Hessen Neue Verbindungen am Kassel Airport: Malle is' nun zweimal die Woche
Verluste in Millionenhöhe, Umweltproteste und abwandernde Airlines: Der Kassel Airport schrieb zuletzt beileibe keine positiven Schlagzeilen. Jetzt ist immerhin etwas Bewegung in Sicht – und zwar für Mallorca-Urlauber.
Der Sommerflugplan am Kassel Airport bekommt Zuwachs: Vom 8. Mai bis 25. Oktober wird es regelmäßige Flüge nach Mallorca geben, wie der Flughafen im nordhessischen Calden am Freitag ankündigte.
Demnach wird die Airline Albastar künftig donnerstags und sonntags mit einer Maschine und 189 Sitzplätzen Flüge auf die liebste Ferieninsel der Deutschen anbieten – eine Verbindung hatte es bereits im zurückliegenden Sommerflugplan gegeben.
"Mallorca ist ein äußerst beliebtes Ziel und wir sind überzeugt, dass diese zusätzlichen Flüge auf großen Anklang stoßen werden", sagte Flughafen-Geschäftsführer Lars Ernst.
Gegen den Negativtrend
Damit wird der Sommerflugplan an dem defizitären Airport auf überschaubarem Niveau ausgedehnt. Weitere Flugziele 2025 sind Gran Canaria und Südtirol. Außerdem gibt es verschiedene Sonderreisen.
Die ausgedehnte Mallorca-Verbindung durchbricht einen länger anhaltenden Negativtrend: Erst kürzlich hatte die türkische Fluggesellschaft Corendon Airlines bekanntgegeben, sich aus Calden zu verabschieden. Betroffen sind Verbindungen von und nach Antalya.
Im Sommer dieses Jahres verließ zudem die einzige fest stationierte Maschine den Flughafen. Diese gehörte der Fluggesellschaft Sundair, die wirtschaftliche Gründe für ihren Rückzug anführte.
Viele Diskussionen, wenige Flüge
Zuletzt hatten Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation eine neuerliche Debatte um den Kassel Airport angestoßen. Im Rahmen mehrwöchiger Proteste in und um Kassel fanden auch Aktionen am Flughafen statt.
Dieser, so der Vorwurf, mache jährlich Millionenverluste und werde mit Steuergeldern künstlich am Leben erhalten. Um zu zeigen, wie unsinnig der Betrieb des Flughafens ihrer Meinung nach ist, pflanzten die Umweltaktivisten auch Bäume auf dem verwaisten Rollfeld.
Bäume statt Flieger: Die Letzte Generation auf dem Kassel Airport.
Im Zuge der Demonstrationen schaltete sich auch Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) in die Diskussion ein. Schoeller – stellvertretender Aufsichtsrat des Airport – schlug vor, die städtischen Anteile am Flughafen an das Land Hessen zu verkaufen. Auch gegen eine Subventionierung des Flugbetriebs stellte sich Schoeller und erntete damit große Kritik aus der Stadtverordnetenversammlung.
Beständig rote Zahlen
Seit seiner Gründung schreibt der Kassel Airport verlässlich rote Zahlen. Im Jahr 2023 belief sich das Defizit auf 4,98 Millionen Euro. Ursprünglich war geplant, dass der Flughafen bis 2020 kostendeckend arbeitet. Im Winter gibt es keine festen Flugverbindungen mehr.
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