Hitzevorsorge Regierung plant mehr Trinkwasserbrunnen
In ganz Deutschland gibt es lediglich 1300 öffentlich nutzbare Trinkwasserbrunnen. Die Bundesregierung will Städte und Gemeinden verpflichten, weitere aufzustellen - als "Basisbaustein einer guten Hitzevorsorge".
Die Bundesregierung will Städte und Gemeinden dazu verpflichten, Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten aufzustellen. Trinkwasser aus dem Leitungsnetz müsse künftig an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein, erklärte das Bundesumweltministerium nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss.
"Zugang zu Trinkwasser muss für alle Menschen in Deutschland so einfach wie möglich sein", sagte Umweltministerin Steffi Lemke. "Trinkbrunnen mit Leitungswasser gehören zu den Basisbausteinen einer guten Hitzevorsorge", so die Grünen-Politikerin.
Sie verwies auf Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Trockenperioden. Weil Wasser verpackungsfrei bereitgestellt werde, profitiere auch die Umwelt, so Lemke.
Bisher 1300 Trinkbrunnen in Deutschland
In einem ersten Schritt sollten etwa 1000 zusätzliche zu den gut 1300 bestehenden hinzukommen. Laut Gesetzesentwurf sollen solche Brunnen künftig standardmäßig zur öffentlichen Wasserversorgung zählen. Bei Lage, genauer Anzahl und Art der Trinkbrunnen hätten die Städte und Gemeinden "weitgehende Flexibilität".
Der Vorstoß geht auf eine Vorgabe der EU zurück. EU-Parlament, Kommission und die Mitgliedstaaten hatten sich Ende des Jahres 2020 auf eine Reform der Trinkwasserrichtlinie verständigt.
Neben strengeren Vorgaben für die Qualität von Trinkwasser mit Blick auf Schadstoffe wird darin auch ein besserer Zugang zu Wasser an öffentlichen Orten vorgeschrieben.