Aktionäre billigen geplante Kapitalerhöhung Post darf Alitalia retten
Eine Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro soll die italienische Fluglinie Alitalia vor dem Bankrott bewahren. Die Aktionäre stimmten diesem Rettungsplan zu. Der Konkurrent British Airways protestierte gegen das Engagement der Post.
Alitalia droht das Benzin auszugehen. Die italienische Fluggesellschaft braucht dringend frisches Geld, um Verbindlichkeiten zu begleichen. Deshalb beriet die Aktionärsversammlung bis in die frühen Morgenstunden in Rom über den vom Verwaltungsrat vorgelegten Rettungsplan: eine Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro. Diese wird vor allem durch den Einstieg der italienischen Post sichergestellt, die 75 Millionen Euro in die angeschlagene und hochverschuldete Fluglinie investieren will.
Am Ende hat auch der mit 25 Prozent größte Anteilseigner der Alitalia, Air France-KLM, dieser "italienischen Lösung" zugestimmt. Postchef Massimo Sarmi ist heute in Paris, um mit Air-France-Managern über die künftige Strategie der Alitalia zu beraten.
Lufthansa nicht an Alitalia interessiert
Laut "Corriere della Sera" soll die deutsche Lufthansa ein Engagement bei Alitalia ausgeschlossen haben. Die Zeitung zitiert einen Lufthansa-Sprecher mit den Worten: "Wir haben zurzeit kein Interesse an anderen Fluggesellschaften, auch nicht an Alitalia."
Experten und Konkurrenten beurteilen den Rettungsplan kritisch. Für die Analysten der Schweizer Bank Credit Suisse ist die Aufforderung der italienischen Regierung an die Post, bei Alitalia einzusteigen, ein Indiz dafür, dass es der Politik vor allem um den Erhalt von italienischen Arbeitsplätzen und nicht um Profitabilität geht.
British Airways protestiert
British Airways sieht im Einstieg der italienischen Post, die zu 100 Prozent in Staatsbesitz ist, eine unzulässige staatliche Subvention. Für die britischen Konkurrenten ist das "Protektionismus", der den Wettbewerb verzerre und Fluglinien begünstige, die mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten könnten.