Im Prozess gegen den Macheten-Angreifer auf die Polizeistation in Linz ist das Urteil gefallen.

Rheinland-Pfalz Acht Jahre Haft nach Machetenangriff auf Polizei

Stand: 06.03.2025 16:01 Uhr

Im September war ein Mann mit einer Machete in die Polizeistation im rheinland-pfälzischen Linz gestürmt. Dabei bekannte er sich zum IS. Jetzt hat das Landgericht Koblenz den Albaner zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt.

Das Gericht entschied, dass der Mann mit albanischer Staatsbürgerschaft wegen versuchten Mordes und Sachbeschädigung für acht Jahre ins Gefängnis muss. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er im September 2024 mit einer Machete in eine Polizeiwache in Linz im Landkreis Neuwied gegangen war, um Polizisten zu töten.

Acht Jahre Haft für Machetenangriff auf Polizeistation in Linz

Der diensthabende Polizist hatte ihn jedoch in der Eingangsschleuse eingesperrt, wo er stundenlang randalierte. In dem Raum entstand laut Generalstaatsanwaltschaft ein Schaden von 70.000 Euro.

Angeklagter legte Teilgeständnis ab

Im Prozess hatte der damals diensthabende Polizist ausgesagt, dass er Angst gehabt habe, die Glasscheibe könnte brechen. Er habe die Dienstwaffe gezogen und versucht mit dem Angreifer ins Gespräch zu kommen. Der Angreifer habe gesagt, dass er alle Polizisten töten wolle und für den sogenannten Islamischen Staat (IS) kämpfe. Im Laufe der Nacht konnte er dann von der Polizei mithilfe eines Tasers überwältigt und festgenommen werden. Zunächst hatte der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen.

Eine psychologische Begutachtung lehnte der Mann ab. Laut der zuständigen Gutachterin ist er voll schuldfähig. Während des Prozesses wirkte der Angeklagte oft unbeteiligt, fast respektlos. Auch am Tag der Urteilsverkündung schien er belustigt über die Situation, winkte und lächelte beim Verlassen des Gerichtssaals.

Angreifer aus Linz hatte sich im Internet radikalisiert

Der Mann hatte laut Generalstaatsanwaltschaft Anfang 2024 angefangen, sich über das Internet zu radikalisieren. Er habe die Polizeibeamten töten wollen, weil sie für eine Gesellschaftsordnung stünden, die nicht seinen religiösen und weltpolitischen Vorstellungen entsprächen. In der Wohnung des Angeklagten sei eine Fahne des sogenannten IS gefunden worden.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft soll er sich unmittelbar vor der Tat auch mit dem Anschlag am 5. September 2024 in München beschäftigt haben. Damals war es nahe dem israelischen Generalkonsulat in München zu einem Schusswechsel zwischen einem 18-jährigen Österreicher und der Polizei gekommen.

Sendung am Do., 6.3.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP

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