Saarland Geständnis im Saarbrücker Messerstecher-Prozess
Im Prozess wegen der Messerattacke in einem Regionalzug, bei der ein 21-Jähriger im Juni schwer verletzt worden war, hat der Angeklagte heute ein Geständnis abgelegt. Warum es zu der Attacke gekommen war, blieb am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Saarbrücken aber weitgehend unklar.
Thomas Gerber
Sein Mandant habe sich in einer schwierigen Lebenssituation befunden, so sein Verteidiger – keine Aufenthaltsgenehmigung, keine Krankenversicherung, Probleme mit der Ex-Lebensgefährtin in der Türkei. An jenem Nachmittag im Juni in der Regionalbahn von Bous nach Saarbrücken sei der 32-Jährige dann "explodiert".
Halsschlagader nur um Millimeter verfehlt
Er entschuldigte sich zu Prozessbeginn am Freitag bei dem Opfer. Er sei durchgedreht, habe einfach zugestochen. Der 21-Jährige leidet noch immer unter den Folgen der Attacke, hat Schlafstörungen und Probleme, Zug oder Bus zu fahren.
Er war gerade mit dem Handy beschäftigt, als er von einem Messer am Hals getroffen wurde. Danach konnte er sich blutüberströmt aus dem Zug retten. Die Klinge hatte die Halsschlagader nur um Millimeter verfehlt.
Tat durch Kameras dokumentiert
Die Minuten vor der Tat und die Tat selbst sind durch Aufnahmen der Überwachungskameras minutiös dokumentiert. Aktuell befindet sich der Angeklagte in der Merziger Forensik. Angehörige berichteten beim Prozessauftakt, dass er bereits seit Jahren Stimmen höre und wie seine Mutter an Schizophrenie erkrankt sei.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord vor.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio vom 29.11.2024 berichtet.