Spanische Friedenssoldaten der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) koordinieren ihre Patrouille mit der libanesischen Militärpolizei in Marjayoun.
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Krieg in Nahost ++ UNIFIL meldet zerstörten Beobachtungsturm ++

Stand: 20.10.2024 23:14 Uhr

Die UN-Truppen im Libanon haben die Zerstörung eines Beobachtungsturms durch Israels Armee gemeldet. Israels Premier Netanyahu betonte gegenüber Ex-US-Präsident Trump Israels unabhängige Entscheidungen. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

21.10.2024 • 13:12 Uhr

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Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut Vororte von Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die als Dahija bekannten Vororte der libanesischen Hauptstadt getroffen wurden. Nur kurz zuvor hatte Israels Armee angekündigt, Finanzinstitute der proiranischen Hisbollah angreifen zu wollen.

In einem Post auf der Plattform X erklärte ein Sprecher, dass die israelische Armee "mit Angriffen auf Infrastrukturen beginnen werde, die mit der Al-Kard Al-Hassan-Vereinigung der Hisbollah in Verbindung stehen." Er forderte die Menschen auf, sich umgehend von diesen Orten fernzuhalten. Der Verein trage zur Finanzierung "der terroristischen Aktivitäten der Hisbollah gegen Israel bei", sagte der Sprecher. Jeder, der sich in von der Hisbollah genutzten Gebäuden aufhalte, solle sich mindestens 500 Meter davon entfernen.

Al-Kard Al-Hassan ist das Finanzinstitut der Hisbollah und vergibt auch Kredite. Es fungiert im Wesentlichen unter anderem als eine Art Bank, auch wenn es nicht als solche registriert ist.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das israelische Militär kündigte an, es werde den finanziellen Arm der libanesischen Hisbollah ins Visier nehmen und plane, in den kommenden Stunden eine „große Anzahl von Zielen“ unter anderem in Beirut anzugreifen. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, man werde Evakuierungswarnungen für Teile Beiruts herausgeben, und „jeder, der sich in der Nähe der Orte aufhält, die zur Finanzierung der terroristischen Aktivitäten der Hisbollah genutzt werden, wird aufgefordert, sich sofort von diesen Orten fernzuhalten."

Die Angriffe werden sich gegen Al-Kard Al-Hassan "im gesamten Libanon" richten, sagte ein hoher israelischer Geheimdienstmitarbeiter. Al-Qard al-Hassan sei eine Einheit der Hisbollah, die dazu diene, Agenten der vom Iran unterstützten militanten Gruppe zu bezahlen und beim Kauf von Waffen zu helfen, fügte der Beamte hinzu, der im Einklang mit den Vorschriften der Armee anonym bleiben wollte. Die eingetragene gemeinnützige Organisation, die sowohl von den USA als auch von Saudi-Arabien sanktioniert wurde, bietet Finanzdienstleistungen an und wird auch von einfachen Libanesen genutzt.

Die UN-Friedenstruppe UNIFIL im Libanon hat in einer Erklärung mitgeteilt, ein Bulldozer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsturm und den Zaun einer UN-Stellung in Marwahin im Südlibanon zerstört. Die UNIFIL-Blauhelme waren zuletzt wiederholt unter Beschuss geraten. Mindestens fünf von ihnen wurden verletzt.

Die meisten Angriffe werden den israelischen Truppen zugeschrieben, die im Libanon aus der Luft und mit Bodentruppen gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz vorgehen. Israel hat den Abzug der UNIFIL-Truppen aus Kampfzonen gefordert. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat indes erklärt, die Blauhelme würden auf ihren Positionen bleiben.

Die israelische Armee hat den Tod eines Brigadekommandeurs bei Kämpfen im Gazastreifen und fünf weiterer Militärs im Südlibanon mitgeteilt. Oberst Ehsan Daxa sei bei Gefechten in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gefallen, teilte die Armee weiter mit.  Die Zeitung Times of Israel schrieb, der 41-Jährige sei einer der ranghöchsten israelischen Offiziere, die im Gaza-Krieg getötet worden sei. Sein Panzer sei von einem Geschoss getroffen worden. Israels Präsident Izchak Herzog würdigte den Offizier als "Helden Israels" und drückte seiner Familie sein Mitgefühl aus.

Bereits am Mittwoch seien im Südlibanon fünf israelische Offiziere und Soldaten getötet worden, als sie an einem Gefecht in einem der von der Schiitenmiliz angelegten Tunnel teilnahmen, teilte die Armee weiter mit. Es ist eine der höchsten Verlustzahlen der israelischen Armee an einem Tag bisher. Seit dem Überfall der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen auf Israel sind nach Armee-Angaben bisher 749 israelische Offiziere und Soldaten getötet worden.

Der in Bernau festgenommene mutmaßliche Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ist wegen eines geplanten Anschlags auf die israelische Botschaft in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe habe Haftbefehl gegen den Libyer erlassen, sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts der Nachrichtenagentur dpa. Den Ermittlungen zufolge wollte der Mann die Botschaft mit Schusswaffen angreifen. 

Israel verstärkt nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant seine Angriffe gegen Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon. "Wir sind nicht nur dabei, den Feind zu besiegen, sondern wir zerstören ihn in allen Dörfern entlang der Grenze", sagte Gallant bei einem Truppenbesuch im Norden Israels. Die israelische Militärpräsenz im Grenzgebiet sei "überwältigend für die Terroristen".

Kurz zuvor hatten libanesische Staatsmedien gemeldet, dass die israelische Luftwaffe binnen weniger Minuten 14 Angriffe auf das Dorf Chiam an der Grenze geflogen habe. Gallant betonte, Ziel der israelischen Armee sei es, die Region "komplett" von der Hisbollah zu "säubern", so dass die Menschen in ihre Häuser im Norden Israels zurückkehren könnten und "ihr Leben wieder aufbauen können".

In Brüssel sind nach Polizeiangaben 32.000 Menschen für einen Waffenstillstand im Nahen Osten auf die Straße gegangen. Die Demonstranten forderten unter anderem einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, die Freilassung aller Gefangenen, den Schutz von Zivilisten und ein Ende der illegalen jüdischen Siedlungen in den palästinensischen Gebieten. "Die Massaker im Libanon und die regionale Eskalation müssen gestoppt werden", hieß es etwa von den Organisatoren.

Die Demonstranten zogen vom Nordbahnhof der belgischen Hauptstadt in das Europaviertel. Sie forderten unter anderem die nächste belgische Regierung dazu auf, die Initiative zu ergreifen, um ein umfassendes internationales Militärembargo zu verhängen. In Belgien wird nach der Wahl Anfang Juni derzeit eine neue Regierung gebildet.

Israels Außenminister Israel Katz ordnet rechtliche Schritte gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron an. Das teilt das Ministerium in Jerusalem mit. Grund dafür ist das Verbot für israelische Unternehmen, an einer Militär- und Marinehandelsmesse in Paris teilzunehmen.

Die Leitung der Messe Euronaval hatte vergangene Woche mitgeteilt, die französische Regierung habe angewiesen, israelische Stände bei der Ausstellung Anfang November nicht zuzulassen. Von der Entscheidung seien sieben Firmen betroffen.

Bei pro-palästinensischen Demonstrationen hat die Polizei in Berlin am Wochenende 57 Personen vorläufig festgenommen. Zudem wurden nach Angaben der Polizei 59 Straf- und Ordnungswidrigkeitsanzeigen gestellt. Eine Demonstration wurde unter anderem wegen "der sich fortlaufend häufenden Straftaten" vorzeitig von der Polizei aufgelöst. Zwölf Polizisten wurden verletzt, einer musste zur Behandlung ins Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte.

An dem Demonstrationszug mit dem Titel "Stoppt den Genozid in Gaza" in Charlottenburg nahmen demzufolge in der Spitze rund 1.000 Menschen teil. Unter anderem seien strafrechtlich relevante Parolen gerufen und ein Dolmetscher beleidigt und angegriffen worden. Zudem berichtete die Polizei davon, dass Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen verwendet worden seien.

An zwei pro-israelischen Gegenkundgebungen mit den Titeln "Antifaschistischer Gegenprotest gegen jeden Antisemitismus" und "Solidarität mit Israel und der IDF" nahmen der Polizei zufolge zeitgleich 35 Personen teil. Sie verliefen ohne Störung.

Fußballfans in Marokko haben dem getöteten Hamas-Chef Jihia Sinwar bei einem Fußballspiel gedacht und dessen Porträt gezeigt. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete von Fans des Fußballvereins Wydad aus Casablanca, die bei einem Spiel Gesänge in Gedenken an Sinwar sowie an den getöteten Hamas-Auslandschef Ismail Hanija angestimmt hätten. Auf einem Banner neben Porträts Sinwars und Hanijas stand demnach "Lang lebe der Widerstand" geschrieben.

Marokko hatte Israel 2020 anerkannt und die Beziehungen zu dem Land unter US-Vermittlung normalisiert. Die Unterstützung für diesen Schritt hat in der Bevölkerung seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas stark abgenommen. In Marokko kommt es seitdem mehrfach zu Protesten aus Solidarität mit den Palästinensern. Die Demonstranten forderten dabei teils auch einen Abbruch der frischen Beziehungen zu Israel.

Die israelische Armee hat im Süden des Libanon laut dortigen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett zerstört. Das Militär habe im Grenzgebiet unter anderem den Ort Ramja nahe Bint Dschubail gesprengt, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus libanesischen Sicherheitskreisen. Offiziell bestätigt wurde das nicht.

Soldaten der internationalen UN-Mission hatten dort vor rund einer Woche mehrere israelische Einheiten beobachtet, die aus Israel über die Demarkationslinie in den Libanon vorrückten. Vor einigen Tagen zirkulierte auch ein Foto in sozialen Medien, dass israelische Soldaten zeigt, die offenbar vor dem Gemeindegebäude des Dorfs posieren. Israels Armee gibt seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Libanon im September in der Regel keine Details zu Truppenbewegungen oder deren Stärke heraus.

Ziel des Einsatzes ist es nach israelischer Darstellung, Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz in Grenznähe zu zerstören. Das soll den Einwohnern im Norden Israels die Rückkehr in ihre Dörfer ermöglichen. Sie waren wegen der seit mehr als einem Jahr anhaltenden täglichen Angriffe der Hisbollah aus dem Grenzgebiet geflohen. 

Der UN-Sonderkoordinator Tor Wennesland hat die israelischen Luftangriffe in Beit Lahiya im Gazastreifen, bei denen gestern nach Angaben der Hamas Dutzende von Menschen ums Leben gekommen sein sollen, verurteilt. Er forderte ein Ende der Angriffe auf Zivilisten und drängte darauf, vertriebene Palästinenser zu schützen.

Israels Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass die Opferzahlen nach vorläufigen Erkenntnissen übertrieben sind. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat mitgeteilt, dass es in den kommenden Stunden eine geheimgehaltene Besprechung zu den Berichten über das Durchsickern geheimer US-Geheimdienstdokumente gibt. Gegenüber CNN sagte Johnson: "Es gibt ein geheimes Briefing … wir verfolgen es aufmerksam." Einzelheiten zu dem Briefing nannte er nicht.

Zuvor hieß es, die USA untersuchen laut Medienberichten die Veröffentlichung mutmaßlicher US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für Vergeltungsmaßnahmen gegen den Iran. Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit Freitag im Netz und seien zunächst auf der Plattform Telegram veröffentlicht worden, berichtete der US-Sender CNN. Eine nicht namentlich genannte mit der Angelegenheit vertraute Person habe die Echtheit der Dokumente bestätigt, so der Sender. Dem Portal Axios zufolge veröffentlicht das entsprechende Telegram-Konto regelmäßig pro-iranische Inhalte.

Die israelische Armee hat Videoaufnahmen öffentlich zugänglich gemacht, die das Versteck des getöteten Hamas-Chefs Jihia Sinwar zeigen sollen. Aus der "unterirdischen Festung" soll er den Befehl zum Großangriff auf Israel gegen haben. Auf Videoaufnahmen ist den Angaben zufolge zu sehen, wie sich Sinwar vor dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vergangenen Jahres mit seiner Familie in einem unterirdischen Tunnelsystem verschanzt.

"Es ist zu sehen, wie Sinwar und seine Familie am Abend des 6. Oktober, nur wenige Stunden vor dem schrecklichen Massaker, in einen unterirdischen Komplex unter seinem Haus flüchteten", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Der Hamas-Chef habe eine "unterirdische Festung" in Chan Junis im Zentrum des Gazastreifens errichtet, "von wo aus er den Befehl zum Angriff gab", sagte der Armeesprecher.

Bei einem israelischen Angriff sind im Südlibanon laut Militärangaben drei libanesische Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte teilten mit, das Fahrzeug der Soldaten sei getroffen worden. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu dem Angriff vom Sonntag.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat bekräftigt, dass sein Land Entscheidungen über das Vorgehen im Gazastreifen und im Libanon unabhängig von seinem amerikanischen Verbündeten treffe. Netanyahu habe in einem Telefonat mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump betont, dass Israel zwar die Anliegen der US-Regierung berücksichtigen werde, jedoch letztlich Entscheidungen auf Basis seiner nationalen Interessen treffe. Das teilte Netanyahus Büro mit.

Erst am Samstag hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärt, sein Land würde es gerne sehen, wenn Israel einige Angriffe in und um Beirut reduzieren würde. Die Zahl der zivilen Todesopfer sei viel zu hoch.

Karte: Gazastreifen, dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat nach Bekanntwerden eines mutmaßlich geplanten Anschlags auf die israelischen Botschaft in Berlin den besonderen Schutz solcher Einrichtungen hervorgehoben. "Der Schutz israelischer Einrichtungen in Deutschland ist besonders wichtig in diesen Zeiten, in denen fanatischer Israelhass und Antisemitismus weltweit Zulauf haben - und der islamistische Terrorismus immer neue Anhänger findet", schrieb der FDP-Politiker im Kurzbotschaftendienst X.

Die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Terroristen in Bernau zeige erneut, dass vom islamistischem Terrorismus weiterhin eine "sehr ernste Gefahr" ausgehe, gerade auch in Deutschland.

Bei israelischen Luftangriffen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums Dutzende Menschen getötet worden. Mindestens 87 Menschen seien entweder tot oder würden vermisst, hieß es. Weitere 40 Menschen seien bei den Angriffen auf mehrere Häuser in der Ortschaft Beit Lahija verletzt worden.

Israels Militär hatte bereits zuvor mitgeteilt, die Zahlen zu überprüfen. Es hatte jedoch darauf hingewiesen, dass die Zahlen seinen vorläufigen Erkenntnissen nach übertrieben seien. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat nach Bekanntwerden der Anschlagspläne auf die israelische Botschaft in Berlin die Bedeutung des Schutzes israelischer und jüdischer Einrichtungen betont. Er sei "lebenswichtig" und habe für die Bundesregierung "höchste Bedeutung", erklärte die SPD-Politikerin. "Wir handeln mit höchster Wachsamkeit und Aufmerksamkeit angesichts der hohen Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und israelfeindliche Gewalt."

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen, der Terrororganisation Hamas unterstellten Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einem Jahr mindestens 42.603 Menschen getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Hisbollah hat neue Angriffe auf den israelischen Norden für sich reklamiert. Auch in der Hafenstadt Haifa gab es erneut Raketenalarm. Nach Angaben der israelischen Armee wurden rund 70 Geschosse vom Libanon auf Israel gefeuert. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere im nördlichen Gebiet eingeschlagen. Die Feuerwehr sei im Einsatz, um mehrere dabei ausgelöste Brände zu löschen, hieß es.

Die Vereinten Nationen haben angesichts der Not im umkämpften Gazastreifen die Öffnung weiterer Grenzübergänge in das abgeriegelte Küstengebiet gefordert. Das UN-Nothilfebüro OCHA schrieb auf der Plattform X: "Wir können mit nur ein paar unzuverlässigen und schlecht zugänglichen Übergangspunkten keinen humanitären Einsatz im notwendigen Umgang leisten." Hilfslieferungen könnten erst dann als ermöglicht angesehen werden, wenn sie die bedürftigen Menschen wirklich erreicht hätten. 

Israel kontrolliert die Übergänge in den Gazastreifen und überprüft Hilfslieferungen, um Waffenschmuggel zu verhindern. Hilfsorganisationen werfen Israel immer wieder vor, Hilfslieferungen für die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen zu verhindern oder zu erschweren. Israel weist die Vorwürfe zurück.

Israels Armee meldet einen Angriff auf den Geheimdienst der Terrormiliz Hisbollah in Beirut. Außerdem seien unterirdische Waffenlager zerstört worden, heißt es. Bei dem Luftangriff seien drei Hisbollah-Kommandeure getötet worden.

Vor dem Angriff sei die Zivilbevölkerung aufgefordert worden, die Gegend im Süden der libanesischen Hauptstadt zu verlassen. Zudem wurden laut libanesischen Medienberichten Ziele in mehr als 50 Dörfern und Städten im Süden des Landes angegriffen.

Die israelische Armee hat die Einwohner von zwei Stadtteilen im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut zur sofortigen Evakuierung aufgerufen. Die "dringende Warnung" für die Stadtteile Haret Hreik und Hadath veröffentlichte der israelische Militärsprecher Avichay Adraee bei Telegram.

"Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden", fügte der Militärsprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich mindestens 500 Meter von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.

20.10.2024 • 05:15 Uhr

Trump: Netanyahu hat mich angerufen

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist eigenen Angaben zufolge von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu angerufen und zu Rate gezogen worden. Netanyahu würde in der aktuellen Lage nicht auf Präsident Joe Bidens Rat hören und habe ihn am Samstag angerufen, sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat bei einer Wahlkampfveranstaltung in Latrobe im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Trump wirft Biden immer wieder vor, Netanyahu und dessen Regierung in Kriegszeiten zu bremsen und nicht ausreichend zu unterstützen.

Die israelische Armee bezeichnete die von der Hamas angegebene Opferzahl bei einem Angriff im Norden des Gazastreifens als übertrieben. Die Darstellung der palästinensischen Seite stimme nicht mit den eigenen Informationen überein, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Man prüfe weiterhin die "von Hamas-Quellen verbreiteten Informationen". Diese hätten sich bei früheren Vorfällen als "äußerst unzuverlässig" erwiesen.

Bei dem israelischen Angriff auf die Ortschaft Beit Lahija hatte es nach Angaben der Hamas 73 Tote gegeben. Zudem habe es dutzende Verwundete gegeben, teilte das von der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation geführte Medienbüro der Gaza-Regierung mit.

US-Vizepräsidentin Harris bekräftigt ihre Forderung nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen. Israels Armee hat die Hamas und andere Extremisten im Gazastreifen zur Aufgabe aufgerufen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 20. Oktober 2024 um 10:00 Uhr.