Coronavirus-Pandemie ++ Regierung streicht 37 Länder von Risikoliste ++
Die Bundesregierung streicht erneut Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Im Februar und März 2020 hätte Schweden strengere Maßnahmen ergreifen sollen, befindet eine Kommission. Alle Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.
- Kommission: Schweden hätte strengere Maßnahmen ergreifen sollen
- Hotelverband auf Mallorca hofft auf Frühjahr
- Keine Corona-Beschränkungen in den Niederlanden
- Inzidenz sinkt auf 1259,5
- Lauterbach warnt vor vorschnellen Lockerungen
- Corona-Impfziel wird wohl erst im April erreicht
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Italienische Region beendet Impfstoffprojekt mit Russland
Die italienische Region Latium hat ein italienisch-russisches Projekt zur Evaluation des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V gestoppt. Grund sei die russische Invasion in der Ukraine: "Wir setzen die Zusammenarbeit bezüglich Sputnik aus, weil die Wissenschaft dem Frieden und nicht dem Krieg dienen sollte", sagte der regionale Gesundheitsbeauftragte Alessio D'Amato der Zeitung "La Repubblica". In dem Projekt sollten 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer untersucht werden, die nach einer ersten Dosis mit Astrazeneca-Impfstoff eine zweite Impfung mit Sputnik V erhalten hatten.
Bayern und Österreich wollen gemeinsam gegen Long-Covid vorgehen
Bayern und Österreich wollen im Kampf gegen Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung enger zusammenarbeiten. Dies vereinbarten Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und sein österreichischer Amtskollege Wolfgang Mückstein (Grüne) in Wien. "Ich bin überzeugt, dass wir gegenseitig voneinander viel lernen können. Wir setzen nicht nur auf interdisziplinäre, sondern auf internationale Zusammenarbeit. Ziel ist es, dass die Menschen eine gute Therapie finden - egal ob in Bayern oder Österreich", sagte Holetschek.
Novavax-Impfungen in Deutschland vor dem Start
In Deutschland steht der Start der Corona-Impfungen mit dem Präparat von Novavax bevor. In mehreren Ländern wie Hamburg oder dem Saarland sind die Impfungen bereits von diesem Samstag an möglich, zum Teil auch ohne Termin, wie die Gesundheitsbehörden beider Länder mitteilten. In den meisten anderen Ländern sollen die Novavax-Impfungen in der kommenden Woche beginnen.
Angeboten werden soll das Mittel vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Das Mittel mit dem Namen Nuvaxovid ist für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission empfehle zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen, hieß es. Das Präparat sei für eine Grundimmunisierung geeignet, aber bisher nicht für Auffrischungsimpfungen zugelassen.
Regierung streicht erneut Länder von Corona-Risikoliste
Die Bundesregierung streicht an diesem Sonntag 37 Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete, darunter EU-Staaten wie Italien, Polen und Belgien. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Für Reisende, die aus Ländern kommen, die nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft werden, erleichtert sich die Rückkehr nach Deutschland. Neu als Hochrisikogebiet eingestuft wird kein Land.
Gericht: Auf sechs Monate ausgestellter Genesenenstatus gilt
Bescheinigungen über einen sechsmonatigen Genesenenstatus nach überstandener Corona-Erkrankung gelten nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schwerin sechs Monate. Das Gericht gab drei Eilanträgen statt, wie ein Sprecher mitteilte. Die Kläger sind laut Gericht im Besitz einer Bescheinigung des Landkreises Ludwigslust-Parchim, der ihnen noch einen sechsmonatigen Genesenenstatus zubilligt.
Das Gericht sah es als wahrscheinlich an, dass ihnen die Abänderung des Genesenennachweises droht, wie es zur Begründung für die Entscheidungen hieß. Zudem könnten die Antragsteller von ihrem Genesenennachweis mit Blick auf die "erhebliche Rechtsunsicherheit" infolge der Verkürzung des Genesenenstatus durch das RKI im täglichen Rechtsverkehr nicht effektiv Gebrauch machen.
Die Entscheidungen sind dem Verwaltungsgericht Schwerin zufolge noch nicht rechtskräftig. Die Beteiligten könnten Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern einlegen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim will sich in der kommenden Woche mit dem Thema beschäftigen, wie ein Kreissprecher sagte.
Barmer: Frauen häufiger wegen Corona krankgeschrieben
Frauen werden nach einer Untersuchung der Krankenkasse Barmer häufiger wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben als Männer. So waren im vergangenen Jahr in Bayern bis zu 110 Frauen, aber nur 99 Männer je 10.000 Versicherten mit Anspruch auf Krankengeld wegen Corona arbeitsunfähig.
Ein Grund: Frauen übernähmen häufiger die Pflege erkrankter Familienangehöriger. Ein anderer Grund: die Berufswahl. "Frauen arbeiten häufiger in sozialen Berufen als Männer, etwa in der Pflege. Das ist ein Grund dafür, dass sie häufiger mit dem Coronavirus in Kontakt kommen und daran erkranken", sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Claudia Wöhler.
Corona-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern soll entstaubt werden
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) will die Corona-Schutzvorschriften im Land auf ein überschaubares Maß zurückstutzen, warnt zugleich aber vor einer überstürzten Abschaffung aller Corona-Regeln.
Im Verlauf der Pandemie seien für immer mehr Lebensbereiche spezielle Regelungen eingefügt worden. "Nun ist eine Verordnung von 180 Seiten entstanden. Das Ganze muss jetzt entstaubt und auf ein Maß zusammengeschrieben werden, das dann auch handhabbar ist", kündigte Drese im Gespräch mit der "Ostsee-Zeitung" an.
Am Dienstag kommt die Landesregierung in Schwerin das nächste Mal zusammen, um über weitere Lockerungen und die Anpassung der Corona-Landesverordnung zu beraten.
Kommission: Schweden hätte strengere Maßnahmen ergreifen sollen
Schweden hätte strengere frühe Maßnahmen unternehmen sollen, als das Coronavirus in dem Land ankam, befindet eine Kommission, die die Pandemiestrategie der Regierung untersucht. Die Regierung hätte demnach zudem klarer Führung übernehmen sollen. Insgesamt sei die auf Freiwilligkeit basierende No-Lockdown-Strategie aber richtig gewesen, so die Kommission.
Schweden hat mit seiner Pandemie-Strategie international Aufsehen erregt, weil es sich gegen die in vielen Ländern üblichen Lockdowns entschieden hatte. Stattdessen setzte das Land auf freiwilliges Social-Distancing und Hygienemaßnahmen.
"Im Februar und März 2020 hätte Schweden sich für strengere Vorbeugungs- und Kontrollmechanismen entscheiden sollen", heißt es im Bericht der Kommission. Mehr als 17.000 Menschen sind in Schweden an oder mit Covid-19 gestorben - eine deutlich höhere Zahl pro Einwohner als bei den skandinavischen Nachbarstaaten, aber weniger als in dem meisten europäischen Ländern, die sich für strenge Lockdowns entschieden.
Hongkong: Zahl der Neuinfektionen steigt erneut
Hongkong hat in der Corona-Pandemie einen weiteren deutlichen Anstieg der täglichen Infektionszahlen verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden kletterte am Freitag auf 10.010, wie Vertreter des Gesundheitswesens mitteilten. In der chinesischen Stadt und Sonderverwaltungszone wurden zuletzt täglich etwa 50 Corona-Todesfälle verzeichnet, viele davon betrafen ungeimpfte, ältere Menschen. Die Regierung hatte Pläne bekanntgegeben, im März alle 7,4 Millionen Einwohner der Stadt auf das Virus zu testen. Sie versucht, der strikten Pandemie-Politik im chinesischen Mutterland zu folgen.
Experten und Bauarbeiter aus der Volksrepublik bauen vorübergehende Testeinrichtungen und Isolationszentren auf, um die steigenden Fallzahlen zu kontrollieren. Die chinesische Null-Covid-Politik sieht die Isolation aller positiv Getesteten vor, selbst wenn diese keine Symptome aufweisen.
149.000 Corona-Impfungen am Donnerstag - vor allem Booster dabei
Zwei Drittel der täglich verabreichten Corona-Impfungen in Deutschland sind derzeit "Booster"-Injektionen. Am Donnerstag wurden 149.000 Impfdosen gespritzt, 102.000 davon waren Auffrischungsimpfungen. Das geht aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Am Mittwoch waren die Zahlen fast gleich.
Den Grundschutz mit der dafür meist nötigen zweiten Spritze haben den Daten zufolge nun 62,7 Millionen Menschen oder 75,3 Prozent aller Einwohner. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben demnach mindestens 47,2 Millionen Geimpfte oder 56,7 Prozent der Bevölkerung erhalten. Insgesamt wurden 169,7 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht.
Hotelverband auf Mallorca: Im April wieder deutlich mehr Hotels im Betrieb
Im Zuge der rapide sinkenden Corona-Zahlen wächst auf Mallorca die Hoffnung auf eine deutliche Erholung des Tourismus-Sektors schon im Frühjahr. Im April werden 84 Prozent aller Hotels und Pensionen der spanischen Urlaubsinsel geöffnet sein, wie der mallorquinische Hotelierverband FEHM mitteilte. Zum Vergleich: Im April vorigen Jahres waren gerade einmal 17 aller Hotels im Betrieb. Der Anteil der geöffneten Touristen-Unterkünfte auf Mallorca soll nach einer FEHM-Umfrage von derzeit 24 Prozent auf 44 Prozent im März und dann im April um weitere 40 Punkte steigen.
Für Optimismus sorgt unter anderem die Tatsache, dass Deutschland Spanien wegen der guten Entwicklung der Pandemie vor einigen Tagen von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen hat. Außerdem verkündete Großbritannien jüngst das Ende der Reisebeschränkungen. In normalen Zeiten sind die Deutschen und die Briten auf Mallorca mit Abstand die größten Touristengruppen. Die Corona-Zahlen sinken auf Mallorca, den anderen Balearen-Inseln und in ganz Spanien seit Wochen rapide. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen betrug auf den Balearen zuletzt 215, wie das Madrider Gesundheitsministerium am Abend mitteilte.
Auf Mallorca wächst die Hoffnung auf eine Erholung des Tourismus-Sektors schon im Frühjahr.
Wieler: "Situation weiter ernst nehmen"
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sieht Deutschland aktuell im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf einem guten Weg, mahnt aber weiter zur Vorsicht. "Wir müssen die Situation weiterhin wirklich ernst nehmen", sagte Wieler in Berlin. Zwar gingen zuletzt die Fallzahlen stetig zurück, was eine gute Nachricht sei. Dennoch blieben sie auf sehr hohem Niveau, so der RKI-Chef. Zudem stiegen entgegen dem Trend in der Gruppe der älteren Menschen die Fallzahlen und auch die Hospitalisierungs-Inzidenzen teils deutlich. "Auch bei den Todesfällen sehen wir zurzeit keinen Rückgang. Im Gegenteil: In den letzten beiden Wochen sind die Zahlen sogar wieder etwas angestiegen, auch wenn wir unter dem Niveau der Delta-Welle bleiben", so der RKI-Chef.
Mit Blick auf den Novavax-Impfstoff sagte er: "Ich hoffe, dass dieser Impfstoff ein Anreiz für viele Unentschlossene ist, sich doch noch impfen zu lassen, und dass es gelingt, die Impfquote weiter zu steigern."
Lauterbach warnt vor vorschnellen Lockerungen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor vorschnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. Er warnte zugleich vor einem "Freedom Day" mit dem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen. Das Coronavirus lasse sich von einem solchen Tag nicht beeindrucken. Es gebe immer noch sehr hohe Zahlen an Neuinfektionen, "die wir vermutlich unterschätzen", sagt der SPD-Politiker. Zudem gebe es täglich 200 bis 300 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Er appelliert an die Ministerpräsidenten, "auf keinen Fall" über die verabredeten Lockerungen hinauszugehen, sonst würden Fallzahlen wieder steigen. "Für eine beschleunigte Öffnung haben wir überhaupt keine Spielräume", sagt Lauterbach. Er rechne im Herbst mit neuen Pandemie-Wellen.
Bei der aktuellen Welle sei der Scheitelpunkt erreicht, erklärte Lauterbach. Die neue Subvariante von Omikron scheine zwar nicht schwerer zu verlaufen, aber ansteckender zu sein. In Deutschland mache sie derzeit etwa 16 bis 17 Prozent der Fälle aus, in großen Städten mehr. Wenn Deutschland nicht vorsichtig sei, könnten die Fallzahlen aber möglicherweise wieder steigen.
Zahl der Verkehrstoten sinkt in Pandemie auf Tiefstand
Im vergangenen Jahr sind nach vorläufigen Zahlen 2569 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland ums Leben gekommen und damit so wenige wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. Der Rückgang betrug sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische mitteilte. Hauptgrund war demnach der zurückgegangene Verkehr infolge der Corona -Pandemie.
Schon 2020 war deshalb ein Tiefstand bei der Zahl der Verkehrstoten erreicht worden, damals kamen bundesweit 2719 ums Leben. Der Rückgang von 2021 bis 2019, dem Jahr vor der Pandemie, beträgt den Angaben zufolge 16 Prozent. Damals waren noch 3046 Todesopfer verzeichnet worden.
Justizminister zu möglicher Impfpflicht: Debattenlage hat sich verändert
Justizminister Marco Buschmann hält die Forderungen nach einer allgemeinen Impflicht gegen das Coronavirus für nicht überzeugend. Die Debattenlage habe sich verändert, sagte der FDP-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit Blick unter anderem auf die sinkenden Inzidenzen. "Sollten wir im Herbst oder Winter ein Problem haben, würde dies nicht automatisch bedeuten, dass wir es mit Impfpflicht nicht gehabt hätten", sagte er. Denn keiner wisse, welche Varianten dann vorherrschend seien. "Und wir wissen auch nicht, wie die Impfstoffe, mit denen wir jetzt arbeiten, bei anderen Varianten wirken", fügte er hinzu. "Deshalb wird die Logik, man müsse jetzt einfach irgendetwas tun, damit einem im Herbst nicht ein Vorwurf gemacht wird, der Lage nicht gerecht."
Buschmann sagte, man müsse jetzt offen diskutieren, ob die bisherigen Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie verhältnismäßig seien. Für verpflichtende Tests in Seniorenheimen etwa sei er auch für die Zeit nach dem 20. März. "Ansonsten ist für mich klar, dass aktuell nur Maßnahmen denkbar sind, die eine besonders hohe Wirksamkeit und eine niedrige Eingriffsintensität haben."
Novavax: Impfstoff-Verteilung startet heute
Am Donnerstag nahm die Bundeswehr in Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) die Lieferung des Herstellers Novavax entgegen. Von heute an soll das neue Corona-Vakzin ausgeliefert werden. Der Impfstoff werde von der Bundeswehrkaserne aus an die Länder ausgeliefert oder von ihnen in Quakenbrück abgeholt, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Vorgesehen ist, dass der Novavax-Impfstoff vorerst nur an die Impfzentren der Länder geht und noch nicht an Arztpraxen.
Deutsche Wirtschaft schrumpft zum Jahresende um 0,3 Prozent
Die deutsche Wirtschaft hat sich in der Corona-Welle zum Jahresende 2021 besser behauptet als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde von einem Rückgang um 0,7 Prozent ausgegangen.
Das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen lag 2021 bezogen auf die Wirtschaftsleistung insgesamt bei 3,7 Prozent. In einer ersten Berechnung hatte die Wiesbadener Behörde das Minus auf 4,3 Prozent beziffert.
Kanada gibt pflanzenbasierten Corona-Impfstoff frei
Kanada hat als erstes Land der Welt den Einsatz eines Corona-Impfstoffs auf Pflanzenbasis zugelassen. Das Mittel des Herstellers Medicago werde in zwei Dosen verabreicht und sei für Menschen zwischen 18 und 64 freigegeben, teilten die Aufsichtsbehörden mit. Für noch Ältere gebe es nach einer Studie mit 24.000 Menschen noch zu wenige Daten. Der Impfstoff habe in 71 Prozent der Fälle eine Infektion verhindert. Die Studie stamme aus der Zeit vor der Dominanz der besonders ansteckenden Omikron-Variante.
Das Mittel kann den Angaben zufolge leichte Nebenwirkungen wie Fieber und Abgeschlagenheit verursachen. Weltweit sind bereits diverse Corona-Impfstoffe im Einsatz. Die Gesundheitsbehörden suchen jedoch nach weiteren Kandidaten, um die Nachfrage besser abdecken zu können. Der in Quebec beheimatete Hersteller Medicago hat sich auf pflanzenbasierte Impfstoffe spezialisiert. Sein Corona-Impfstoff könnte das Interesse an dieser Produktionsmethode verstärken.
Lauterbach: "Pandemie lässt sich nicht durch Feier beenden"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stemmt sich dagegen, ab dem 20. März die allermeisten staatlichen Corona-Beschränkungen abzuschaffen. Von einem "Freedom Day" lasse sich das Virus wenig beeindrucken, sagte der SPD-Politiker den "Stuttgarter Nachrichten", der "Stuttgarter Zeitung" und den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Die Pandemie lässt sich nicht durch eine Feier beenden."
Auch nach dem 20. März, an dem viele Schutzmaßnahmen wegfallen sollen, bräuchten die Bundesländer mehr Instrumente zur Pandemiebekämpfung als Testen und Masken tragen. "Das reicht bei weitem nicht aus, um auf künftige Wellen zu reagieren", sagte Lauterbach. Sie müssten "vielmehr in der Lage sein, in regionalen Hotspots durch Zugangsbeschränkungen Zusammenkünfte sicherer zu machen". Die Instrumente müssten über den Bereich von Kliniken und Pflegeeinrichtungen hinausgehen, sagte Lauterbach.
Nach Ansicht von Gesundheitsminister Lauterbach bräuchten die Bundesländer, auch nach dem 20. März, an dem viele Schutzmaßnahmen wegfallen sollen, mehr Instrumente zur Pandemiebekämpfung als Testen und Masken tragen.
RKI: 210.743 Neuinfektionen, Inzidenz bei 1259,5
Das Robert Koch-Institut hat 210.743 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 9305 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 220.048 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht auf 1259,5 von 1265,0 am Vortag. 226 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 122.371. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 14,39 Millionen Corona-Infektionen registriert.
Niederlanden heben fast alle Beschränkungen auf
In den Niederlanden gelten ab heute fast keine Corona-Beschränkungen mehr. Der Corona-Gesundheitspass wird abgeschafft, mit dem die Niederländer bisher nachweisen mussten, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Die Abstands- und Maskenpflicht fällt ebenfalls an den meisten Orten weg, sie gilt nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Flughäfen. Außerdem entfallen sämtliche Beschränkungen der Öffnungszeiten von Bars und Nachtclubs. Die Einreiseverbote für mehrere Nicht-EU-Länder werden aufgehoben. Reisende aus EU-Ländern müssen jedoch weiterhin einen Impfnachweis oder einen negativen Test vorlegen. In den Niederlanden hatte es wiederholt gewaltsame Proteste gegen die Corona-Restriktionen gegeben.
Leiter des Krisenstabs: Impfziel wird erst im April erreicht
Das ursprünglich von der Bundesregierung für Ende Januar angepeilte Ziel von 30 Millionen weiteren Corona-Impfungen wird nach Schätzungen des Corona-Krisenstabs wohl erst Anfang April erreicht. Dies sagte der Leiter des Gremiums, Generalmajor Carsten Breuer, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wenn der Impffortschritt so weiter geht wie derzeit, dann käme man hochgerechnet auf Anfang April, bis die nächsten 30 Millionen Impfungen geschafft sind." Das Ziel von weiteren 30 Millionen Impfungen war zu Weihnachten formuliert worden. Die impfskeptischen Bevölkerungsgruppen will der Krisenstab mit einer möglichst einheitlichen Informationskampagne erreichen, wie er sagte.
Das angepeilte Ziel von 30 Millionen weiteren Corona-Impfungen wird nach Schätzungen des Leiters des Corona-Krisenstabs, Carsten Breuer, wohl erst Anfang April erreicht.
Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen
Die ersten Impfstoff-Lieferungen des Herstellers Novavax sind bei der Bundeswehr in Quakenbrück angekommen. Bundesfamilienministerin Spiegel wurde positiv auf Corona getestet. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.