Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine: Tote bei Angriff auf Saporischschja ++
Bei einem russischen Angriff auf Saporischschja wurden nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet. Laut Präsident Selenskyj sind 11.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk eingetroffen. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Ukraine meldet Tote nach Angriff auf Saporischschja
- Selenskyj: 11.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk
- Gouverneur der russischen Grenzregion Rostow tritt zurück
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Ukraine sei zwar nicht in der Lage, Atomwaffen herzustellen, wohl aber eine "schmutzige Bombe", eine konventionelle Waffe, die Sprengstoff mit radioaktivem Material kombiniert.
Das Ministerium gab an, die russische Militäroperation habe Kiew wahrscheinlich daran gehindert, sein Atomprogramm voranzutreiben. Die Ukraine, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion freiwillig auf Atomwaffen verzichtete und im Gegenzug Garantien für ihre Grenzen erhielt, weist die Behauptungen Moskaus zurück, dass sie vor der russischen Invasion im Jahr 2022 eine Bedrohung für Russland darstellte.
Wegen des Vorwurfs des Hochverrats und der mutmaßlichen Weitergabe von Informationen an die Ukraine ist in Russland ein Ingenieur eines Panzerhersteller zu 16 Jahren Haft in einem Straflager verurteilt worden. Das Regionalgericht in Swerdlowsk befand den 32-jährigen Danil Muchametow für schuldig, "militärische und technische Informationen" an ukrainische Geheimdienste weitergegeben zu haben.
Der Angeklagte habe "seine Schuld teilweise gestanden", teilte das Gericht mit. Der 32-jährige Ingenieur der Firma Uralwagonsawod war 2023 gemeinsam mit seiner Ehefrau vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen worden. Sie war laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen bereits Anfang Oktober wegen derselben Vorwürfe zu einer Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren verurteilt worden.
Das Unternehmen Uralwagonsawod in Nischni Tagil im Ural ist einer der größten Panzerhersteller der Welt.
Bei einem russischen Angriff auf die südöstliche ukrainische Stadt Saporischschja wurden sechs Menschen getötet und neun weitere verletzt. Das teilte der Gouverneur der Region, Iwan Fjodorow, in einer Erklärung über die Nachrichten-App Telegram mit. Er sagte zuvor, dass die russischen Streitkräfte eine Infrastruktureinrichtung in der Stadt angegriffen hätten. Seinen Angaben zufolge brach am Ort des Angriffs ein Feuer aus.
Die Industriestadt Saporischschja, in der vor Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als 700.000 Menschen lebten, liegt rund 35 Kilometer von den nächstgelegenen russischen Stellungen entfernt.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, Berichte über nordkoreanische Truppen in Russland zu kommentieren. Die nordkoreanischen Soldaten sollen sich nach Angaben von Südkorea, den USA und der Ukraine auf einen Einsatz im Ukraine-Konflikt vorbereiten. "Ich kann dazu nichts sagen", sagte Peskow bei einem Briefing.
Bei einem nächtlichen Lenkbomben-Angriff auf die östliche Stadt Charkiw wurden zwei Menschen verletzt und Fenster in drei Wohnhäusern beschädigt, wie der Gouverneur der Region, Oleh Syniehubov, über die Nachrichten-App Telegram mitteilte. Ein Drohnenangriff auf die nordöstliche Region Sumy beschädigte eine Tankstelle, fügten regionale Behörden hinzu.
Das ukrainische Militär gab an, es habe 48 von 79 Drohnen und zwei Raketen abgeschossen, die in der Nacht von Russland abgeschossen worden waren. Der Standort von 30 weiteren Drohnen sei verloren gegangen, während eine weitere nach Russland zurückgekehrt sei.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
In seiner abendlichen Videobotschaft kritisierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass er eine angemessene Reaktion der westlichen Partner auf die Verlegung nordkoreanischer Soldaten nach Russland vermisse. Im russischen Grenzgebiet Kursk sind seinen Angaben nach bereits 11.000 nordkoreanische Soldaten eingetroffen. Das US-Verteidigungsministerium schätzt die Zahl auf 10.000 Mann, Südkorea ebenso.
"Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner, leider", sagte Selenskyj. Die Führung in Kiew befürchtet, dass die Soldaten bereits in Kürze auf ukrainischem Staatsgebiet eingesetzt werden und Nordkorea damit einen Verstoß gegen UN-Sanktionen billigend in Kauf nimmt.
Der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Oblast Rostow hat überraschend seinen Rücktritt eingereicht. Präsident Wladimir Putin habe das Gesuch von Wjatscheslaw Golubew angenommen, wie der Kreml mitteilte. Golubew, der seit 2010 im Amt war, begründet seinen Schritt mit einem Wechsel in eine andere Position, ohne nähere Angaben zu machen.
Die Region Rostow, rund 1.000 Kilometer südlich von Moskau, war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. Zudem war die Regionalhauptstadt Rostow am Don im Juni 2023 kurzzeitig von Kämpfern der Wagner-Gruppe im Rahmen ihrer Meuterei besetzt worden.
Putin ernannte umgehend den 50-jährigen Juri Sljussar zum Interimsgouverneur. Sljussar stammt aus Rostow und leitete bislang den staatlichen Luft- und Raumfahrtkonzern
Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums befinden sich mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten zur Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine in Russland. Nähere Einzelheiten über Art und Umfang des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten sind bislang nicht bekannt.
Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen
Russlands Präsident Putin trifft im Kreml Nordkoreas Außenministerin Choe zu Gesprächen. Das russische Verteidigungsministerium meldet Truppenvorstöße auf ukrainisches Gebiet. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.