Flammen lodern in einem Gebäude in Charkiw.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Brand in Charkiw nach russischem Luftangriff ++

Stand: 28.01.2025 14:12 Uhr

Nach einem russischen Luftangriff in Charkiw ist ein Fabrikgebäude in Brand geraten. Ein Bericht zeigt, dass Deutschland eine zentrale Rolle bei Flüssiggas-Importen aus Russland spielt. Die Entwicklungen zum Nachlesen.

28.01.2025 • 14:30 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir beenden an dieser Stelle den Liveblog - vielen Dank für Ihr Interesse

Der Treffer einer russischen Kampfdrohne hat in der ostukrainischen Großstadt Charkiw nach Behördenangaben eine Fabrik in Brand gesetzt. "Eine feindliche Drohne vom Typ "Schahed" hat das Grundstück eines zivilen Unternehmens getroffen", der Zivilschutz in Charkiw, dem Fernsehsender Suspilne. Nach ersten Angaben gehe es um eine holzverarbeitende Fabrik. Verletzte habe es nicht gegeben

Auch aus anderen Landesteilen wurden Schäden gemeldet nach dem großangelegten nächtlichen Angriff, bei dem Russland nach Informationen der ukrainischen Luftwaffe 100 unbemannte Flugobjekte einsetzte.

Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Siedlung Dworitschna in der ostukrainischen Region Charkiw übernommen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Der Bericht konnte bisher nicht unabhängig verifiziert werden.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat über Nacht 100 Drohnen gestartet, um die Ukraine anzugreifen, wie das ukrainische Militär in einer Erklärung mitteilte. Laut Luftwaffe schoss die Ukraine 65 Drohnen ab, 28 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, zwei seien in Richtung Russland und Weißrussland zurückgekehrt und eine Drohne sei im ukrainischen Luftraum geblieben. Die Luftwaffe machte keine Angaben dazu, was mit den vier verbleibenden Drohnen passiert ist.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Bundeskanzler Olaf Scholz hat betont, dass die europäischen NATO- und EU-Staaten ihre Verteidigungsausgaben weiter erhöhen müssen. "Erst gestern hat es abermals Meldungen gegeben, dass ein weiteres Unterseekabel beschädigt worden ist", sagte er vor einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin. "Das zeigt, welche Bedrohung von der russischen Schattenflotte ausgeht."

Mit der NATO-Operation Baltic Sentry werde man den Schutz der Ostsee und der kritischen Infrastruktur auf dem Meeresboden verbessern, sagte Scholz. Weil die NATO Garant für die gemeinsame Sicherheit sei, hätten viele Verbündete in den vergangenen Jahren ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. "Und wir sind uns einig, dass wir den europäischen Teil der NATO stärken und die Verteidigungsaufwendungen weiter erhöhen müssen", fügte er hinzu.

Sowohl Frederiksen als auch Scholz betonten, dass man die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland weiter unterstützen müsse. "Wir müssen unsere Unterstützung für die Ukraine erhöhen. Wir müssen uns dem Einfluss Chinas und Russlands entgegenstellen", sagte die dänische Ministerpräsidentin.

Nach der Aussetzung fast aller US-Auslandshilfen fürchten viele ukrainische Nichtregierungsorganisationen um ihr Überleben, wie das Online-Medium Kyiv Independent berichtet. Betroffen seien eine ganze Reihe zivilgesellschaftlicher und humanitärer Organisationen in mehreren Regionen des Landes - beispielsweise eine Organisation, die sich seit 2018 um die Unterstützung von ukrainischen Veteranen und ihren Angehörigen kümmert. Oder auch Projekte, die unabhängigen Journalismus in der Ukraine fördern.

Sollte die finanzielle US-Unterstützung tatsächlich für 90 Tage ausgesetzt werden, könnten Medienschaffende nicht mehr mit kugelsicheren Westen, Helmen oder Erste-Hilfe-Taschen ausgestattet werden, berichtet der Kyiv Independent laut ARD-Korrespondentin Rebecca Barth. Die militärische Unterstützung sei allerdings nicht betroffen, betonte Präsident Selenskyj.

Rebecca Barth, ARD Kiew, tagesschau, 28.01.2025 08:12 Uhr
28.01.2025 • 07:26 Uhr

Vier Verletzte bei Saporischschja

Zwei Frauen und zwei Männer sind bei russischen Angriffen auf die Region Saporischschja im Südosten der Ukraine verletzt worden, wie der Gouverneur der Region, Ivan Fedorov, auf Telegram mitteilte. Russland habe am vergangenen Tag 362 Angriffe auf Siedlungen in der Region geflogen, schrieb er.

Russland hat nach ukrainischen Angaben zudem Drohnenangriffe auf den Hafen von Odessa gestartet und dabei mehrere Wohngebäude und Autos beschädigt. Nach vorläufigen Informationen habe es keine Verletzten gegeben, teilte der Bürgermeister der Stadt auf Telegram mit.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron über Sicherheitsgarantien und den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt beraten. Selenskyj veröffentlichte in den Onlinenetzwerken ein Video von einem Handschlag der beiden und schrieb dazu, Macron und er hätten über "weitere Unterstützung für die Ukraine" inmitten der anhaltenden russischen Invasion gesprochen. 

Besondere Aufmerksamkeit hätten sie bei ihrem Treffen auf die "Sicherheitszusammenarbeit und mögliche Formate von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und ganz Europa" gelegt, fuhr Selenskyj fort. Er fügte hinzu, dass Kiew auf "Frankreichs Unterstützung im Verhandlungsprozess für den Beitritt der Ukraine zur EU" zähle. Selenskyj und Macron waren beide anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau nach Polen gereist, um der Opfer zu gedenken. 

Bei der Einfuhr von Flüssigerdgas aus Russland in die EU spielt das deutsche bundeseigene Energieunternehmen SEFE einer Analyse zufolge weiterhin eine zentrale Rolle. Wie aus einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und anderen Organisationen hervorgeht, importierte SEFE im vergangenen Jahr mehr als sechsmal so viel Flüssigerdgas (LNG) in die Europäische Union wie noch 2023. Grundlage dafür sind Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler.

Insgesamt importierte die EU laut Kpler 2024 15,93 Millionen Tonnen russisches LNG. Das ist ein Anstieg von 19,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Davon kaufte SEFE demnach 4,1 Millionen Tonnen - 2023 waren es noch 880.000 Tonnen. Die EU hat zahlreiche Sanktionen gegen russische Energieträger wie Kohle und Öl verhängt.

Seit dem Jahreswechsel lässt die Ukraine auch kein Erdgas mehr passieren und hat den Transit durch Pipelines über ihr Staatsgebiet unterbunden. LNG aus Moskau wird aber weiterhin in die Staatengemeinschaft eingeführt.

28.01.2025 • 02:53 Uhr

Kämpfe in der Ostukraine dauern an

An den diversen Frontabschnitten in der Ostukraine wird weiter hart gekämpft. Allein am Montag seien 82 Gefechte gezählt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Schwerpunkt der Kampfhandlungen sei erneut die Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass gewesen. Auch aus der von ukrainischen Truppen besetzten westrussischen Region Kursk wurden schwere Gefechte gemeldet.

28.01.2025 • 00:57 Uhr

Nächtlicher Angriff auf Charkiw

Ein russischer Luftangriff hat in der Nacht ein Privatunternehmen in Charkiw in Brand gesteckt, hieß es vom Bürgermeister der Stadt, Ihor Terechow, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. "Es gibt ein großflächiges Feuer", schrieb er auf der Messaging-App Telegram." Vier Menschen seien bei dem Angriff verletzt und mehrere Häuser beschädigt worden. Von Russland gab es keinen unmittelbaren Kommentar.

Die EU will die Republik Moldau aufgrund ihrer Energiekrise mit 30 Millionen Euro unterstützen. Die EU-Außenministerinnen und -minister haben die Sanktionen gegen Russland verlängert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 28. Januar 2025 um 10:09 Uhr.