Hessen Sanierung der Riedbahn: Strecke ab Sonntag mit Einschränkungen frei
Die Deutsche Bahn hat die Sanierung der Riedbahn-Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim beendet. Der Abschnitt ist ab Sonntag wieder für den Fern-, Regional- und Güterverkehr befahrbar - zunächst aber mit Einschränkungen.
Fünf Monate lang war die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim (Baden-Württemberg) wegen einer Generalsanierung voll gesperrt. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen, wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte.
Gleise, Weichen, Signale, Schallschutzwände, Oberleitungen und alle Bahnsteige seien "fristgerecht fertiggestellt" worden.
Ab Sonntag sollen dort laut Bahn wieder Züge rollen. Insgesamt stehe der Fern- und Regionalverkehr für rund 95 Prozent der üblichen Fahrgäste ab dem 15. Dezember wieder zur Verfügung.
Manche Regional- und S-Bahnen starten später
Die Regionalbahn-Linien RB62 zwischen Worms (Rheinland-Pfalz) und Biblis (Bergstraße) sowie RB63 zwischen Worms und Bensheim (Bergstraße) nehmen hingegen erst ab dem 24. Dezember wieder den Betrieb auf. Bis dahin gilt dort weiter der Ersatzverkehr mit Bussen.
So auch auf dem südlichen Streckenabschnitt, wo die Ersatzbusse der Linie S91 noch bis zum 13. Januar unterwegs sein sollen. Erst dann starte der Betrieb auf den S-Bahn-Linien S8 zwischen Biblis und Mannheim sowie die S9 zwischen Groß-Rohrheim (Bergstraße) und Mannheim, wie es hieß.
Fahrzeit im Fernverkehr eine halbe Stunde länger
Keine Einschränkungen werde es zum Betriebsstart am Sonntag im Fernverkehr geben. Noch werden Fernzüge zwischen Frankfurt und Mannheim über die zwei parallel laufenden Strecken umgeleitet: über Darmstadt sowie über Mainz (Rheinland-Pfalz) und Worms.
Die Fahrzeit verlängerte sich dadurch um etwa eine halbe Stunde. Weil auf den Ausweichstrecken nicht genügend Platz ist, können seit Beginn der Bauarbeiten nur zwei Drittel der Fernzüge fahren, der Rest entfällt.
Sperrung und Umleitungen bis zum Wochenende.
Alle Züge ab 13. Januar nach regulärem Fahrplan
Als erster Zug fährt laut Bahn in der Nacht zum Sonntag planmäßig ein Güterzug über die Gleise. Die Zahl der Güterzüge soll bis zum 23. Dezember schrittweise hochgefahren werden. "Ab dem 13. Januar 2025 fahren alle Züge wieder nach regulärem Fahrplan", teilte die Bahn mit.
Die Riedbahn ist eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland. Die zu alte, zu störanfällige und zu volle Infrastruktur auf der Strecke hatte laut Bahn in der Vergangenheit dazu geführt, dass Störungen auf der Riedbahn in das gesamte Netz ausstrahlen.
Deshalb wurde die Strecke seit Juli komplett saniert. Die Kosten summierten sich nach Angaben der Bahn vom November auf rund 1,3 Milliarden Euro.
Kritik an Vollsperrung
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hatte die Art der Sanierung kritisiert und von einer "riesigen Belastung" für die Fahrgäste gesprochen. "Generell sollten Vollsperrungen dieser Länge durch regelmäßigen Unterhalt vermieden werden", sagte ein Sprecher des VCD Hessen zu Beginn der Arbeiten im Sommer.
Positiv bewertete der VCD dagegen die Organisation des Schienenersatzverkehrs der Bahn. Die Bahn hatte für den Ersatzverkehr eine eigene Flotte mit 150 neuen lilafarbenen Bussen angeschafft. Täglich seien bis zu 16.000 Reisende im Ersatzverkehr unterwegs, berichtete die Bahn zu Beginn.
Die Riedbahn ist der erste von 41 hochbelasteten Schienenkorridoren, die bis 2031 auf diese Weise umfassend saniert und modernisiert werden sollen. Damit will die Bahn ihre Unzuverlässigkeit nach und nach wieder in den Griff bekommen.