
Bitcoin steigt über 94.000 Dollar Trump will Kryptogeld für strategische Reserve
Bitcoin, Ether und ein paar andere Kryptowährungen sollen nach dem Willen von Präsident Trump künftig Teil der US-Reserve sein. Wie das funktionieren soll, ist unklar - aber die Kurse ziehen an.
Der Bitcoin hat nach einer Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zwischenzeitlich die 94.000-Dollar-Marke übersprungen. Hintergrund ist Trumps Ankündigung zu einer strategischen Kryptowährungsreserve in den Vereinigten Staaten. Am Freitag war der Bitcoin noch bis auf gut 78.000 Dollar gefallen.
US-Präsident Trump hatte am Sonntag erstmals die Namen von Kryptowährungen bekanntgegeben, die in eine neue strategische Krypto-Reserve der USA aufgenommen werden sollen. Trump schrieb in den Sozialen Medien, Währungen wie Bitcoin und Ether sollten "das Herzstück der Reserve sein".
Kurssprünge nach Ankündigung
Neben dem Bitcoin führte Trump weitere, weniger im Fokus stehende Kryptowährungen als Teil seiner geplanten Reserve an - darunter den Ripple-Coin, Solana und Cardano. "Ich werde dafür sorgen, dass die USA die Krypto-Hauptstadt der Welt sind", schrieb Trump. Insgesamt stiegen die Kurse der genannten Kryptowährungen daraufhin zwischen acht und 62 Prozent.
Trumps Lippenbekenntnis sei Wasser auf die Mühlen der Anleger, schrieb Experte Timo Emden von Emden Research. In den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt sei die erhoffte Unterstützung für den Kryptosektor noch ausgeblieben. Die Enttäuschung darüber ist Emden zufolge offensichtlich wieder in Euphorie umgeschlagen.
Funktionsweise noch unklar
Es ist nicht klar, wie die künftigen Reserven aufgebaut werden sollen. Der erklärte Krypto-Fan Trump hatte die Bildung einer Arbeitsgruppe für digitale Vermögenswerte angeordnet. Sie soll bis Juli prüfen, ob die US-Regierung eine strategische Bitcoin-Reserve anlegen soll.
In der deutschen Politik sprach sich etwa der scheidende FDP-Chef Christian Lindner für eine solche Reserve aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde dagegen lehnt die Anlage einer Reserve mit der weltweit führenden Kryptowährung Bitcoin ab.
Krypto-Gipfel im Weißen Haus
Währungsreserven müssten sicher, liquide und geschützt sein, sagte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) kürzlich. "Sie sollten auch nicht vom Verdacht der Geldwäsche oder anderer krimineller Aktivitäten geplagt werden", fügte sie hinzu. Sie gehe deshalb nicht davon aus, dass Bitcoins in die Reserven der Zentralbanken der Euro-Länder gelangen werden.
Anleger setzten darauf, dass Trump in den kommenden Tagen weitere kryptospezifische Ankündigungen macht. Am Freitag findet der erste Krypto-Gipfel im Weißen Haus statt.