Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Tote in mehreren Städten ++
Bei neuen russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte sind mehrere Menschen getötet worden - darunter drei Menschen in Poltawa. US-Präsident Trump hat ausweichend auf Nachfragen zu einem möglichen Putin-Gespräch reagiert. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Ukraine: Tote durch russische Luftangriffe
- Verletzte und Schäden nach Raketenangriff auf Odessa
- Ukraine: Streit um militärisches Beschaffungswesen
Bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa sind nach Angaben der ukrainischen Hafenstadt etwa 15 Kulturerbestätten beschädigt worden. Eines der "bedeutendsten architektonischen Bauwerke im Stadtzentrum", das Hotel Bristol, sei stark zerstört, schrieb Bürgermeister Hennadij Truchanow im Onlinedienst Telegram. Auch die Philharmonie und das Museum für westliche und orientalische Kunst sind demzufolge von dem Angriff von Freitagabend betroffen.
Das historische Zentrum Odessas steht seit Januar 2023 auf der Weltkulturerbeliste der Unesco. Die Philharmonie ist überdies eine von drei Kulturstätten in der Stadt, die die Unesco im September 2023 angesichts des Krieges unter verstärkten Schutz stellte. Laut dem Bürgermeister beschädigte die Druckwelle an dem 1899 eröffneten Konzerthaus den Haupteingang, Fenster und Inneneinrichtung.
Das Hotel Bristol in Odessa ist nach einem russischen Raketenangriff schwer beschädigt.
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 165 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Die Luftverteidigung habe 56 Drohnen abgeschossen und 61 weitere umgelenkt. Auch eine "beträchtliche Anzahl" von Raketen sei abgeschossen und umgelenkt worden - eine genaue Zahl wurde nicht genannt.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat Vorwürfe zurückgewiesen, etwas mit den Protesten in der Slowakei gegen Regierungschef Robert Fico zu tun zu haben. Es handele sich um falsche Anschuldigungen der slowakischen Behörden, teilte der HUR bei Telegram mit und warnte davor, "feindlicher Propaganda" aufzusitzen. Am Freitag hatte Fico mitgeteilt, es gebe Belege, dass Netzwerke mit Verbindung in die Ukraine die Slowakei destabilisieren und seine Regierung stürzen wollten.
Bei neuen russischen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. In Poltawa in der Zentralukraine meldeten die Behörden drei Tote und zehn Verletzte, unter ihnen Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus. In Sumy im Nordosten des Landes seien zwei Menschen bei einem russischen Angriff getötet worden, teilten die Behörden mit. Auch in Charkiw im Osten sei ein Mensch gestorben - bei einem Drohnenangriff, teilte die Stadt mit.
Schwere Schäden gab es auch in der südukrainischen Stadt Saporischschja und in der Hafenstadt Odessa, wo denkmalgeschützte Gebäude im historischen Zentrum getroffen wurden.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Nach ukrainischen Angaben sind bei russischen Luftangriffen drei Menschen gestorben. Eine Rakete sei in einem Wohnhaus in der Stadt Poltawa eingeschlagen und habe mindestens zwei Menschen getötet und sieben verletzt, teilte das ukrainische Innenministerium mit. Eine Person ist nach Angaben des dortigen Bürgermeisters in der Stadt Charkiw bei einem Angriff gestorben.
Aus Poltawa werden zwei Tote gemeldet - eine Rakete schlug nach ukrainischen Angaben in ein Wohnhaus ein und beschädigte auch Autos.
In der Ukraine gibt es seit Tagen Streit wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow entließ deshalb in dieser Woche seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow. Auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, musste nun gehen, weil sie nach Angaben des Ministeriums ihre Aufgaben bei der Lieferung von Waffen für die Front nicht erfüllt habe.
Der Chef der Hauptabteilung für die Kontrolle von Rüstungskäufen im Ministerium, Serhij Bulawko, teilte mit, dass die Waffen rechtzeitig geliefert würden. "Bis heute gibt es keine Hindernisse für die rechtzeitige Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung an die Front in der Ukraine", sagte er der Staatsagentur Ukrinform zufolge. Verträge würden erfüllt, auch die Finanzierung dafür sei gesichert.
US-Präsident Donald Trump hat auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt bereits mit Kreml-Chef Wladimir Putin telefoniert habe. "Ich möchte das nicht sagen", entgegnete Trump auf eine entsprechende Frage von Reportern im Weißen Haus.
"Wir werden sprechen", sagte der Republikaner an anderer Stelle mit Blick auf Putin und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Wir wollen diesen Krieg beenden." Das Töten und die Zerstörung seien sinnlos und müssten aufhören. "Wir führen sehr ernsthafte Diskussionen darüber", sagte er, ließ weitere Nachfragen zu einem persönlichen Austausch mit Putin aber unbeantwortet.
Bei einem russischen Raketenschlag sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa mindestens sieben Menschen verletzt worden. Sie alle erlitten "mittelschwere Verletzungen", teilte die Staatsanwaltschaft auf Telegram mit. "Russische Terroristen haben das historische Zentrum mit Raketen angegriffen", schrieb Gebietsgouverneur Oleh Kiper ebenfalls auf Telegram. Es seien laut Kiper zahlreiche historische Gebäude, darunter Museen, beschädigt worden. Er veröffentlichte auch Bilder des alten Hotels Bristol, an dem Schäden im Inneren und außen zu sehen waren. Die Altstadt in Odessa gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videobotschaft, die Schläge seien gegen einfache zivile Gebäude verübt worden. Nach seinen Angaben hielten sich im Zentrum zum Zeitpunkt des Raketenangriffs auch norwegische Diplomaten auf. Ihnen passierte demnach nichts.
Bei dem russischen Angriff auf Odessa sind nach Angaben des dortigen Generalgouverneurs zahlreiche Gebäude beschädigt worden.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
Vor einem EU-Gipfel fordern 19 EU-Staaten mehr Geld für Verteidigung von der Europäischen Investitionsbank (EIB). Im Bundestag ist ein Antrag der FDP über weitere Ukraine-Waffenhilfen angenommen worden. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.