Henkel

Sachsen Henkel schließt letztes Werk in Ostdeutschland

Stand: 22.10.2024 14:02 Uhr

Henkel ist vor allem durch sein "Persil" oder auch das Spülmittel "Pril" bekannt. In Deutschland hat der Konzern in Heidenau bei Dresden ein Werk betrieben. Doch diese Ära endet nun. Der Betriebsrat kämpft für die Mitarbeitenden.

Von MDR SACHSEN

Mit dem Werk in Heidenau schließt der Konsumgüterkonzern Henkel bis Ende des Jahres sein letztes Werk in Ostdeutschland. Von der Schließung des Standorts südöstlich von Dresden sind rund 40 Mitarbeitende betroffen, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Hintergrund sei die Optimierung des europäischen Lieferketten- und Produktionsnetzwerkes im Unternehmensbereich mit Fokus auf Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen, zu dem das Werk in Heidenau gehört. Die Produktion soll in andere europäische Werke transferiert werden.

Henkel schließt letztes Werk in Ostdeutschland

Betriebsrat kämpft für Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter in Heidenau wurden dem Sprecher zufolge ein Interessenausgleich mit dem Betriebsrat verhandelt. Demnach gibt es Vorruhestandsregelungen und Aufhebungsvereinbarungen. Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten an anderen Standorten in Deutschland seien angeboten worden. Bereits im Mai 2023 habe man dem Betriebsrat die Entscheidung mitgeteilt und eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" von der endgültigen Schließung berichtet.

Leere Prittstifte warten auf ihre Füllung während der Herstellung

Der Henkel-Konzern ist vor allem durch seinen Klebstoff "Pritt" sowie das Waschmittel "Persil" bekannt. (Symbolbild)

Noch im August Meldung über "starke Geschäftsentwicklung"

Henkel ist vor allem durch sein "Persil" oder auch das Spülmittel "Pril" bekannt. In Deutschland betreibt der Konzern neben dem Werk in Heidenau Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Eigenen Angaben zufolge beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf weltweit rund 48.000 Mitarbeiter, etwa 83 Prozent davon arbeiten außerhalb von Deutschland. Noch im August hatte der Konzern in einer Mitteilung von einer "starken Geschäftsentwicklung" berichtet.

Der Standort in Heidenau hat nach Angaben der Stadt eine lange Geschichte. 1916 wurde dort ein Klebstoffwerk durch die Garantol-Gesellschaft Grube & Co errichtet. Zu DDR-Zeiten war das Werk volkseigener Betrieb und versorgte die Möbelindustrie mit Klebstoffen. Henkel übernahm demnach den Standort 2005.

MDR (tomi)/dpa