Thüringen Milliarden-Umsatz: Thüringer Triebwerk-Firma mit Rekord - N3 baut weiter aus
In Arnstadt sind 2024 so viele Flugzeugtriebwerke überholt worden wie nie zuvor. Damit es noch mehr werden können, wird das Werk von N3 aktuell erweitert. Über 1.000 Menschen aus 28 Nationen arbeiten bereits dort.
Das Wartungsunternehmen für Flugzeugtriebwerke N3 in Arnstadt hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Die Firma konnte ihren Umsatz auf knapp eine Milliarde Euro steigern - ein Plus von 18 Prozent zum Vorjahr.
N3-Geschäftsführer Stefan Landes will künftig fast 100 Triebwerke mehr pro Jahr in Arnstadt warten lassen. Dafür wird umgebaut.
Das Tochterunternehmen von Lufthansa und Rolls-Royce überholte nach eigenen Angaben 155 Flugzeugtriebwerke. Um künftig noch mehr Triebwerke warten zu können, baut N3 seinen Standort derzeit aus. Dieses Jahr sollen es 185 Triebwerke werden - künftig bis zu 270 pro Jahr.
150 Millionen Euro für neue Werkhalle und Logistikgebäude
Aktuell werden die Stützen für den Anbau der Werkshalle gesetzt. Im Frühjahr ist Richtfest geplant, bevor die neue Halle Ende des Jahres in Betrieb gehen soll. Parallel werden 40 neue Maschinen und Anlagen eingebaut, wie Projektleiter Markus Siptroth ankündigte. Auch die Reinigungsanlage für Triebwerksteile wird erweitert.
Der Baustart für das Logistikgebäude mit Hochregallager hat sich allerdings bis zum Sommer verschoben. Das Gebäude soll innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden. Geplant ist zudem, unter anderem die Kantine und die Büros zu vergrößern und umzubauen. Insgesamt investiert das Instandhaltungswerk 150 Millionen Euro.
Derzeit werden auf dem N3-Gelände im laufenden Betrieb die Werkshalle erweitert, Bürogebäude umgebaut sowie der Bau eines großen Logistikkomplexes vorbereitet.
Über 1.000 Beschäftigte aus 28 Nationen bei N3
Auch bei der Zahl der Beschäftigten meldet das Unternehmen Rekordzahlen. Demnach ist die Belegschaft auf etwa 1.000 gestiegen - mit Trend nach oben. Das Unternehmen bildet selbst aus und sucht weltweit nach neuen Beschäftigten.
N3 sei auf internationales Personal angewiesen, so Firmenchef Landes. Mittlerweile wird das internationale Recruiting nicht nur für Ingenieure betrieben, sondern auch für Triebwerksmechaniker. Zudem sollen weiterhin Auszubildende, etwa aus Vietnam, für die Lagerlogistik eingestellt werden. Nach eigenen Angaben sind derzeit Menschen aus mehr als 28 Nationen im Werk beschäftigt.
Aufwärts nach Corona-Flaute
Nachdem die Zahl der überholten Triebwerke während der Corona-Krise gesunken war, konnte mit dem Rekordjahr 2024 das Vor-Corona-Niveau von 2019 übertroffen werden.
Erweiterung bei N3: Mehr Triebwerke, mehr Umsatz - 2024 war ein Rekordjahr bei N3 in Arnstadt.
MDR (wdy/ifl)/dpa