Sachsen Trotz hoher Umsätze: Spülmittelhersteller Fit sucht Käufer
Wenn es um ostdeutsche Erfolgsgeschichten geht, dann geht es oft auch um sie: Die Marke "Fit" aus Hirschfelde bei Zittau. Die Flaschen des Unternehmens hat hierzulande wohl jeder schon mal in der Hand gehabt. Dieses Jahr wurde das Unternehmen 70. Nun könnte es verkauft werden, obwohl es wirtschaftlich äußerst gut dasteht.
- Gespräche mit Interessenten laufen.
- Inhaber Groß beschäftigt sich offenbar schon lange mit dem Thema Nachfolge.
- Wirtschaftlich lief es zuletzt sehr gut.
Das Hirschfelder Traditionsunternehmen "Fit" sucht einen Käufer. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage von MDR SACHSEN. Zuvor gab es Berichte über einen geplanten Verkauf in der "Lebensmittel Zeitung" und der "Sächsischen Zeitung".
Geschäftsführer Wolfgang Groß erklärte: "Immerhin bin ich nahezu 73 Jahre alt und muss nun die besten Optionen für die Zukunft unseres Unternehmens prüfen. Es ist für mich an der Zeit, das Thema Zukunft der Fit GmbH langfristig auf ein sicheres Fundament zu stellen."
Die DDR-Spülmittelmarke Fit gibt es seit 1954. Hergestellt wurde es zunächst im VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt, später in Hirschfelde. 1993 hatte Groß die Fit GbmH gegründet.
Gespräche mit potenziellen Interessenten laufen
Gespräche mit potenziellen Interessenten seien im Gang, jedoch seien bislang keine konkreten Entscheidungen getroffen worden, teilte das Unternehmen mit. Man wolle "einen zuverlässigen Käufer finden, der die Unternehmenskultur bewahrt und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sichert", hieß es.
Nach Informationen des Branchenmediums "Lebensmittel Zeitung" befasst sich Wolfgang Groß seit Jahren mit dem Thema Nachfolge. Einen Nachfolger in der Familie gibt es demnach nicht.
Potenzieller Nachfolger verließ Unternehmen
Vor zwei Jahren holte Groß den früheren Klosterfrau-Manager Thomas Niebergall in sein Unternehmen. Laut "Lebensmittel Zeitung" sah man ihn als potenziellen Nachfolger. Doch Niebergall verließ "Fit" nach wenigen Monaten.
Wirtschaftlich steht das Hirschfelder Unternehmen gut da. Nach eigenen Angaben machte das Unternehmen im Jahr 2024 einen Bruttoumsatz von 363 Millionen Euro – das entspricht einem Umsatzwachstum von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
29 Millionen Flaschen "fit"
Demnach trug die Spülmittelmarke "fit" mit 29 Millionen produzierten Flaschen 20 Prozent des Umsatzes des gleichnamigen Unternehmens bei. Die Marke Kuschelweich steuerte demnach mit 50 Millionen produzierten Flaschen Weichspüler 50 Prozent bei.
In den letzten Jahren habe man mehr als 200 Millionen Euro in den Standort Hirschfelde investiert. Erst im September hatte das Unternehmen angekündigt, rund 25 Millionen Euro in die Produktion von Weichspülern und Waschmitteln der Marke "Kuschelweich" zu investieren.
Mehr als 250 Mitarbeiter
Das Unternehmen Fit GmbH produziert nicht nur das gleichnamige Handspülmittel, sondern auch Spülmittel für Geschirrspülmaschinen, Haushaltsreiniger, Waschmittel, Weichspüler und Kosmetikprodukte. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 250 Mitarbeiter.
MDR (jwi)/dpa