Ansgar Knauff von Eintracht Frankfurt im Zweikampf mit dem Augsburger Henri Koudossou

Hessen Eintracht Frankfurt beißt sich am FC Augsburg die Zähne aus

Stand: 07.12.2024 17:32 Uhr

Auf eine Schnarch-Halbzeit folgt eine Highlight-Hälfte, an dessen Ende es zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg keinen Sieger gibt. Für die Hessen bedeutet das einen weiteren (kleinen) Rückschlag.

Nicht Fisch, nicht Fleisch - und mindestens ein kleiner Rückschlag: Eintracht Frankfurt kann auch das zweite Spiel in dieser Woche nicht für sich entscheiden. Nach dem Pokal-Aus von Leipzig kommt der hessische Fußball-Erstligist am Samstag in der Liga gegen den FC Augsburg nicht über ein 2:2 (0:0) hinaus. Hugo Ekitiké (55. Minute) und Can Uzun (74.) erzielen die Tore für den Tabellenzweiten vom Main, der jedoch an Vorsprung auf Verfolger Leverkusen einbüßte. Phillip Tietz (60.) und Samuel Essende (71.) waren unter Mithilfe von Eintracht-Torwart Kevin Trapp für die Gäste aus der Fuggerstadt erfolgreich.

"In der erste Halbzeit haben wir es nicht so gut gemacht, in der zweiten Hälfte war es besser", sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche. Der Spielverlauf sei nicht wirklich gut gelaufen für die Frankfurter. "Es ist ärgerlich, aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen", beschloss Krösche sein Fazit.

Toppmöller rotiert durch

Vor dem Anpfiff hatten sich die schlimmsten Befürchtungen personeller Art für Trainer Dino Toppmöller nicht erfüllt. Zwar fiel Hugo Larsson angeschlagen aus, die Defensivsäulen Arthur Theate und Robin Koch konnten jedoch starten - Erstgenannter mit einem Bänderriss im Sprunggelenk. Der Frankfurter Coach wechselte dennoch durch.

Der noch vor sechs Tagen in Heidenheim so bärenstarke Nathaniel Brown bekam diesmal einen Bankplatz zugewiesen, ebenso Mario Götze, Ellyes Skhiri und Nnamdi Collins. In der Startelf fand sich unter anderem Fares Chaibi wieder, der es noch vor kurzem nicht in den Kader gepackt hatte. Vorweg: Der Algerier lieferte eine mehr als überschaubare Leistung ab. Besser machte es Niels Nkounkou, der ebenfalls nach langer Zeit mal wieder beginnen durfte. Dennoch musste er zur Pause in der Kabine bleiben - große Gelb-Rot-Gefahr.

Turban- statt Fußballfest in Hälfte eins

Ohnehin entwickelte sich eine zähe Angelegenheit im ersten Abschnitt. Zwar holte Omar Marmoush bereits nach zwölf Sekunden eine Gelbe Karte raus, begannen die Hausherren in der Anfangsviertelstunde engagiert, anschließend aber verfingen sich die Bemühungen im Klein-Klein. Augsburg verwickelte die spielerisch stärkere Eintracht bewusst in Eins-gegen-Eins-Duelle, kickte eklig, sodass die Partie vor sich hin stotterte. Nicht umsonst hatten Frankfurts Rasmus Kristensen und Augsburgs Phillip Tietz, einst Aufstiegsheld bei Darmstadt 98, bereits zur Pause je einen blauen Verband um die zuvor blutende Stirn gewickelt. Wenn man so will: Turban- statt Fußballfest.

Aufseiten der Frankfurter war es der auffällige Ansgar Knauff, der immerhin ab und an für Gefahr sorgte. Einmal lupfte der Rechtsaußen überhastet aufs Tornetz (23.), ein anderes Mal tauchte FCA-Keeper Nediljko Labrovic reaktionsschnell ab und wickelte den Ball gerade eben um den Pfosten (45.) - die beste Eintracht-Chance bis dahin.

Ein Foto, zwei Turbane: Frankfurts Rasmus Kristensen (rechts) und Augsburgs Phillip Tietz mit Kopfverband.

Ein Foto, zwei Turbane: Frankfurts Rasmus Kristensen (rechts) und Augsburgs Phillip Tietz mit Kopfverband.

Ekitiké trifft, Trapp patzt

Auf das zielstrebigere Ende der ersten Hälfte folgte ein noch engagierterer Auftakt der Eintracht in die zweite. Der bis dahin äußerst schwache Chaibi verpasste jedoch in allerbester Position den direkten Abschluss (47.) und wurde ebenso wie Knauff geblockt (52.). Die Eintracht aber war nun voll da und belohnte sich. Knauff köpfte eine Chaibi-Flanke quer, Ekitiké schoss den Ball aus kurzer Distanz ins Netz - sein siebter Ligatreffer (55.). Und die verdiente Führung.

Doch Augsburg wäre nicht Augsburg, wenn es nun aufstecken würde. Im Gegenteil. Angreifer Tietz, haarscharf nicht im Abseits stehend, tunnelte Eintracht-Torwart Trapp zum in dieser Phase glücklichen Ausgleich (60.). Der Frankfurter Schwung war gebremst, mehr noch, die Gastgeber standen nun kurzzeitig neben sich. Allen voran Trapp: Der Schlussmann ließ einen Kristijan-Jakic-Fernschuss zu Boden plumpsen, Essende staubte ab (71.). Ein kapitaler Fehler der Frankfurter Nummer eins, die sich in den vergangenen Wochen eigentlich im Aufwind befunden hatte.

Einwechsler bringen Schwung

Auf eine Schnarch-Halbzeit war in Frankfurt also eine Highlight-Hälfte gefolgt. Denn nun kamen wiederum die Hausherren schnell zurück. Der gerade eingewechselte Uzun zog von links in den Sechzehner, schloss beherzt ab, traf Tietz, von dessen Körper der Ball ins Netz abgefälscht wurde (74.). In der Nachspielzeit ließ der ebenfalls eingewechselte Jean-Mattéo Bahoya den möglichen Eintracht-Sieg liegen (90.+2).

Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 2:2 (0:0)
Frankfurt: Trapp - Kristensen, Tuta, Koch, Theate - Chaibi (72.Uzun), Dahoud (72.Höjlund) - Knauff (72.Bahoya), Nkounkou (46.Brown) - Marmoush, Ekitike (90.Matanovic)

Augsburg: Labrovic - Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck - Wolf (80.Bauer), Jakic, Koudossou (67.Gumny) - Onyeka, Rexhbecaj (67.Maier) - Essende, Tietz (80.Vargas)

Tore: 1:0 Ekitike (55.), 1:1 Tietz (61.), 1:2 Essende (71.), 2:2 Uzun (74.)
Gelbe Karten: Nkounkou, Koch / Schlotterbeck, Vargas

Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
Zuschauer: 58.000 (ausverkauft)