Wettbewerbsbehörde erlässt Auflagen EU-Kommission genehmigt Hilfen für Commerzbank
Grünes Licht für die Staatshilfe an die Commerzbank: Die EU-Kommission genehmigte nach langen Verhandlungen die Milliardenhilfe des Bundes. Die Commerzbank muss aber im Gegenzug unter anderem ihre Tochter Eurohypo verkaufen und auf weitere Zukäufe verzichten.
Die EU-Kommission hat nach monatelangen Verhandlungen grünes Licht gegeben für die staatliche Kapitalspritze an die Commerzbank. Das durch die Finanzkrise und die Übernahme der Dresdner Bank geschwächte Institut muss im Gegenzug für die Genehmigung der Milliardenhilfen aber unter anderem ihre Tochter Eurohypo verkaufen, wie EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes mitteilte. Zudem verlangt die Brüsseler Behörde unter anderem, dass die Commerzbank in den nächsten drei Jahren auf Akquisitionen verzichtet und keine Konditionen bietet, mit denen sie die Preisführerschaft hätte.
Die Börse reagierte erleichtert. "Damit hellen sich die Perspektiven für die Bank weiter auf", sagte ein Händler. Die Aktie legte nach Bekanntwerden der Entscheidung um mehr als 15 Prozent zu.
Kroes: Bank kann wieder rentabel werden
Die Bundesregierung und die Commerzbank hatten lange mit der EU-Kommission über die insgesamt 18,2 Milliarden Euro schwere Eigenkapitalspritze für Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus verhandelt. Die Kommission sah darin zunächst eine wettbewerbsverzerrende Beihilfe und hatte zudem Zweifel, ob die Commerzbank ohne sie überlebensfähig sei. Kroes betonte, mit dem von der Commerzbank vorgelegten Restrukturierungsplan werde erreicht, dass die langfristige Rentabilität der Bank wiederhergestellt werden könne. Durch die Auflage werde gewährleistet, dass es durch die Staatshilfen nicht zu Nachteilen für andere Institute komme.
Nach der Übernahme der angeschlagenen Dresdner Bank wurde der Commerzbank bereits eine stille Einlage über rund acht Milliarden Euro gewährt - diese reichte jedoch nicht aus. Zu Jahresanfang folgte eine Kapitalspritze in gleicher Höhe sowie die Beteiligung in Höhe von gut 25 Prozent am Aktienkapital. Diese zweite Tranche war von der EU-Kommission intensiv geprüft worden.