen Befragung der EU-Kommission gegen die Umstellung aus. Daraufhin verkündete der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker, dass diese noch im selben Jahr beendet werden solle.
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Doch bevor das Ende tatsächlich besiegelt werden kann, müssten sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema seit Jahren auf Eis. Auch die aktuelle ungarische EU-Ratspräsidentschaft wird das Thema nicht vorantreiben, wie sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Vor oder zurück?
Dabei führt das Thema immer wieder zu Verwirrung in der Bevölkerung. 72 Prozent zeigten sich bei der repräsentativen Abfrage des Forschungsinstituts Yougov zwar sicher, dass für die Winterzeit die Uhr zurückgestellt werden muss. 12 Prozent der Befragten gehen aber vom Gegenteil aus und weitere 12 Prozent sind sich unsicher.
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Warnung vor Wildunfällen
Auch Kritik und Warnungen vor den Auswirkungen der Zeitumstellung bleiben erhalten. Die Deutsche Wildtier Stiftung verweist darauf, dass Anfang November die Zahl der Wildunfälle steige, weil viele Pendler dann vor allem in der Dämmerung unterwegs seien. "Durch die Zeitumstellung verlagert sich die Hauptverkehrszeit der Menschen in die Hauptaktivitätsphase der Wildtiere", heißt es von der Stiftung.
Auch der ADAC rät zu erhöhter Vorsicht, weil rechnerisch alle zwei Minuten ein Auto in Deutschland mit Rehen und anderen Wildtieren kollidiert. Besonders viele Wildunfälle ereignen sich in den Monaten April und Mai sowie zwischen Oktober und Dezember, teilte der Autoclub mit Verweis auf die Wildunfall-Statistik des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) mit.
Gesundheitliche Folgen?
Außerdem verweisen Studien auf die gesundheitlichen Folgen der Zeitumstellung. In Deutschland ergab eine aktuelle Umfrage, dass wegen der Zeitumstellung mehr Frauen als Männer an gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen oder Abgeschlagenheit leiden. 39 Prozent der Frauen äußerten sich entsprechend in einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Bei den Männern waren es 20 Prozent, wie die Krankenkasse mitteilte.
Kritiker der Zeitumstellung führen neben gesundheitlichen Belastungen ins Feld, dass diese ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllt: Eigentlich sollte das Vorstellen der Uhr im Frühjahr zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorn verschiebt, wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Doch Energiespareffekte sind laut Analysen kaum nachweisbar.
Sendung: Fritz, 25.10.2024, 08:00 Uhr