Forderung der Gewerkschaften Sechs Prozent mehr Gehalt im öffentlichen Dienst
Für die mehr als zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen soll es künftig sechs Prozent mehr Gehalt geben. Das verlangen die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund. Innenminister de Maizière hält die Forderung für zu hoch.
Die Gewerkschaften fordern für die mehr als zwei Millionen Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ein Lohnplus von sechs Prozent. Dies gab ver.di-Chef Frank Bsirske in Berlin nach Beratungen der Tarifkommissionen bekannt. Hinzu kommen solle zudem eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 80 Euro pro Monat.
Der Tarifvertrag läuft Ende Februar aus. Die Verhandlungen sollen in der zweiten März-Hälfte beginnen. Die kommunalen Arbeitgeber hatten ver.di und den Beamtenbund (dbb) im Vorfeld vor überzogenen Forderungen gewarnt und auf die angespannte Lage der Städte und Gemeinden infolge der Flüchtlingskrise verwiesen.
Die Tariflöhne der 2,1 Millionen Kommunalbeschäftigten seien zuletzt stärker gestiegen als in der Gesamtwirtschaft, sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, der "Rheinischen Post". "Einen Nachholbedarf sehe ich da nicht." Böhle verwies auf den immer noch hohen Schuldenstand von 144,5 Milliarden Euro.
De Maizière: Inakzeptable Forderung
Bundesinnenminister Thomas de Maizière bezeichnete die Tarifforderung als inakzeptabel. Im Vergleich zu anderen Branchen sei sie unerwartet hoch. Für den Bund bedeute dies Kosten in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro. "Das ist von einem akzeptablen Ergebnis weit entfernt", kritisierte der CDU-Politiker. Tarifabschlüsse mit Augenmaß seien das Gebot der Stunde.