Israelische Sicherheits- und Rettungsdienste rücken an einem zentralen Busbahnhof in Haifa aus.
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Lage in Nahost ++ Attentäter von Haifa war deutscher Staatsbürger ++

Stand: 03.03.2025 22:37 Uhr

Der Attentäter, der in Haifa einen Menschen getötet und weitere verletzt hat, hatte auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Bundesregierung hat Israel dazu aufgefordert, wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen.

Die wichtigsten Entwicklungen vom Montag:

Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Spekulationen um eine mögliche Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen weiter befeuert. Es sei an der Zeit, den Bewohnern des Palästinensergebiets "die Freiheit zu geben, zu gehen", sagte Netanjahu im israelischen Parlament.

Dabei verwies er auf den "visionären und innovativen" Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser umzusiedeln.Trumps Vorschlag sollte "unterstützt werden", sagte Netanjahu weiter. Es sei an der Zeit, "den Bewohnern des Gazastreifens eine echte Wahl zu geben". 

Israel will angesichts des Stillstands bei den Waffenruhe-Gesprächen nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers nur noch einige Tage lang weiter verhandeln. Israel Katz drohte der Hamas im Gazastreifen zugleich, die Kämpfe gegen die Islamistenorganisation wieder aufzunehmen. "Wenn die Hamas nicht bald die Geiseln freilässt, werden die Tore Gazas geschlossen und die Tore zur Hölle geöffne"», sagte er nach Angaben seines Büros. Israel hat bereits den Zugang für Hilfslieferungen in das großflächig zerstörte Küstengebiet gestoppt.

Israel soll einen Militärposten in Syrien angegriffen haben. Die syrische Zeitung "Al-Watan" berichtete, ein offenbar israelischer Luftangriff habe den Posten in der Nähe der Schnellstraße getroffen, die Tartus mit der Küstenstadt Banijas verbindet.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, Einwohner in dem Gebiet hätten Handynachrichten erhalten, in denen sie aufgefordert worden seien, sich von Militärposten fernzuhalten. Kurze Zeit später sei eine Explosion zu hören gewesen und es sei Rauch aufgestiegen. Ob es Opfer gab, war zunächst unklar.

Angehörige der Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 sind Berichten zufolge mit Wachleuten des israelischen Parlaments aneinandergeraten. Es habe mindestens zwei Verletzte gegeben, berichtete die Jerusalem Post. Einem Bericht der Zeitung Haaretz zufolge verlor ein Mann, dessen Sohn von Terroristen bei einem Musikfestival ermordet wurde, während des Gerangels das Bewusstsein. Die Wachleute hätten Dutzenden Opfer-Angehörigen den Zutritt zu einer Besuchertribüne verwehrt, schrieben mehrere israelische Medien übereinstimmend. Daraufhin hätten die Angehörigen versucht, an den Wachleuten vor einer Treppe vorbeizukommen.

Die Familien der Opfer fordern eine staatliche Untersuchungskommission zum 7. Oktober 2023. Bei einer Sondersitzung im Parlament, der Knesset, sollte darüber diskutiert werden.

In Israel ist die letzte der acht Geiseln beerdigt worden, deren Leichen während der ersten Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg übergeben wurden. Eine Menschenmenge säumte die Strecke des Trauerzugs für Izchak Elgarat, der 68 Jahre alt war, als er von Hamas-Extremisten aus seinem Haus im Kibbuz Nir Oz entführt wurde. In dem Kibbuz wurde er auch bestattet. Elgarat wurde laut israelischen Angaben in Gefangenschaft getötet, die genauen Umstände seines Todes sind jedoch nicht bekannt.

Angehörige und Freunde nehmen an einer privaten Beerdigungszeremonie für die getötete Geisel Itzik Elgarat teil.

Angehörige und Freunde nehmen an einer privaten Beerdigungszeremonie für Itzik Elgarat teil.

Der Attentäter, der in der israelischen Hafenstadt Haifa einen Menschen getötet und vier weitere verletzt hat, ist auch deutscher Staatsbürger. Das berichten sowohl die Nachrichtenagentur dpa unter Bezug auf Polizeiangaben als auch die Nachrichtenagentur AFP. Laut einem israelischen Abgeordneten wurde der Mann in Deutschland geboren und lebte dort auch.

Der Attentäter war am zentralen Busbahnhof in Haifa aus einem Bus gestiegen und hatte begonnen, dort mit einem Messer auf Menschen einzustechen. Er wurde dann von einem Wachmann und einem Zivilisten erschossen.

Die Terrororganisation Hamas wirft Israel vor, mit einer Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe alles wieder auf Anfang bringen zu wollen. Laut dem ranghohen Hamas-Funktionär Osama Hamdan dränge Israel darauf, das Abkommen aufzukündigen und damit "alles wieder auf Anfang zu bringen", so Hamdan im Fernsehen.

Die erste Phase der Waffenruhe lief am Wochenende aus, über eine zweite Phase soll verhandelt werden. Die Hamas fordert, dass die israelische Armee aus dem Gazastreifen abgezogen werden soll und ein dauerhaftes Ende des Krieges vereinbart wird. Israel will stattdessen die Feuerpause bis April verlängern, wobei die Hamas im Gegenzug für palästinensische Gefangene weitere Geiseln freilassen soll.

Israelische Truppen haben vor der Küste des Gazastreifens nach Krankenhausangaben zwei Palästinenser getötet. Die beiden Leichen seien ins Nasser-Krankenhaus in Chan Junis gebracht worden, teilte die Klinik mit.

Das israelische Militär erklärte, es habe vor der Küste von Chan Junis ein "verdächtiges Motorboot" angegriffen. Dieses habe gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen und sei eine Gefahr für israelische Soldaten gewesen.

Die Bundesregierung hat Israel dazu aufgefordert, wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. "Wir rufen die israelische Regierung auf, die Einfuhrbeschränkungen nach Gaza für alle Formen humanitärer Hilfe mit sofortiger Wirkung wieder aufzuheben", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts vor Journalisten in Berlin. "Die Versagung humanitären Zugangs ist kein legitimes Druckmittel in Verhandlungen."

Bei einem Anschlag in der israelischen Hafenstadt Haifa ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein Mensch getötet worden. Zudem seien vier weitere Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer.

Den Angaben zufolge griff ein Mann mit einem Messer Menschen auf einem zentralen Busbahnhof an. Der Angreifer sei erschossen worden. Laut Polizeiangaben soll der Mann auch deutscher Staatsbürger sein. Eine israelische Polizeisprecherin bestätigte ferner, es handele sich um einen Drusen aus der Stadt Schfaram im Norden Israels. Er habe sich in den letzten Monaten im Ausland aufgehalten und sei in der vergangenen Woche nach Israel zurückgekehrt. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 03. März 2025 um 14:38 Uhr.