Sachsen Lufthansa-Beschäftigte in Dresden und Leipzig/Halle streiken
Die Mitarbeitenden der Lufthansa-Töchter ASD und ASF sind am Donnerstag und Freitag zum Streik aufgerufen. Es geht um eine Lohnangleichung an Westniveau und den Erhalt der Arbeitsplätze.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der beiden Lufthansa-Tochterunternehmen Airport Service Dresden GmbH (ASD) und Airport Service Leipzig GmbH (ASL) vom Donnerstag bis Freitag erneut zum Warnstreik auf. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sind die Verhandlungen rund um die Tarifverträge festgefahren.
Die Beschäftigten des Bodenpersonals fertigen in Dresden die Passagiere und Flugzeuge der Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaften wie etwa Swiss, Eurowings und Austrian Airlines oder des deutsch-türkischen Unternehmens Sunexpress ab.
Einschränkungen für Flugreisende
Reisende mit diesen Fluggesellschaften müssen sich erneut auf Ausfälle einstellen. Wie eine Lufthansa-Sprecherin auf Anfrage von MDR SACHSEN am Mittwochmittag mitteilte, soll es am Donnerstag und Freitag zu zahlreichen Flugausfällen bei den Anbietern Lufthansa, Austrian, Swiss und Eurowings von und nach Leipzig und Dresden kommen. Die Lufthansa hat den Großteil ihrer Flüge zu den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden gestrichen. Flüge von und nach Palma de Mallorca seien nicht betroffen.
Man werde alle betroffenen Fluggäste informieren und, soweit möglich, alternative Verbindungen sowie Umbuchungen zum Beispiel auf die Bahn, anbieten. Reisende werden gebeten, sich vor Reiseantritt über den Status ihres Fluges zu informieren.
Fluggäste der Lufthansa müssen sich wegen eines Warnstreiks des Bodenpersonals auf Flügen von und nach Dresden und Leipzig/Halle auf Einschränkungen einstellen.
Forderung: 850 Euro mehr Lohn
Verdi fordert nach eigenen Angaben unter anderem eine Lohnerhöhung von 850 Euro, einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro sowie die Anwendung des Lufthansa-Manteltarifvertrages. Ziel sei es, mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung "endlich vergleichbare Bedingungen für alle Beschäftigten im Lufthansa-Konzern" zu schaffen.
Aktuell erhielten die Beschäftigten an den beiden sächsischen Flughäfen bei längeren Arbeitszeiten monatlich bis zu 1.000 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Lufthansa-Standorten, hieß es.
Bereits am 2. Oktober hatten die Mitarbeitenden den beiden ostdeutschen Lufthansa-Töchter ASD und ASF gestreikt. (Archivbild)
Lufthansa will beide Tochterfirmen schließen
Die Lufthansa hat die Schließung der beiden Tochterfirmen angekündigt und wolle die Maschinen künftig von externen Anbietern abfertigen lassen. Die Frage, wann die Tochterfirmen geschlossen werden sollen, ließ Lufthansa auf Anfrage von MDR SACHSEN unbeantwortet. Beispielsweise bietet Portground, ein Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Flughafen AG, diese Dienstleistungen an.
Trotzdem beharrt die Gewerkschaft auf ihren Forderungen: "Wenn die Lufthansa glaubt, dass sich die Beschäftigten bei ASD und ASL nach Jahrzehnten der Sparpolitik nun auch noch mit Billiglöhnen abwickeln lassen, hat sie sich getäuscht."
Angebot erfülle lediglich "Bruchteil der Forderungen"
Nach einem ersten Warnstreik am 2. Oktober habe die Lufthansa zwar ein Angebot unterbreitet, "das allerdings nur einen Bruchteil der Forderungen der Beschäftigten erfüllt", so die Gewerkschaft. "So wurde für die zum 30. April 2024 gekündigten Tarifverträge eine Vergütungserhöhung von lediglich drei Prozent zum 1. Februar 2025 angeboten." An beiden Standorten sind Streikversammlungen geplant.
MDR (lam)