Der Angeklagte sitzt mit Handschellen im Gerichtssaal. Der Attentäter von Halle ist wegen Geiselnahme im Gefängnis Burg zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Zudem muss er an mehrere geschädigte Personen Geldzahlungen leisten. Wegen des rassistischen und antisemitischen Anschlags nahe der Synagoge in Halle war der 32-jährige Stephan Balliet bereits 2020 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

Sachsen Staatsanwaltschaft Dresden klagt mutmaßlichen Schleuser-Organisator an

Stand: 25.10.2024 12:35 Uhr

Immer wieder kommen Menschen illegal nach Deutschland, auch unter lebensgefährlichen Bedingungen. Ein mutmaßlicher Organisator von Schleusungen soll nun in Dresden vor Gericht.

Von MDR SACHSEN

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Organisator von Schleusungen nach Deutschland erhoben. Wie die Behörde mitteilte, wird dem 46 Jahre alten Mann vorgeworfen, zwischen März und Juli 2023 die illegale Einreise von insgesamt 64 meist syrischen Staatsangehörigen über Tschechien und Polen nach Deutschland organisiert zu haben. Er war im Mai in Dänemark festgenommen worden.

Der Angeklagte sitzt mit Handschellen im Gerichtssaal. Der Attentäter von Halle ist wegen Geiselnahme im Gefängnis Burg zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Zudem muss er an mehrere geschädigte Personen Geldzahlungen leisten. Wegen des rassistischen und antisemitischen Anschlags nahe der Synagoge in Halle war der 32-jährige Stephan Balliet bereits 2020 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

Die Dresdner Staaatsanwaltschaft hat einen mutmaßlichen Hintermann von Schleusungen angeklagt. (Symbolbild)

Fast 50.000 Euro verdient

Für die Organisation der Einreisen soll er nach Angaben der Staatsanwaltschaft insgesamt 48.000 Euro von bisher Unbekannten erhalten haben. In zwei der zehn angeklagten Fälle waren die Menschen laut Anklage im Fahrzeug ungesichert und zudem aufgrund der Geschwindigkeit in Lebensgefahr.

Aus Dänemark ausgeliefert

Der mit Europäischem Haftbefehl gesuchte Mann aus Syrien wurde am 7. Mai in Kopenhagen festgenommen und zehn Tage später nach Deutschland ausgeliefert. Der bereits Vorbestrafte habe bisher keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht, so due Staatsanwaltschaft. Er sitzt weiter in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage und einen Prozesstermin muss jetzt das Landgericht Dresden entscheiden.

MDR (ben)/dpa