Autos stauen sich im Schneetreiben und bei Glätte auf der B312 im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Bayern und Baden-Württemberg Starker Schneefall sorgt für Unfälle im Süden

Stand: 21.11.2024 23:53 Uhr

In Teilen Süddeutschlands kann starker Schneefall zur "Gefahr für Leib und Leben" werden, warnt der Deutsche Wetterdienst. Es kam bereits zu Hunderten wetterbedingten Unfällen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Teile Bayerns und Baden-Württembergs eine Unwetterwarnung herausgegeben. der DWD warnt vor starkem Schneefall. Durch eine geschlossene, hohe Schneedecke könne es bis morgen früh in den Gebieten "Gefahr für Leib und Leben" geben.

Verkehrswege könnten blockiert werden und es sei mit stark eingeschränkter Sichtweite zu rechnen, teilte der Wetterdienst mit. Auch werde es verbreitet glatt. Der DWD empfiehlt, Aufenthalte im Freien und Fahrten möglichst zu vermeiden.

200 Unfälle in kurzer Zeit im Südwesten

Der starke Schneefall sorgte bereits für zahlreiche Unfälle. Innerhalb weniger Stunden registrierte die Polizei im Südwesten mehr als 200 wetterbedingte Unfälle vom Schwarzwald bis zum Bodensee. Auf der Autobahn 81 sei der Verkehr wegen der Schneefälle streckenweise fast zum Erliegen gekommen, berichtete ein Polizeisprecher in Konstanz. Die Autos und Lastwagen würden auf schneeglatten Straßen kaum vorankommen.

Bei den meisten Unfällen habe es nur Blechschäden gegeben, hieß es weiter. Im Schwarzwald-Baar-Kreis und in den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil registrierte die Polizei allerdings auch mehrere Leichtverletzte.

Im Allgäu kam es am Abend innerhalb einer halben Stunde zu rund zehn Unfällen in der Gegend um Immenstadt und Sonthofen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten mitteilte. Der Verkehr komme dort aufgrund des starken Schneefalls langsam zum Erliegen.

Schneebedeckte Felder in Baden-Württemberg

Schneebedeckte Felder in Baden-Württemberg

Viel Neuschnee in Bayern erwartet

In Bayern gilt die Warnung für das Allgäu und Teile Oberbayerns, in Baden-Württemberg sind die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen betroffen. Auch für die Region München rechnete der DWD wegen erwarteter Schneemengen bis zu 15 Zentimetern mit Glätte, eingeschränkter Sicht und Verkehrsstörungen.

In den betroffenen Regionen am Alpenrand in Bayern sind den Angaben zufolge durch den Einfluss polarer Kaltluft und eines Tiefs aus südlicher Richtung bis Freitagmorgen Schneemengen zwischen 15 und 25 Zentimetern möglich. Im Südschwarzwald könnten bis zu 30 Zentimeter Schnee liegen bleiben.

Schneechaos in Frankreich

In Frankreich sorgte das Tief bereits am Nachmittag für einen ersten Wintereinbruch und erhebliche Behinderungen. 235.000 Haushalte waren ohne Strom, berichtete der Sender France Info gestützt auf Angaben des Versorgers Enedis. Zu heftigen Schneefällen kamen kräftige Sturmböen hinzu. Auf den Straßen staute sich der Verkehr und in einigen Regionen schlossen die Schulen früher. Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle kam es zu Flugausfällen und Verspätungen, auch der Bahnfahrplan geriet durcheinander.

Wetterumschwung ab Sonntag

Laut der DWD-Vorhersage stellt sich die Wetterlage dann zum Sonntag grundlegend um und es werden Tauwetter und frühlingshafte Temperaturen erwartet. Denn ein starkes Orkantief mit enormem Luftdruckabfall, eine sogenannte Bomben-Zyklone, ist westlich der Britischen Inseln unterwegs und sorgt dort für sehr unruhiges Wetter.

Hierzulande führe das besonders im Bergland zu starken bis stürmischen Böen, sagt DWD-Meteorologe Christian Herold. Er erwartet aber keine größeren Wettergefahren. Sonntagfrüh könne es in einigen Regionen jedoch Glatteis geben.

Allerdings kommen für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Luftmassen nach Deutschland, wie Herold erklärt. Es wird deutlich wärmer, mit 8 bis 15 Grad an einigen Nordrändern der westlichen, am Montag auch der östlichen Mittelgebirge sogar bis nahe 20 Grad.

"Das frühlingshafte Intermezzo hält jedoch nicht sehr lange an", so Herold. Atlantische Tiefdruckgebiete führten ab Dienstag wieder kühle und feuchte Luft heran. "Der Trend zeigt in Richtung unbeständig und nasskalt."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. November 2024 um 14:11 Uhr.