Gideon Sa'ar begrüßt Marco Rubio in Tel Aviv
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Lage im Nahen Osten ++ US-Außenminister Rubio in Israel eingetroffen ++

Stand: 15.02.2025 22:50 Uhr

US-Außenminister Rubio hat seine Nahost-Reise in Tel Aviv begonnen. Nach Ausschreitungen in der Hauptstadt Beirut löste die libanesische Armee von der Hisbollah initiierte Proteste auf. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

15.02.2025 • 22:50 Uhr

Ende des Liveblogs

Für heute beenden wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse!

15.02.2025 • 21:47 Uhr

US-Außenminister Rubio in Israel

Zum Auftakt seiner ersten Nahost-Reise ist der neue US-Außenminister Marco Rubio in Israel eingetroffen. Rubios Flugzeug landete auf dem Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der US-Außenminister will am Sonntag in Jerusalem Gespräche mit israelischen Regierungsvertretern führen. Weitere Stationen seiner Nahost-Reise, die bis Dienstag dauert, sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien.

Am Freitag und Samstag hatte Rubio an der Münchner Sicherheitskonferenz teilgenommen. Die Nahost-Reise des US-Chefdiplomaten erfolgt vor dem Hintergrund des umstrittenen Vorstoßes von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme des Gazastreifens.

Trotz einer Waffenruhe sind bei israelischen Luftangriffen im Libanon offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei Tote habe es gegeben, als eine israelische Drohne eine Rakete auf ein Auto in dem Ort Arabsalim abgeschossen habe, teilte das Notfallzentrum des Gesundheitsministeriums mit. Dabei seien auch fünf Menschen verletzt worden. Unter den Toten sei ein Mitglied einer Einheit der Hisbollah-Miliz, die für Drohnenangriffe zuständig sei, berichteten libanesische Medien.

Die israelische Armee teilte mit, sie habe einen Terroristen der Hisbollah-Luftstreitkräfte im Südlibanon angegriffen. Der Mann habe in den vergangenen Wochen wiederholt gegen die Abmachungen über die Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon verstoßen, unter anderem durch den Abschuss von Drohnen auf israelisches Gebiet. Nach Angaben des Notfallzentrums des Gesundheitsministeriums gab es einen weiteren Toten, als ein Gebäude in dem Ort Ain Kana infolge eines israelischen Angriffs einstürzte. Die israelische Armee bestätigte diesen Angriff zunächst nicht, sondern teilte auf Anfrage nur mit, sie prüfe die Angaben.

15.02.2025 • 17:26 Uhr

Ausschreitungen im Libanon

Bei Protesten von Unterstützern der proiranischen Hisbollah in Libanons Hauptstadt Beirut ist es erneut zu Auseinandersetzungen mit der libanesischen Armee gekommen. Das Militär sei mit Tränengas gegen die Protestierenden vorgegangen, berichtete die Nachrichtenseite L'Orient Today. Auf Bildern des libanesischen TV-Senders Al-Dschadid war zu sehen, wie Rauch über den Protestierenden aufstieg. Die Protestteilnehmer hätten zuvor Steine auf die Soldaten geworfen, hieß es. Die Hisbollah hatte zu einem Sitzstreik auf der zum Flughafen führenden Straße aufgerufen, um "die israelische Einmischung und die Verletzung der Souveränität anzuprangern".

Der Protest erfolgte, nachdem einem Flugzeug aus dem Iran die Landeerlaubnis verweigert wurde. Das israelische Militär hatte der Hisbollah zuvor vorgeworfen, zivile Flüge zum Schmuggeln von Geld zu nutzen. "Wir werden nicht akzeptieren, dass unser Heimatland in der Gewalt der Amerikaner und Israelis bleibt, und wir werden diese Demütigung auf keinen Fall hinnehmen", sagte ein Vertreter der Schiitenmiliz. Die Armee löste den Protest schließlich auf.

Proteste in der Nähe des internationalen Flughafens in Beirut, ein Demonstrant flieht vor Tränengas, das die libanesische Armee gegen Hisbollah-Anhänger abgefeuert hatte

Die Hisbollah hatte zu einem Sitzstreik auf der zum Flughafen führenden Straße aufgerufen.

Nach einem Angriff auf einen Konvoi von UN-Blauhelmsoldaten im Libanon haben die Behörden dort nach eigenen Angaben mehr als 25 Verdächtige festgenommen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf Innenminister Ahmad Hadschar. Das bedeute nicht, dass alle am Angriff beteiligt gewesen seien. "Aber die Ermittlungen werden zeigen, wer verantwortlich ist." Ministerpräsident Nauaf Salam ordnete eine umfassende Untersuchung an.

Auch international sorgte der Vorfall für Aufsehen. Unter anderem die USA und Katar verurteilten den Angriff. Die libanesische Regierung bekräftigte ihre Unterstützung für die UNIFIL-Mission und betonte die Notwendigkeit, Ordnung und Stabilität im Land zu wahren.

Karte: Beirut, Libanon und Israel

Im kriegszerstörten Gazastreifen werden auch fast vier Wochen nach Beginn der Waffenruhe immer noch Tote unter Trümmern eingestürzter Häuser gefunden. Binnen 48 Stunden seien weitere 25 Leichen geborgen worden, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Küstenstreifens mit. Die registrierte Gesamtzahl der Toten durch israelische Angriffe seit Beginn des Gaza-Kriegs sei damit auf 48.264 gestiegen. Seit dem 19. Januar gilt eine brüchige Waffenruhe.

Am kommenden Montag ist der Angriff der Hamas auf Südisrael sowie die Verschleppung von weiterhin 73 Geiseln in den Gazastreifen genau 500 Tage her. Aus diesem Anlass und "angesichts der erschütternden Aussagen der zurückgekehrten Geiseln" hat das Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien zu einem 500-minütigen Fasten aufgerufen. Das Fasten sei nichts im Vergleich zum Leid der Geiseln, die am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Der Tag könne aber ein "Tag der Identifikation und Solidarität" mit ihnen sein, so die Gruppe. Gleichzeitig fordert sie ein sofortiges Handeln, um alle verbliebenen Geiseln zurückzubringen.

Die Kirchen im Heiligen Land fordern Unterstützung beim Wiederaufbau im Gazastreifen sowie für kirchliche Einrichtungen im besetzten Westjordanland und Jerusalem. Die Kirchen müssten als "Schlüsselakteure bei der Schaffung eines nachhaltigen Friedens für Israelis und Palästinenser" anerkannt werden, teilte das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem am Freitagabend im Anschluss an ein Treffen von Kirchenführern mit Diplomaten und UN-Vertretern mit.

Bei dem Treffen forderten die Kirchenvertreter, darunter der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., Franziskanerkustos Francesco Patton und der anglikanische Erzbischof von Jerusalem, Husam Naoum, das christliche und das armenische Viertel der Jerusalemer Altstadt zu schützen und den Status quo aufrechtzuerhalten.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den freigelassenen Geiseln und ihren Familien weitere Unterstützung versprochen. "Wir haben ihre Rückkehr vorbereitet und werden gemeinsam mit den Familien bei ihrer Rehabilitation nach den langen und qualvollen Tagen in Gefangenschaft helfen", kündigte er an.

Nach der Freilassung drei weiterer aus Israel verschleppter Männer hat sich Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog erfreut über ihre Rückkehr aus dem Gazastreifen geäußert - und zugleich die islamistsichen Kidnapper scharf verurteilt. "Nach der verabscheuungswürdigen und zynischen Zeremonie, die sie ertragen mussten, sind wir froh, dass sie nun wieder mit ihren Familien vereint sind", schrieb er auf der Plattform X an die ehemaligen Geiseln gewandt. 

Ein Militärhubschrauber mit freigelassenen ehemaligen Geiseln an Bord landet in Ramat Gan, Israel

Dieser Helikopter des Militärs brachte ehemalige Geiseln nach Ramat Gan in Israel.

Nach der Freilassung von drei weiteren Geiseln durch die Hamas hat Israel im Gegenzug mit der Freilassung von Hunderten palästinensischen Gefangenen begonnen. Ein erster Bus mit freigelassenen palästinensischen Gefangenen und Häftlingen verließ das israelische Gefängnis Ofer im besetzten Westjordanland. Bei der Ankunft in Ramallah wurde der Bus von einer jubelnden Menschenmenge empfangen. Insgesamt soll Israel im Austausch gegen die drei Geiseln 369 Palästinenser freilassen.

Nach der Freilassung drei weiterer aus Israel verschleppter Männer haben deren Angehörige mit Freude reagiert. Verwandte von Sagui Dekel-Chen jubelten bei dem Anblick des 36-Jährigen, wie Aufnahmen israelischer Medien zeigten. Er werde nun seine beiden Töchter wiedersehen und seine jüngste Tochter kennenlernen, teilte die Familie in einer vom Forum der Geisel-Angehörigen verbreiteten Erklärung mit. 

Auch den Angehörigen von Iair Horn war die Erleichterung über dessen Freilassung auf von israelischen Medien verbreiteten Bildern und Videos anzusehen. Er habe die Hälfte seines Gewichts verloren, sagten Angehörige Medien zufolge.

Auch die Verwandten von Alexander (Sascha) Trufanov äußerten sich laut dem Forum der Geisel-Angehörigen über die Freilassung des 29-Jährigen. Es sei ein "Moment immenser Erleichterung" für die Familie. Trufanov sei während der Entführung in beide Beine geschossen worden.

Nach ihrer Freilassung werden die drei Geiseln nun zurück nach Israel gebracht und dort medizinisch untersucht werden, teilte das Militär mit. Anschließend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden.

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben drei weitere aus Israel entführte Männer freigelassen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurden. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46).

Die drei Männer wurden zuvor von bewaffneten Hamas-Kämpfern auf eine Bühne in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens geführt und gezwungen, vor einer Menschenmenge in ein Mikrofon zu sprechen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun hat den Angriff auf einen Konvoi der UN-Friedenstruppe in seinem Land verurteilt, bei dem der UNIFIL-Vizekommandeur verletzt worden ist. Die libanesischen Sicherheitskräfte duldeten keine Versuche, das Land zu destabilisieren, teilte er in einer Erklärung mit.

Der Konvoi mit dem scheidenden UNIFIL-Vizekommandeur war am Freitag auf der Fahrt zum Flughafen in Beirut "gewaltsam angegriffen" worden, wie die Friedenstruppe der Vereinten Nationen mitteilte.

Sie forderte eine umfassende und sofortige Untersuchung durch die libanesischen Behörden und die Bestrafung der Täter. Das US-Außenministerium teilte mit, der Konvoi sei Berichten zufolge von Anhängern der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz attackiert worden.

Im Gazastreifen hat die militant-islamistische Hamas mit den Vorbereitungen für die Freilassung weiterer israelischer Geiseln begonnen. Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer versammelten sich am Morgen in Chan Yunis im Süden des Palästinensergebiets. Wie bei vorherigen Freilassungen wurde eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, sowie mehreren Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt.

Nach tagelanger Sorge über ein drohendes Wiederaufflammen des Gaza-Krieges wird heute die Freilassung drei weiterer israelischer Geiseln erwartet. Die militant-islamistische Hamas will nach eigenen Angaben die beiden Männer Sagui Dekel-Chen (36) sowie Jair Horn (46) übergeben, die kleinere Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad den 29-jährigen Alexander (Sascha) Trufanov. Im Gegenzug soll Israel palästinensischen Angaben zufolge 369 inhaftierte Palästinenser freilassen. Zu ihnen zählten 36, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.

Die militant-islamistische Hamas hat bestätigt, dass heute drei weitere israelische Geiseln freikommen. Laut Mitteilung wird sie zwei Männer übergeben, die kleinere Terrorgruppe Islamischer Dschihad einen. Die Israelis sind 29, 36 und 46 Jahre alt. Das Internationale Rote Kreuz mahnte, die Übergabe müsse auf eine sichere und würdige Weise erfolgen. Zuletzt waren die Geiseln von der Hamas bei der Freilassung öffentlich zur Schau gestellt worden. Im Gegenzug sollen diesmal 369 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen.

Ein Konvoi der UN-Beobachtungsmission im Libanon ist nach eigenen Angaben angegriffen worden. Die Blauhelme seien auf dem Weg zum Flughafen der Hauptstadt Beirut gewesen, als ihr Konvoi attackiert worden sei, hieß es in einer Mitteilung. Dabei sei ein Fahrzeug in Brand geraten. Der scheidende Vize-Kommandeur sei verletzt worden. "Wir fordern eine umfassende und sofortige Untersuchung durch die libanesischen Behörden", hieß es. Alle Täter müssten vor Gericht kommen.

"Angriffe auf Friedenssoldaten sind eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht und können Kriegsverbrechen darstellen", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Blauhelme arbeiteten weiter gemäß ihrem UN-Mandat an der Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität im Südlibanon.

Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad hat kurz vor der angekündigten Freilassung einer israelischen Geisel ein Video veröffentlicht. Darin ist Alexander (Sascha) Trufanov in sportlicher Kleidung zu sehen, wie er am Meer entlanggeht, eine Angel hält, dabei etwas isst, einen Stein ins Wasser wirft und einen Brief schreibt. Der 29-Jährige wirkt wohlgenährt sowie äußerlich gesund. Es wurde nicht mitgeteilt, wann das Video aufgenommen wurde, das offensichtlich suggerieren soll, wie gut er behandelt worden sei.

Die am vergangenen Samstag freigelassenen drei israelischen Geiseln waren hingegen in derart schlechtem gesundheitlichen Zustand, dass US-Präsident Donald Trump ultimativ die Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag forderte.

US-Präsident Donald Trump befürwortet eine "harte Haltung" zur Geiselsituation im Gazastreifen. "Ich weiß nicht, was am Samstag um 12 Uhr passieren wird. Wenn es nach mir ginge, würde ich eine sehr harte Haltung einnehmen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, was Israel tun wird", sagte Trump vor Journalisten.

Am Samstag um 12 Uhr sollen die militant-islamistischen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad drei weitere israelische Geiseln freilassen. Im Gegenzug will Israel zahlreiche palästinensische Häftlinge entlassen. Trump hatte diese Woche gesagt, die Hamas solle bis Samstagmittag alle israelischen Geiseln in Gaza freilassen oder "die Hölle breche los".

Die Hamas hat die Namen von drei weiteren Geiseln bekannt gegeben, die am Samstag freigelassen werden sollen. Die Terrororganisation hat laut Israel die Waffenruhe gebrochen. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. Februar 2025 um 10:00 Uhr.