Sachsen "Sächsische Separatisten": Beschuldigter aus Grimma jetzt in Haft
Nach der Festnahme von acht mutmaßlichen Mitgliedern einer militanten Neonazi-Gruppe ist ein siebter Beschuldigter in U-Haft. Der Haftbefehl gegen den bei der Festnahme Verletzten wurde in der Klinik in Vollzug gesetzt.
Nach der Zerschlagung der mutmaßlich rechtsextremen Terrorgruppe "Sächsische Separatisten" sitzen nun sieben der acht Festgenommenen in Untersuchungshaft. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, wurde am Donnerstag der Haftbefehl gegen den Grimmaer AfD-Stadtrat Kurt Hättasch in Vollzug gesetzt. Er war bei seiner Festnahme am Dienstag verletzt worden und wird nach MDR-Informationen im Leipziger Uniklinikum behandelt. Hättasch soll als Jäger eine waffenrechtliche Erlaubnis besitzen.
Am vergangenen Dienstag hatten 450 Einsatzkräfte, darunter vom Bundeskriminalamt, mutmaßliche Objekte der "Sächsischen Separatisten" in Sachsen und im Ausland durchsucht.
Achter Beschuldigter noch in Polen
Wann der achte und somit letzte Beschuldigte und mutmaßliche Rädelsführer dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird, war am Donnerstag unklar. Der deutsche Staatsbürger war in Polen festgenommen worden. Gegen ihn läuft ein Auslieferungsverfahren.
Laut Bundesanwaltschaft wollten die rechtsextremistische Gruppe bei möglichen Unruhen Gebiete in und um Sachsen mit Waffengewalt erobern. Die Gruppenmitglieder lehnen demnach die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab. Von ihnen unerwünschte Menschen wollten sie aus den eroberten Gebieten "entfernen", notfalls durch ethnische Säuberungen, hieß es.
MDR (stt/gri/wim)/dpa