Krieg gegen die Ukraine ++ Russland gibt offenbar Kinder an Ukraine zurück ++
Russland hat unter der Vermittlung Katars nach eigenen Angaben sieben Kinder an die Ukraine zurückgegeben. Nach ukrainischen Angaben hat Russland bei seinen jüngsten Angriffen Streumunition eingesetzt. Die Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.
- Russland gibt offenbar sieben Kinder an Ukraine zurück
- Selenskyj: Russland setzt bei Angriff Streumunition ein
- Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein
- Deutschland stationiert erneut Flugabwehr in Polen
Ende des Liveblogs
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Finnland prüft Aufrüstung mit Antipersonenminen
Finnland prüft eine Aufrüstung seiner Armee mit Antipersonenminen. Das finnische Verteidigungsministerium teilte mit, die Armee prüfe seit dem Sommer, ob die international geächteten Waffen wieder notwendig seien. Die Prüfung erfolge vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der "verschlechterten Sicherheitslage", erklärte das Ministerium. Das Ergebnis der Prüfung werde im kommenden Jahr vorliegen.
Finnland, das mit Russland eine 1340 Kilometer lange Grenze teilt, ist seit April 2023 Mitglied in der NATO. Das lange bündnisfreie Land hatte nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen Betritt zu dem Militärbündnis beantragt. Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo hatte am Mittwoch bei einem Treffen mit nordischen und baltischen Kollegen in Schweden eine "ernsthafte Diskussion über Minen" in Finnland erwähnt. Der estnische Regierungschef Kristen Michal sagte, sein Land wolle "dem finnischen Beispiel folgen". "Wir sind Mitglieder der Ottawa-Konvention und prüfen daher verschiedene Optionen und neue Technologien", fügte Michal hinzu.
Selenskyj: Putin sabotiert Bemühungen um Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Drohungen Russlands mit der neuen Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreschnik als Störfeuer gegen mögliche Friedensanstrengungen - vor allem die des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Putin strebe kein Ende des Krieges an, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Vielmehr will Putin andere daran hindern, den Krieg zu beenden". "Er kann seine Oreschnik nur noch einsetzen, um die Bemühungen von Präsident Trump zu vereiteln, die sicher auf seine Amtseinführung folgen werden. Putin will die Situation so weit eskalieren lassen, dass die Versuche von Trump scheitern werden. So dass er den Krieg nicht beenden kann."
Selenskyj fordert "harte Antwort" nach Putins neuen Drohungen
Nach den neuen Drohung von Kremlchef Wladimir Putin gegen Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den westlichen Verbündeten eine "harte Antwort" verlangt. "Jeglicher Erpressung durch Russland muss mit einer harten Antwort begegnet werden", erklärte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft.
Zuvor hatte Putin mit einem Einsatz der neuartigen russischen Mittelstreckenrakete Oreschnik gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht. Putin sprach bei einem Besuch in Kasachstan von möglichen Angriffen auf "militärische Ziele, militärisch-industrielle Einrichtungen oder Entscheidungszentren". Die neuartige Waffe habe die Zerstörungskraft eines Meteoriten, fügte er hinzu. Beim Einsatz von mehreren Oreschnik-Raketen gleichzeitig sei die Zerstörungskraft der neuen Waffe mit der "eines Atomschlags vergleichbar". "Wir schließen den Einsatz von 'Oreschnik' (...) auch in Kiew nicht aus", sagte er.
Zuvor hatte Russland mit massiven Luftangriffen auf die Ukraine landesweiten Raketenalarm ausgelöst und Stromausfälle mit mehr als einer Million Betroffenen tief im Westen des Landes verursacht.
Haftstrafe wegen Kritik an Ukraine-Krieg
Ein Gericht in Russland hat einen Anwalt wegen kritischer Kommentare über den Angriffskrieg gegen die Ukraine offenbar zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dem Juristen sei zur Last gelegt worden, Hass geschürt und "falsche Informationen" über die russische Armee verbreitet zu haben, teilte die russische Aktivistengruppe OVD-Info mit.
Demnach wurden ihm mehrere Posts in sozialen Medien zum Verhängnis, in denen er die russische Invasion in die Ukraine verurteilte. Der 63-Jährige war im Juni 2022 verhaftet worden. Er saß bereits mehr als zwei Jahre hinter Gittern.
Norwegen erhöht Ukraine-Hilfe deutlich
Die norwegischen Parlamentsparteien wollen die Ukraine im nächsten Jahr mit mehr Geld als bislang geplant unterstützen. Der Betrag soll bei mindestens 35 Milliarden norwegischen Kronen liegen, wie die Regierung mitteilte. Umgerechnet sind das knapp drei Milliarden Euro.
Es handle sich um ein wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für diejenigen, die das Land angreifen, sagte Regierungschef Jonas Gahr Støre nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB. Die Regierung hatte für das kommende Jahr zunächst 15 Milliarden Kronen für die Unterstützung des Landes vermerkt. Die Opposition hielt diesen Betrag für viel zu niedrig, woraufhin sich die Parteien auf eine deutlich höhere Summe verständigten.
Litauen schult Zivilisten im Umgang mit Drohnen
Im Baltikum wird Russland nicht erst seit dem Krieg gegen die Ukraine als Bedrohung wahrgenommen. Das litauische Verteidigungsministerium hat beschlossen, im ganzen Land jedes Jahr 1.000 Menschen auszubilden, damit sie Drohnen steuern können. Sollte Russland auch das Baltikum angreifen, will man vorbereitet sein.
"Der Alltag und das Leben leiden extrem"
"Der Alltag und das Leben leiden extrem", berichtet ARD-Korrespondent Vassili Golod über die ständigen russischen Angriffe auf die Ukraine. Ein Beispiel: Seit Monaten könnten die Menschen nachts kaum schlafen, so Golod, "weil jede Nacht Drohnen auf ukrainische Städte, auf ukrainische Ortschaften fliegen." Der Umgang der Bevölkerung mit dem Luftalarm sei inzwischen zu einer traurigen Routine geworden.
Ukraine: Brauchen schnelle militärische Unterstützung
Die Ukraine drängt ihre Partner bei der militärischen Unterstützung zur Eile. Schnellere Lieferungen wichtiger Ausrüstung seien dringlicher als die Einberufung weiterer Soldaten, sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Kiew. "Wir befinden uns in einer Lage, in der wir mehr Ausrüstung benötigen, um all die bereits mobilisierten Personen auszustatten", sagt er. Das habe "erste Priorität". Die USA fordern von der ukrainischen Regierung, das Rekrutierungsalter für Soldaten von 25 auf 18 Jahre zu senken.
Russischer Rubel verliert weiter an Wert - Putin: Kein Grund zur Panik
Der Wertverfall des russischen Rubels setzt sich fort, Russlands Präsident Wladimir Putin sieht darin jedoch "keinen Grund zur Panik". "Die Situation ist unter Kontrolle", sagte er am Rande eines Gipfeltreffens in der kasachischen Hauptstadt Astana. Am Mittwoch hatte sich der Dollar der Marke von 115 Rubel genähert, der Euro kostete bereits mehr als 120 Rubel an der Börse Forex. Damit hat die russische Landeswährung seit Anfang August fast ein Viertel ihres Wertes verloren.
Westliche Sanktionen, aber auch zunehmend politische Unsicherheit, verstärkt durch den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Start der Mittelstreckenrakete "Oreschnik" drücken auf den Rubel.
Putin zu Scholz-Telefonat: Könnte sich wiederholen
Das Telefonat zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach Angaben aus dem Kreml keine Annäherung gebracht, könnte aber trotzdem wiederholt werden. "Aber hier gab es nichts Ungewöhnliches, weder für ihn noch für mich - er hat seine Position dargelegt, ich meine, und wir sind in dieser Frage (zur Ukraine) bei unseren Meinungen geblieben", sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Astana.
Das bilaterale Verhältnis sei bei dem rund einstündigen Telefonat nur am Rande gestreift worden. "Aber allgemein denke ich, dass der Dialog auch künftig möglich ist."
EU-Parlament fordert erneut "Taurus" für die Ukraine
Das Europaparlament hat erneut die Lieferung deutscher "Taurus"-Marschflugkörper an die Ukraine verlangt. Die Abgeordneten verabschiedeten in Straßburg eine entsprechende, nicht verpflichtende Entschließung mit 390 Ja-Stimmen gegen 135 Nein-Stimmen und bei 52 Enthaltungen. Darin ruft das EU-Parlament die Mitgliedsländer auf, ihre militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken - unter anderem durch "Taurus"-Raketen. Im Februar hatten sich die Abgeordneten bereits ähnlich geäußert.
Selenskyj bedankt sich für britische Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der britische Premierminister Keir Starmer haben sich über die Lage in der Ukraine ausgetauscht. Selenskyj bedankte sich auf dem Kurznachrichtendienst X bei Starmer für die Unterstützung seines Landes. Gegenstand des Gesprächs soll demnach auch der Ausbau der Zusammenarbeit bei der Verteidigung gewesen sein.
Putin droht mit Angriff auf Kiew mit neuer "Oreschnik"-Rakete
Kreml-Chef Wladimir Putin hat damit gedroht, die ukrainische Hauptstadt Kiew mit der neuartigen russischen Mittelstreckenrakete anzugreifen. "Wir schließen den Einsatz von 'Oreschnik' gegen militärische Ziele, militärisch-industrielle Einrichtungen oder Entscheidungszentren, auch in Kiew, nicht aus", sagte der russische Präsident bei einem Besuch in Kasachstan. Russland hatte bereits die ukrainische Großstadt Dnipro mit der Rakete angegriffen, bei der es sich um eine experimentelle Hyperschallrakete handeln soll.
EU-Parlament: Kriegsbeteiligung Nordkoreas markiert neue Phase
Das EU-Parlament verurteilt den Einsatz nordkoreanischer Truppen im Krieg gegen die Ukraine. Die Unterstützung Russlands durch Nordkorea stelle eine neue Phase des Kriegs und ein weiteres Risiko für die Sicherheit Europas dar, hieß es in einer in Straßburg verabschiedeten Entschließung.
Die Abgeordneten forderten außerdem Peking auf, keine sogenannten Dual-Use-Güter mehr zu liefern. Diese können sowohl für militärische als auch für zivile Zwecke eingesetzt werden. "Eine Weigerung, den Kurs zu ändern, könnte die bilateralen Beziehungen zwischen der EU und China ernsthaft beeinträchtigen", hieß es in der nicht bindenden Erklärung.
Pistorius: Deutschland bietet Polen Patriot-Raketen
Deutschland habe angeboten, dem NATO-Verbündeten Polen zu Beginn des neuen Jahres Patriot-Luftabwehrraketen zu entsenden, teilte das deutsche Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Einheiten könnten bis zu sechs Monate im Einsatz bleiben, hieß es in einer Erklärung. "Damit schützen wir einen logistischen Knotenpunkt in Polen, der für die Lieferung von Material in die Ukraine von zentraler Bedeutung ist", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius.
Kasachstan untersucht Flaggen-Vorfall bei Putin-Besuch
Weil während des derzeitigen Besuchs von Kremlchef Wladimir Putin in Kasachstan eine ukrainische Flagge zu sehen war, haben die kasachischen Behörden Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Hackerangriffs eingeleitet.
Das Bild einer wehenden blau-gelben Flagge erschien gestern Abend auf einem riesigen Bildschirm an einer belebten Straße im Zentrum der Hauptstadt Astana, wie auf Videos in Onlinenetzwerken zu sehen war. Kurz zuvor war Putin zu einem offiziellen Besuch eingetroffen.
"Nach vorläufigen Informationen erfolgte der Angriff mit ausländischen IP-Adressen über Proxy-Server", hieß es unter anderem von Seiten der kasachischen Polizei. Nun werde geklärt, woher der Angriff gekommen sei und wie die Hacker vorgegangen seien.
Kiew: Fünf ukrainische Kriegsgefangene von Russen erschossen
Die Ukraine hat der russischen Armee erneut Kriegsverbrechen vorgeworfen. Im südukrainischen Gebiet Saporischschja sollen bei der Ortschaft Nowodariwka fünf von sechs ukrainischen Soldaten nach ihrer Gefangennahme erschossen worden sein, teilte die Staatsanwaltschaft in Kiew mit. Der Vorfall habe sich bereits am vergangenen Sonntag ereignet. Ermittlungen wegen verübter Kriegsverbrechen und Mord seien eingeleitet worden.
Putin droht Angriffe auf "Entscheidungszentren" an
Russlands Staatschef Wladimir Putin hat die großangelegten Angriffe auf die Ukraine in der vergangenen Nacht als "Antwort" auf fortgesetzte ukrainische Angriffe mit US-Raketen des Typs ATACMS bezeichnet. Gleichzeitig drohte er mit Angriffen auf "Entscheidungszentren" in Kiew.
"Heute Nacht haben wir umfassende Schläge ausgeführt", sagte Putin während eines Besuchs in der kasachischen Hauptstadt Astana. Dabei seien mit 90 Raketen und 100 Drohnen insgesamt 117 Ziele getroffen worden. "Es war eine Antwort auf fortgesetzte Angriffe auf unser Territorium mit ATACMS-Raketen", fügte Putin hinzu.
"Derzeit wählen das Verteidigungsministerium und der Generalstab Ziele auf ukrainischem Gebiet aus. Dazu könnten militärische Einrichtungen, Rüstungs- und Industrieunternehmen oder Entscheidungszentren in Kiew gehören", fügt Putin hinzu.
Bisher haben russische Angriffe keine Regierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt getroffen. Kiew ist durch Flugabwehrsysteme stark geschützt.
Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein
Laut Informationen des ARD-Hauptstadtstudios ist heute Morgen der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, ins Auswärtige Amt einbestellt worden. Hintergrund ist der Entzug der Akkreditierungen von zwei ARD-Mitarbeitern in Moskau.
Die Ausweisung der ARD-Mitarbeiter durch Russland sei "inakzeptabel" und die "Begründung schlicht falsch und gelogen", sagte Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin zur Begründung. "Wir verurteilen das in aller Deutlichkeit."
Russisches TV zeigt wegen "Söldnertums" inhaftierten Briten
Das russische Fernsehen hat Auszüge aus einem Gespräch mit einem jungen Briten ausgestrahlt, der wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am ukrainischen Armeeeinsatz in der russischen Grenzregion Kursk inhaftiert wurde. Der Sender Rossija 1 zeigte gestern Abend, wie einer seiner Kriegsreporter einen an den Händen gefesselten Mann in Gefängnisuniform und mit rasiertem Schädel namens James Anderson auf Englisch fragt, ob er ein "Nazi" sei. Der Brite antwortet mit "Nein".
Die russische Justiz stuft den 22-jährigen Briten als ausländischen "Söldner" ein, so dass er strafrechtlich verfolgt werden kann und nicht als Kriegsgefangener gemäß der Genfer Konvention behandelt werden muss. Die Beteiligung an Kampfhandlungen als Söldner wird in Russland mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Gegen Anderson laufen zudem Ermittlungen wegen eines "terroristischen Angriffs", ein Straftatbestand, auf den in Russland bis zu 20 Jahre Haft stehen.
Russland gibt sieben Kinder an Ukraine zurück
Russland hat nach eigenen Angaben sieben Kinder an die Ukraine zurückgegeben. Dem seien Vermittlungsbemühungen Katars vorausgegangen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
Katar fungierte bereits mehrfach als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine, um die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder zu erleichtern. Nach ukrainischen Angaben wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar 2022 Tausende ukrainische Kinder widerrechtlich nach Russland gebracht. Nur wenige kamen bislang zurück.
Zwei Tote durch russischen Drohnenangriff im Gebiet Charkiw
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind zwei Männer durch eine russische Drohne getötet worden. Drei weitere wurden bei dem Angriff auf einem Feld beim Dorf Bilyj Kolodjas verletzt, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit.
Ein Traktor sei durch eine sogenannte First-Person-View-Drohne, die per Videoverbindung gesteuert wird, angegriffen worden. Der Ort ist nur wenige Kilometer von der Frontlinie bei der seit Monaten umkämpften Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze entfernt.
Ukraine meldet Abschuss von 79 russischen Raketen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht 79 von 91 russischen Raketen abgefangen. Auch 35 der insgesamt 97 von den russischen Streitkräften gestarteten Drohnen seien abgeschossen und zerstört worden. 62 der Drohnen habe man aus dem Blickfeld verloren, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.
Selenskyj: Russland setzt bei Angriff Streumunition ein
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei ihrem Angriff auf die Energieinfrastruktur seines Landes Marschflugkörper mit Streumunition eingesetzt. Das sei eine "verabscheuungswürdige Eskalation", sagt der Präsident.
Er bekräftigt seinen Aufruf an die westlichen Verbündeten, mehr Ausrüstung für die ukrainische Flugabwehr zu liefern. Die rechtzeitige Bereitstellung müsse insbesondere in den kritischen Wintermonaten sichergestellt werden.
Deutschland will erneut Flugabwehr in Polen stationieren
Deutschland bereitet erneut eine vorübergehende Verlegung des Flugabwehrsystems "Patriot" nach Polen vor. Der Einsatz der Bundeswehr soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa im Januar beginnen. Geplant ist demnach die zeitweise Stationierung von Soldaten und Waffensystemen im Raum Rzeszow im Südosten Polens. Die Erkundungen dafür sollen in den kommenden Tagen starten.
Bereits von Januar bis November 2023 waren deutsche "Patriot"-Einsatzstaffeln in Polen im Einsatz. Rund 320 Männer und Frauen der Bundeswehr bedienten in dieser Zeit drei "Patriot"-Systeme an zwei Standorten in der Nähe der Stadt Zamosc, 33 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine. Sie sollten den Luftraum des Landes schützen, nachdem Ende 2022 beim Einschlag einer Rakete in einem polnischen Dorf nahe der Grenze zwei Menschen getötet worden waren.
Behörden: Hunderttausende in der Ukraine ohne Strom
Nach massiven russischen Luftangriffen in der Ukraine sind dort nach Behördenangaben hunderttausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. In den westlichen Regionen Lwiw, Riwne und Wolyn hatten insgesamt mehr als eine Million Menschen am Donnerstag keinen Strom, wie die örtlichen Behörden mitteilten.
Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe landesweiten Luftalarm ausgelöst, der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sprach von "massiven feindlichen Angriffen" auf die Energieinfrastruktur.
Ukraine meldet landesweit Angriffe auf Energie-Anlagen
Russland hat die ukrainische Energie-Infrastruktur massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. "Überall in der Ukraine werden Energie-Einrichtungen angegriffen", teilte Energieminister Herman Haluschtschenko mit. Es gebe im ganzen Land Stromausfälle.
Explosionen wurden aus Kiew, Charkiw, Riwne, Chmelnyzkyj, Luzk und vielen anderen Städten in der Mitte und im Westen der Ukraine gemeldet. Ein weiterer Angriff traf die Region Wolyn im Norden. Die Stromversorgung dort sei eingeschränkt, sagte der regionale Militärchef Iwan Rudnyzkyj.
Landesweiter Luftalarm in der Ukraine
Wegen drohender Raketenangriffe ist in der Ukraine nach Angaben des Militärs im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, es seien Raketen entdeckt worden, die auf Charkiw, Odessa und acht andere Regionen gerichtet seien.
Russland und die Ukraine hatten in der vergangenen Woche ihren gegenseitigen Beschuss verstärkt, nachdem Kiew nach einer Freigabe aus Washington erstmals Ziele innerhalb Russlands mit US-Raketen des Typs ATACMS angegriffen hatte. Der Kreml reagierte darauf mit dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete.
Berichte über Explosionen in Odessa
In der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Medienberichten zufolge Explosionen zu hören. Lokale Medien berichteten, es solle sich um einen Angriff mit Marschflugkörpern handeln. Offiziell bestätigt wurde das bisher nicht. Odessa im Süden der Ukraine wird immer wieder Ziel russischer Angriffe und wurde bei den massiven Angriffswellen der vergangenen Wochen mehrmals getroffen.
Russland nimmt weitere Ortschaft in der Ostukraine ein
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Siedlung Nova Illinka in der Nähe der umkämpften Stadt Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Die ukrainische Armee hat sich bisher nicht dazu geäußert. Analysten und Kriegsblogger berichten von schnellen russischen Vorstößen in der Ostukraine und hatten bereits vor über einer Woche von der Einnahme Nova Illinkas berichtet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Gebiete um Kurachowe und Pokrowsk in seiner abendlichen Videoansprache als "Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Konflikts".
EU bereitet weitere Sanktionen gegen Russland vor
In der EU wird wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein 15. Sanktionspaket vorbereitet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa diskutierten Vertreter der 27 Mitgliedstaaten gestern Abend erstmals über neue Vorschläge der Europäischen Kommission, die ein schärferes Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsehen. Zudem sei unter anderem geplant, Unternehmen mit Sitz in China ins Visier zu nehmen, die an der Herstellung von Drohnen für den russischen Krieg gegen die Ukraine beteiligt sind.
Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert sind.
US-Geheimdienste: Russischer Atomwaffeneinsatz unwahrscheinlich
Geheimdienste in den USA halten den Einsatz russischer Atomwaffen trotz der Drohung von Präsident Wladimir Putin für unwahrscheinlich. Das sagten fünf mit den Geheimdiensten vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die nachrichtendienstliche Bewertungen der vergangenen sieben Monate hätten ergeben, dass eine nukleare Eskalation infolge einer Lockerung der Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen durch die Ukraine unwahrscheinlich sei. Allerdings sei es wahrscheinlich, dass Russland Sabotageakte gegen europäische Ziele ausweiten werde, um den Druck auf den Westen wegen seiner Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen.
Der Liveblog vom Mittwoch
Bei einem Gipfel in Schweden haben sieben NATO-Staaten angekündigt die Hilfen für die Ukraine auszuweiten. Der russische Präsident Putin ist zu einem Besuch in Kasachstan eingetroffen. Der Liveblog vom Mittwoch zum Nachlesen.