Neue Index-Zusammensetzung Porsche wirft Puma aus dem DAX
Rund zwei Monate nach dem Börsengang zieht der Sportwagenbauer Porsche bereits in den Leitindex DAX ein. Die Aktie der Volkswagen-Tochter ersetzt den fränkischen Sportartikelkonzern Puma.
Die Porsche-Aktie ersetzt im DAX zum 19. Dezember die Papiere von Puma. Der fränkische Sportartikelkonzern werde in den Nebenwerteindex MDAX absteigen, teilt der Börsenbetreiber Deutsche Börse mit. "Wir freuen uns sehr über den schnellen, direkten Einstieg in den DAX", sagte Porsche Finanzchef Lutz Meschke. "Unser Sprung in die Top 40 Deutschlands ist das Ergebnis unserer harten Arbeit der vergangenen Jahre."
Die Porsche AG ist das dritte Unternehmen aus dem Volkswagen-Umfeld im Leitindex. Neben der Wolfsburger Muttergesellschaft ist dort auch deren Großaktionär erfasst: Die Porsche Automobil Holding SE, hinter der die Familien Porsche und Piech stehen. Mit BMW, Mercedes-Benz, Daimler Truck und dem Zulieferer Continental kommen künftig insgesamt sieben der 40 DAX-Werte aus der Autoindustrie.
Der Sportwagenbauer war am 29. September an die Börse gegangen, der erste Preis hatte bei 84 Euro gelegen. Aktuell liegt die Notierung bei mehr als 105 Euro. Porsche ist an der Börse inzwischen gut 98 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung von Volkswagen liegt bei knapp 84 Milliarden Euro. Die Aktie hat seit dem trotz widriger Umstände erfolgreichen Börsengang fast 30 Prozent zugelegt.
Varta muss im MDAX weichen
Neben dem DAX-Absteiger Puma ist auch die Leipziger Verbio Vereinigte Bioenergie neu im MDAX. Der Hersteller von Biodiesel und Bioethanol profitiert vom Boom der Kraftstoffe aus nachwachsender Energie. Das bisher im Kleinwerteindex SDAX geführte Unternehmen kommt auf einen Börsenwert von 4,6 Milliarden Euro.
Für Puma und Verbio weichen müssen der schwäbische Batteriehersteller Varta, dessen Aktie in den vergangenen drei Monaten 54 Prozent ihres Wertes verloren hat und der an der Börse nur noch 1,18 Milliarden Euro wert ist, sowie die Deutsche Wohnen. Der Immobilienkonzern gehört zu 87 Prozent der Wohnungsgesellschaft Vonovia.
Die Veränderungen im SDAX
Im SDAX gibt es auch zwei Aufsteiger. Der Dortmunder Chip-Entwickler Elmos Semiconductor hatte Schlagzeilen gemacht, weil ihm die Bundesregierung den Verkauf einer kleinen Produktionstochter nach China untersagt hatte. Die Aktie hat in den vergangenen drei Monaten um rund die Hälfte zugelegt und vor kurzem den höchsten Stand seit 21 Jahren erreicht.
Der Glasfaser-Spezialist Adva Optical Networking, ist im SDAX künftig praktisch doppelt vertreten. Dort ist bereits die US-Muttergesellschaft Adtran Holdings gelistet, die 65 Prozent an Adva hält. Aus dem SDAX absteigen müssen der Online-Modehändler About You, das Spezialpharmaunternehmen Medios und die Immobilienfirma Instone Real Estate.
Börsenwert ist entscheidend
Die Änderungen treten am Montag, 19. Dezember, in Kraft. Sie sind wichtig für Fonds, die Indizes nachbilden, denn sie müssen dann entsprechend umschichten. Über den Auf- und Abstieg von Unternehmen aus dem deutschen Börsenbarometer entscheidet vor allem der Börsenwert. Den misst der Index-Anbieter am Anteil der frei handelbaren Aktien der einzelnen Unternehmen.
Berücksichtigt wird dafür der volumengewichtete Durchschnittskurs in den letzten 20 Handelstagen vor der Überprüfung der Indizes.