Saarland Ist ein Weihnachtsbaum eine Umweltsünde?
Jedes Jahr werden Christbäume geschlagen, in die Wohnung gestellt, um später auf dem Müll zu landen. Ist das noch zeitgemäß oder etwa eine Umweltsünde? Dazu im Interview: Professor Andreas W. Bitter vom Institut für Forstökonomie und Forsteinrichtung in Dresden.
Interview: Jochen Erdmenger
Der Weihnachtsbaum hat Tradition. Rund 30 Millionen Bäume werden jedes Jahr aufgestellt. Manch einer kann sich das Fest ohne ihn kaum vorstellen. Doch wie sieht es mit seiner Ökobilanz und auch der Nachhaltigkeit aus?
Professor Andreas W. Bitter von der TU Dresden sieht diese Diskussion gelassen. Er selbst hat sogar zwei Bäume zu Hause stehen: ein Adventsbäumchen für die Tochter und einen richtigen Christbaum.
"Weihnachtsbäume werden nachhaltig produziert"
Dieser sei schließlich ein Symbol der Weihnachtsbotschaft und des Friedens. Die Bedenken, ein Weihnachtsbaum sei nicht ökologisch, teile er überhaupt nicht, sagt Bitter. Schließlich würden die Bäume unter strengen Umweltstandards in zertifizierten Betrieben produziert. Darüber hinaus sei der Christbaum in den meisten Teilen Deutschlands ein regionales Produkt.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Die erste Empfehlung: Gehen Sie zum Stand eines Direktvermarkters, sagt der Professor. Dort erfährt man, woher die Bäume kommen. Oder man fährt direkt zu einem Tannenhof. Die ökologischste Alternative: Sie fahren zu einem Waldbesitzer oder Förster und suchen im Wald einen Baum aus, der sowieso ausrangiert werden muss. So dürfe er wenigstens noch ein Weihnachtsbaum werden, sagt Bitter.
Ein Thema in der Seundung "Der Morgen" am 17.12.2024 auf SR kultur.