Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine wehrt Dutzende russische Angriffe ab ++
Die Ukraine hat nach eigener Darstellung zahlreiche russische Angriffe zurückgeschlagen. Nach schweren Unwettern sind im Süden Russlands sowie in besetzten Teilen der Ostukraine Hunderttausende Menschen ohne Strom. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- Ukraine wehrt Dutzende russische Angriffe ab
- Stromausfälle in Südrussland und besetzter Ostukraine
- US-Institut: Russland rückt an mehreren Abschnitten vor
- Verbleib von Moskauer Kommunalpolitiker ungewiss
- Russischer Drohnenangriff auf Kiew
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Ukraine wehrt Dutzende russische Angriffe ab
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihrer Führung Dutzende russische Angriffe entlang der Front im Osten und Süden des Landes abgewehrt. Im Abendbericht des Generalstabs in Kiew war die Rede von 71 Gefechten - ein leichter Rückgang nach 82 Gefechten am Freitag. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Begleitet werden die Gefechte am Boden von Artilleriebeschuss und Luftangriffen. Die meisten russischen Sturmangriffe gab es demnach erneut in der Stadt Awdijiwka und Umgebung im Donbass mit 27 Gefechten. Sie seien abgewehrt worden, hieß es ohne die Nennung von Details.
Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen Verteidiger in der seit 2014 gehaltenen Stadt abzuschneiden. Dabei erleiden sie hohe Verluste, rücken aber allein durch die Überzahl an Soldaten und Technik vor. Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA sprach in seinem Bericht vom Freitag von russischen Geländegewinnen.
Österreich gibt Blockade von Russland-Sanktionen auf
Österreich gibt seine Blockade des zwölften EU-Sanktionspakets gegen Russland auf. Zuvor habe die Ukraine die österreichische Raiffeisen Bank International von einer schwarzen Liste gestrichen, heißt es auf der Webseite der Regierung in Kiew und bei einem EU-Diplomaten. Österreich hatte darauf gedrängt, die Bank von der ukrainischen Liste der "Internationalen Sponsoren des Krieges" zu streichen. Die Liste zielt darauf ab, Unternehmen, die in Russland Geschäfte machen und die Kriegsanstrengungen zum Beispiel durch die Zahlung von Steuern unterstützen, unter Druck zu setzen. Die Liste hat keinen rechtlichen Status, ist aber symbolisch wichtig.
Türkei, Rumänien und Bulgarien wollen Seeminen räumen
Die Türkei, Rumänien und Bulgarien wollen gemeinsam Seeminen im Schwarzen Meer räumen. Ein entsprechender Vertrag soll im Januar unterzeichnet werden, teilt der türkische Verteidigungsminister Yasar Guler mit. "Aufgrund des Krieges zwischen der Ukraine und Russland sind sowohl in ukrainischen als auch in russischen Häfen Minen ausgelegt worden. Diese lösen sich manchmal und erreichen aufgrund der Strömung unsere Meerengen", sagt Guler vor Journalisten.
Stromausfälle in Südrussland und besetzter Ostukraine
Nach schweren Unwettern sind im Süden Russlands sowie in besetzten Teilen der Ostukraine Hunderttausende Menschen ohne Strom. Zwischenzeitlich seien im Gebiet Rostow sowie in den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, insgesamt knapp 600.000 Bewohner von der Energieversorgung abgeschnitten gewesen, teilte das Energieministerium in Moskau mit.
Etwas später hieß es, zumindest in Rostow seien mehr als die Hälfte der Haushalte mittlerweile wieder versorgt. In der Region hatte es zuvor ungewöhnlich starke Schneefälle, Blitzeis und Stürme gegeben. Rostow liegt am Asowschen Meer und grenzt an die Ukraine, gegen die Russland seit fast 22 Monaten einen Angriffkrieg führt. Die ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk haben russische Truppen zu großen Teilen besetzt.
US-Institut: Russland rückt an mehreren Abschnitten vor
Die US-Forschungseinrichtung Institute for the study of war meldet in ihrer täglichen Analyse russische Angriffe und Geländegewinne an mehreren Abschnitten der Front. Sowohl nahe Kupiansk, bei Bachmut, Awdijiwka als auch im Raum Donezk hat es demnach russische Bodenangriffe gegeben.
Gottesdienst an der Front
Auch im Krieg soll in der Vorweihnachtszeit Zeit für religiöse Rituale sein: An der Frontlinie bei Wuhledar liest ein Kaplan der Orthodoxen Kirche der Ukraine ein Gebet für ukrainische Soldaten der 72. mechanisierten Brigade.
In der Region im Oblast Donezk liegen die Temperaturen tagsüber rund um den Gefrierpunkt.
Russland will ukrainische Flugkörper abgewehrt haben
Die russische Flugabwehr hat 32 ukrainische Drohnen über der Halbinsel Krim abgeschossen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die 2014 annektierte Halbinsel ist wichtig für die Versorgung russischer Einheiten. Der Ukraine waren immer wieder spektakuläre Angriffe auf Militäreinrichtungen auf der Krim gelungen. In der teils russisch besetzten ukrainischen Region Cherson teilte der von Russland eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo im Netzwerk Telegram mit, russische Einheiten hätten mindestens 15 Flugobjekte in der Nähe der Stadt Henitschesk zerstört.
Zudem sollen in der russischen Region Kursk, die an die Ukraine grenzt, sechs Drohnen abgewehrt worden seien.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Ukraine meldet Drohnen-Abschüsse
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden 30 von 31 russischen Drohnen abgeschossen, die in der Nacht über elf Landesregionen geortet worden waren.
Kurz vor Mitternacht war in vielen östlichen Regionen der Ukraine Luftalarm ausgelöst worden. Die Luftwaffe meldete mehreren Wellen von mit Sprengstoff gefüllten russischen Drohnen im Anflug auf ukrainische Städte.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Litauen repariert "Leopard 2"-Panzer
In Litauen sind die ersten an die Ukraine gelieferten und im Kampf gegen Russland beschädigten "Leopard 2"-Panzer repariert worden. Die wieder instandgesetzten Kampfpanzer sollen schon bald wieder aus in dem baltischen EU- und NATO-Land auf das Schlachtfeld zurückkehren.
"Litauen unterstützt konsequent den Kampf der Ukraine um ihre Unabhängigkeit und entsendet nicht nur Militärhilfe, sondern hilft auch bei der Reparatur von 'Leopard'-Panzern", betonte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. Repariert wurden die "Leopard 2! in einem Wartungszentrum, das von beiden deutschen Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall in Litauen errichtet worden ist.
Ukraine setzt Patriarch Kirill auf Fahndungsliste
Das ukrainische Innenministerium hat das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, auf seine Fahndungsliste gesetzt. Die Geheimdienste des Landes werfen Kirill vor, im Krieg in der Ukraine Russland zu unterstützen. Der Eintrag Kirills auf der Fahndungsliste ist symbolisch, da sich der Patriarch in Russland aufhält und ihm dort keine Verhaftung droht.
Die ukrainische Regierung will den Einfluss von Priestern der russisch-orthodoxen Kirche zurückdrängen, die nach ihren Angaben enge Verbindungen zu Russland unterhalten und die ukrainische Gesellschaft unterwandern.
Verbleib von Moskauer Kommunalpolitiker ungewiss
Ein früherer Moskauer Kommunalpolitiker, der im vergangenen Jahr wegen Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, wird von seinen Unterstützern seit Tagen vermisst. Alexej Gorinow befinde sich nicht mehr in der Strafkolonie in Pokrow rund 200 Kilometer östlich von Moskau, in der er bislang einsaß, teilte dessen Unterstützergruppe im Onlinedienst Telegram mit.
Gorinows Anwälte hätten die ganze Woche lang vergeblich versucht, Informationen über dessen Aufenthaltsort und Gesundheitszustand zu erlangen, erklärte die Gruppe. Sie zeigte sich besorgt über den Gesundheitszustand des 62-Jährigen. "Wir nehmen an und hoffen, dass Alexej Gorinow in ein Krankenhaus verlegt worden ist", hieß es in der Mitteilung.
Russischer Drohnenangriff auf Kiew
Explosionen haben die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko war die Flugabwehr gegen russische Drohnen im Einsatz. Die russischen Streitkräfte hätten Gebiete in der Nähe des Stadtzentrums ins Visier genommen. Auch im historischen Podil habe es Explosionen gegeben. Reuters-Zeugen in Kiew berichten, sie hätten kurz vor Mitternacht die ersten lauten Explosionen gehört. Es sei Luftalarm ausgelöst worden. Die Behörden warnten vor möglichen Raketenangriffen auf Kiew und Umgebung.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Litauen hat der Ukraine mehrere Millionen Patronen und mehrere Tausend Granaten zur Verfügung gestellt. Der französische Präsident Macron signalisiert Bereitschaft zu einem Gespräch mit Russlands Präsident Putin. Die Entwicklungen im Liveblog.