Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj spricht von "russischem Terror" ++
Nach den russischen Luftangriffen auf sein Land spricht der ukrainische Präsident Selenskyj von "russischem Terror". Russland werde "für jedes getötete Leben geradestehen". Es gibt neue Forderungen nach "Taurus"-Lieferungen. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.
- Selenskyj spricht von "russischem Terror"
- Ukraine: Raketenangriff auf Kiew, Luftalarm im ganzen Land
- Feuer nach Drohnenabschuss in Kiew
- Grünen-Politiker fordert schnell "Leopard"-Ersatzteile
- Norwegen will Waffen und Rüstung direkt an Kiew verkaufen
Ende des Liveblogs
Damit schließen wir den Liveblog für heute - vielen Dank für Ihr Interesse.
Russland meldet Erfolge seiner Luftabwehr
Neun ukrainische Raketen seien über der Region Belgorod abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit sei ein terroristischer Angriff auf russisches Territorium vereitelt worden. Erfolge der Luftabwehr meldet auch der Gouverneur der russisch besetzten Krim. Über Sewastopol sei eine Rakete abgefangen worden, schreibt Michail Raswoshajew auf Telegram. Niemand sei verletzt worden, Schäden seien nicht entstanden. In mehrere Telegram-Kurzbotschaften heißt es, über verschiedenen Teile von Sewastopol habe es laute Explosionen gegeben.
Vorsitzender im UN-Sicherheitsrat: "Lage verschlimmert sich"
Der aktuelle Vorsitzende im UN-Sicherheitsrat, Frankreichs UN-Botschafter Nicolas de Rivière, blickt pessimistisch auf das Kampfgeschehen in der Ukraine im Jahr 2024. "Ich glaube, die Lage verbessert sich nicht, sie verschlimmert sich", sagte der Diplomat in New York. Die Zahl der russischen Drohnen- und Raketenangriffe nehme zu und sie zielten offensichtlich auf die zivile Infrastruktur der Ukraine, mahnte de Rivière. "Es gibt eine klare Agenda, die klar darauf ausgerichtet ist, der Bevölkerung Angst einzujagen", sagte er. "All das geht vollkommen gegen internationales Menschenrecht."
De Rivière habe keine Hoffnung, dass es kurzfristig zu Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien kommen könne, aber die Anstrengungen, Frieden für die Ukraine zu bringen, sollten dringend aufrecht erhalten werden, sagte er.
Türkei blockiert Übergabe von Minenräumern an Ukraine
Die Türkei blockiert die Übergabe von zwei Minenräumschiffen an die Ukraine. Sie werde die Durchfahrt der beiden Schiffe, welche die britische Marine der Ukraine geschenkte hatte, durch ihre Gewässer zum Schwarzen Meer nicht gestatten, teilte die Regierung in Ankara mit. Das verstoße gegen internationale Abkommen zur Durchquerung der zur Türkei gehörenden Meerengen Bosporus und Dardanellen zu Kriegszeiten.
Großbritannien hatte im vergangenen Monat angekündigt, zwei Minenräumer der Royal Navy der ukrainischen Marine zu überlassen.
Britischer Premier Sunak sagt Selenskyj weitere Hilfen zu
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten russischen Luftangriffen Großbritanniens unverminderte Solidarität zugesichert. Sunak habe Selenskyj in einem Telefonat gesagt, dass das Vereinigte Königreich "der Ukraine in ihrem Kampf gegen Aggression und Besatzung während des gesamten Jahres 2024 und in der Zukunft weiterhin fest zur Seite stehen" werde, sagte ein Sprecher der Downing Street.
Bei dem Telefonat habe Sunak die Bemühungen Großbritanniens zu anhaltender militärischer und diplomatischer Unterstützung der Ukraine erläutert, "unter anderem durch weitere Waffenlieferungen". Zudem gedachte der britische Regierungschef all jenen Ukrainern, "die bei den barbarischen russischen Luftangriffen während der Weihnachtszeit getötet und verletzt wurden", wie der Sprecher sagte.
Baerbock: Putin will die Ukraine "vernichten"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. "Mit jeder Rakete zeigt Putin, dass er die Ukraine vernichten will", schrieb Baerbock im Kurzbotschaftendienst X (vormals Twitter).
Mit den von Deutschland gelieferten Flugabwehrsystemen "Patriot" und "Iris-T" würden "jeden Tag Menschenleben gerettet". Deutschland werde seine Unterstützung fortsetzen, beteuerte die Außenministerin.
Offenbar ein Toter bei ukrainischen Raketenangriffen auf Belgorod
Bei erneuten ukrainischen Raketenangriffen auf die russische Grenzregion Belgorod ist nach russischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden. Der Mann sei von Splittern getroffen worden, als eines der Geschosse neben seinem Wagen explodierte, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Online-Dienst Telegram mit. Fünf weitere Menschen wurden demnach bei anderen Angriffen in der Region verletzt.
Selenskyj spricht von "russischem Terror"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die erneute heftige russische Angriffswelle auf sein Land als "russischen Terror" bezeichnet. Zugleich kündigte er eine ukrainische Reaktion auf die Luftangriffe an: "Russland wird für jedes getötete Leben geradestehen", sagte er. Selenskyj dankte den westlichen Alliierten für die Lieferung von Flugabwehrsystemen. "Diese helfen, Hunderte Leben jeden Tag und jede Nacht zu retten." Außenminister Kuleba drängte auf weitere Waffenlieferungen. Vor allem müssten "zusätzliche Luftverteidigungssysteme und Kampfdrohnen aller Art" geliefert werden.
ARD-Korrespondent: eine "massive Angriffswelle"
Die russische Angriffswelle sei massiv gewesen, berichtete ARD-Korrespondent Vassili Golod aus Kiew. Es habe Tote und Verletze sowie Zerstörungen gegeben. "Erst flogen Drohnen, dann flogen Raketen." Das sei ein sehr heftiger, schmerzvoller Tag für die Ukraine gewesen.
Neue Forderungen nach "Taurus"-Lieferungen
Vor dem Hintergrund der verstärkten russischen Luftangriffe mehren sich in Deutschland die Forderungen nach einer Lieferung deutscher "Taurus"-Marschflugkörper an die Ukraine. "Die Ukraine benötigt mehr Munition, mehr Ersatzteile, und der 'Taurus' muss sofort auf den Weg gebracht werden, um endlich den russischen Nachschub zu erschweren", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dem Nachrichtenportal t-online.
Die Zusage, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, werde "zur Phrase, wenn wir nicht gemeinsam mit unseren europäischen Partnern die Ukraine weiter und deutlich stärker unterstützen", sagte Strack-Zimmermann weiter.
Ukrainisches Militär: Mehr als 70 Raketen und Marschflugkörper abgefangen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben über 70 von den russischen Streitkräften gestartete Raketen und Marschflugkörper abgefangen. Es handele sich um zehn Kinschal-Raketen, 59 Marschflugkörper und drei Raketen vom Typ Kalibr, teilt Armeechef Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Die ukrainische Hauptstadt Kiew sei das Hauptziel des russischen Raketen- und Drohnenangriffs gewesen.
Polen beobachtet Luftraum
Im EU- und NATO-Land Polen werden die Luftangriffe gegen den Nachbarn Ukraine genau beobachtet. Zum Schutz des polnischen Luftraums seien "zwei Paare von F-16-Jets sowie ein Tankflugzeug der Verbündeten" im Einsatz, teilte die polnische Armee am Dienstag mit. Erst am Freitag war nach Angaben des polnischen Generalstabs eine russische Rakete für drei Minuten in den polnischen Luftraum eingedrungen, bevor sie ihn Richtung Ukraine wieder verließ.
Russisches Geschoss fällt auf russisches Dorf
Bei dem jüngsten russischen Luftangriff auf die Ukraine ist ein Geschoss nach Angaben ziviler Behörden versehentlich in einem russischen Dorf im Grenzgebiet Woronesch eingeschlagen. Dadurch seien nach ersten Angaben sieben Gehöfte beschädigt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, am Dienstag auf Telegram. Verletzte gebe es nicht. Der Vorfall ereignete sich demnach in dem Dorf Petropawlowka etwa 140 Kilometer von ukrainisch beherrschtem Territorium entfernt. Gussew sprach vom "versehentlichen Abgang" des Geschosses.
Ukraine: Vier Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine
Bei massiven russischen Luftangriffen in der Ukraine sind am Dienstagmorgen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens vier Menschen getötet und 92 verletzt worden. Das teilte er auf Telegram mit. In der Hauptstadt Kiew und Umgebung seien eine ältere Frau und ein Ehepaar getötet worden, erklärten Bürgermeister Vitali Klitschko und die örtliche Staatsanwaltschaft. Ein weiterer Mensch wurde in der ostukrainischen Stadt Charkiw getötet, wie die dortigen Behörden meldeten.
Nach russischen Luftangriffen: Feuerwehrleute löschen einen Brand an einem Wohnhaus in Kiew.
Norwegen verkauft Waffen und Rüstung direkt an Kiew
Norwegen verkauft Waffen und Rüstung direkt an Kiew Norwegen wird per Regierungsbeschluss ab sofort Waffen und Rüstungsgüter direkt an die Ukraine verkaufen. Das teilte die Regierung in Oslo am Montag auf ihrer Webseite mit. Nunmehr könnten norwegische Firmen entsprechende Exportgenehmigungen beantragen. "Die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression sei wichtig für die Sicherheit Norwegens und Europas, begründete Außenminister Espen Barth Eide die Entscheidung Oslos.
Berichte aus Kiew über Explosionen, mehrere Verletzte
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden. In der Millionenstadt waren nach Berichten von Einwohnern laute Explosionen zu hören. In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Es seien Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen worden; eine Gasleitung sei beschädigt. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. Klitschko berichtet von zehn Verletzten in einem Gebäude infolge eines Raketenangriffs. Auch aus anderen Landesteilen, zum Beispiel aus dem östlichen Charkiw, wurden Luftangriffe gemeldet.
Ukraine: Mehrere Raketen in Richtung Kiew abgefeuert
Einen Tag nach der russischen Ankündigung einer Intensivierung der Angriffe sind nach ukrainischen Angaben "viele" Raketen Richtung Kiew abgefeuert worden. Die Bewohner der Hauptstadt sollten vorerst unbedingt in Schutzräumen bleiben, erklärte am Dienstagmorgen die ukrainische Luftwaffe. "Viele Raketen" seien Richtung Kiew unterwegs. Kurz zuvor hatte die Luftwaffe bereits über das gesamte Land verteilt Luftalarme ausgelöst.
Landesweiter Luftalarm in der Ukraine: Armee warnt vor russischen Raketenangriffen
In der Ukraine hat es am Dienstagmorgen einen landesweiten Luftalarm gegeben. Über den Onlinedienst Telegram warnte die ukrainische Luftwaffe vor russischen Raketenangriffen und forderte die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume", hieß es. Bereits um 03.30 Uhr (Ortszeit, 01.30 Uhr MEZ) war in mehreren ukrainischen Städten, darunter in der Hauptstadt Kiew, der Luftalarm ausgelöst worden. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko kam es in Kiew zu Explosionen, kurz nachdem die Militärverwaltung der Region mitgeteilt hatte, dass unbemannte Luftfahrzeuge (UAV) oder Drohnen in den Luftraum der Stadt eingedrungen seien. "Die Trümmer der Drohne brennen auf einer Freifläche im Bezirk Desnjansky", erklärte Klitschko. Er fügte hinzu, dass Rettungskräfte vor Ort seien.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Der Bürgermeister von Mykolajiw im Süden des Landes erklärte, die ukrainische Luftwaffe habe Drohnen abgeschossen, deren Trümmer einen Brand verursacht hätten. Die Luftwaffe gab an, in der Nacht 35 im Iran produzierte Shahed-Drohnen abgewehrt zu haben. Am Montag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine als Reaktion auf Kiews Angriff auf die russische Stadt Belgorod verstärken zu wollen.
Kiew: Alle 35 russischen Drohnen zerstört
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht mit 35 Drohnen angegriffen. Alle seien zerstört worden, teilt die Luftwaffe mit.
Nun werde mit weiteren Raketenangriffen gerechnet, es gilt landesweiter Luftalarm. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume", hieß es.
Grünen-Politiker fordert schnell "Leopard"-Ersatzteile
Der Grünen-Politiker Sebastian Schäfer fordert die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann auf, die an die Ukraine gelieferten "Leopard"-Kampfpanzer schneller zu reparieren. "Leider ist festzustellen, dass nur noch eine sehr geringe Zahl der gelieferten Kampfpanzer von der Ukraine eingesetzt werden kann", heißt es in einem Schreiben an die beiden Unternehmen, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Es mangele in der Reparaturwerkstatt in Litauen an Ersatzteilen. Es gebe "dringende Handlungsnotwendigkeiten", um die Ersatzteillage schnell zu verbessern.
Schäfer hatte gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius vor Weihnachten die Werkstatt in Litauen besucht.
Feuer nach Drohnenabschuss in Kiew
Russland hat die ukrainische Hauptstadt erneut mit Drohnen angegriffen. Trümmer eines abgeschossenen Flugkörpers lösten nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko ein Feuer in einem Wohngebäude aus. Rettungskräfte seien vor Ort, so Klitschko.
Angaben zu möglichen Toten oder Verletzten wurden nicht gemacht.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Flugabwehr in Kiew aktiv
Die ukrainische Hauptstadt ist erneut aus der Luft angegriffen worden. Mitten in der Nacht schoss die Flugabwehr in Kiew, Reporter des "Kyiv Independent" berichten von Explosionen.
Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen
Die russische Armee greift die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit Kampfdrohnen an. Der Deutsche Journalisten-Verband hat das Bombardement eines Hotels in Charkiw verurteilt.
Die Entwicklungen von Montag zum Nachlesen.