Nachfolge von US-Notenbankchef Bernanke Yellen als Fed-Chefin nominiert
Janet Yellen soll die erste Frau an der Spitze der mächtigen US-Notenbank werden. US-Präsident Barack Obama nominierte sie als Nachfolgerin des scheidenden Bernanke. Yellen ist eine ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin.
US-Präsident Barack Obama hat Janet Yellen als neue Chefin der US-Zentralbank Fed nominiert. Obama lobte die bisherige Vizechefin der Bank als "eine der führenden Wirtschaftswissenschaftlerinnen unserer Nation". Yellen habe ein Ohr für andere Meinungen und verstehe es, Konsens zu schaffen. Sie sei beiden großen Zielen der Fed gleichermaßen verpflichtet - nämlich die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Gewährung der Preisstabilität.
Yellen soll die erste Frau an der Spitze in der fast hundertjährigen Geschichte der mächtigsten Notenbank der Welt werden. Die 67-Jährige könnte die Nachfolge des scheidenden Fed-Chefs Ben Bernanke Anfang kommenden Jahres antreten, der Senat muss der Nominierung aber noch zustimmen. Obama rief den Senat auf, Yellen ohne größere Verzögerungen zu bestätigen. Yellen erklärte, dass sie alles zur Schaffung von Arbeitsplätzen, für stabile Preise und ein robustes Finanzsystem tun wolle. Die Fed müsse allen Bürgern dienen. Zu viele Menschen in den USA könnten keinen Job finden.
Eigentlich nur die zweite Wahl Obamas
Yellen wurde als Favoritin für den Posten gehandelt, seit der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers seine Kandidatur Mitte September zurückgezogen hatte. Die promovierte Ökonomin diente in den 1990er-Jahren unter Präsident Bill Clinton als Wirtschaftsberaterin im Weißen Haus. Mehr als ein Jahrzehnt verbrachte sie auf verschiedenen Posten bei der Fed, 2010 wurde sie von Obama zur Vizechefin der Notenbank ernannt.
Anders als Summers wird Yellen von einflussreichen demokratischen Senatoren unterstützt: "Ich habe keinen Zweifel, dass sie eine exzellente Chefin der Federal Reserve sein wird", erklärte Senator Tim Johnson, der dem Bankenausschuss vorsitzt - der ersten Hürde für Yellens Bestätigung im Senat.
Verfechterin der lockeren Geldpolitik
Yellen ist eine ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin. Ihr wird jedoch nachgesagt, keinen engen Draht zum Präsidialamt zu haben. Sie gilt als Unterstützerin der ultralockeren Geldpolitik, mit der die Federal Reserve in den vergangenen Jahren gegen die Folgen der Wirtschaftskrise ankämpfte. Die Entscheidung für Yellen dürfte an den Finanzmärkten daher wohlwollend aufgenommen werden, da sie auf ein weiterhin niedriges Zinsniveau spekulieren können.