Abkommen unterzeichnet Bananenstreit zwischen EU und Südamerika beigelegt
Eigentlich hatten die Europäische Union und elf südamerikanische Länder schon vor drei Jahren eine Einigung hinsichtlich des Einfuhrzolls für Bananen erzielt. Unterschrieben wurden die Verträge erst jetzt. Stufenweise soll der Zoll pro Tonne Bananen bis 2017 auf 114 Euro gesenkt werden werden.
Die EU und elf Länder Latein- und Südamerikas haben ihren jahrelangen Streit um den Handel mit Bananen beigelegt. Bereits im Jahr 2009 konnten sich die Beteiligten grundsätzlich darauf einigen, die EU-Einfuhrzölle für die Frucht schrittweise zu verringern. Aber erst jetzt tauschten sie am Sitz der Welthandelsorganisation in Genf die rechtskräftig unterzeichneten Vertragsdokumente aus.
Das Ende eines aus WTO-Sicht illegalen Importregimes - für ihren Generaldirektor Pascal-Lamy "ein wahrhaft historischer Moment".
Zankapfel waren günstigere Konditionen für AKP-Staaten
Seit Beginn der 90er-Jahre hatten lateinamerikanische Bananen-Produzenten gegen die Exportbestimmungen der Europäischen Union gekämpft. Sie sahen sich gegenüber den AKP-Staaten - Afrika, der Karibik und der Pazifikregion - benachteiligt. Die ehemaligen Kolonialstaaten konnten Bananen zu weitaus günstigeren Konditionen exportieren.
Die WTO gab ihnen Recht und die Europäische Union war gezwungen, den klagenden Ländern entgegenzukommen, um Handelssanktionen zu entgehen.
Ab 2017 pro Tonne 114 Euro Einfuhrzoll
Beschlossen ist nun, dass der Zoll für die Einfuhr einer Tonne Bananen bis 2017 stufenweise auf 114 Euro reduziert wird. 2009 waren es noch 148 Euro, derzeit sind es 136 Euro. Das "Genfer Banenenabkommen" gesteht der EU jedoch auch weiterhin Hilfsmaßnahmen für Bananen-Produzenten im vergleichsweise ärmeren AKP-Raum zu. Es dürfen Ausgleichszahlungen von bis zu 200 Million Euro erfolgen.