Widerstand gegen Konzept zum Schuldenabbau Gläubiger sperren sich gegen GM-Rettungsplan
Die General-Motors-Gläubiger haben einen möglichen Erlass ihrer Schulden gegen Unternehmensanteile als unfair kritisiert. Diesen Tausch sieht das gestern vorgestellte dritte Sanierungskonzept vor. Können sich beide Seiten nicht einigen, folgt für GM das Insolvenzverfahren.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) stößt mit dem neuen Rettungsplan auf Widerstand seiner privaten Gläubiger. Der gestrige Vorschlag des US-Autobauers zum Tausch von Schulden in eine zehnprozentige Beteiligung am Unternehmen sei "weder annehmbar noch angemessen", kritisierte eine große Gläubigergruppe. Können sich beide Seiten nicht einigen, muss der Konzern ins Insolvenzverfahren.
Zum Abbau seines enormen Schuldenbergs will GM dem Staat als größtem Kreditgeber die Mehrheit am Unternehmen mit mindestens 50 Prozent der Anteile geben. Die Auto-Gewerkschaft UAW soll für den Verzicht auf Forderungen weitere knapp 40 Prozent bekommen. Für die übrigen privaten Gläubiger bleiben laut dem neuen GM-Plan zehn Prozent - für den Erlass von rund 27 Milliarden Dollar Schulden.
Alle Seiten sollten gleiche Opfer bringen, forderte die Gläubigergruppe. Auf die hinter ihr stehenden rund 100 Geldgeber entfalle knapp die Hälfte der GM-Schulden gegenüber privaten Gläubigern. Der Vorschlag sei gegenüber den Gläubigern unfair. Die Arbeitsgruppe der Regierung und GM selbst seien nicht zu ernsthaften Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung bereit gewesen.
Laut GM-Chef Fritz Henderson hatte die US-Regierung die Bedingungen des Tauschangebots vorgegeben.
Weitere 11,6 Milliarden Dollar Staatshilfe?
US-Präsident Barack Obama hat GM für einen tragfähigen Sanierungsplan ein Ultimatum bis Ende Mai gesetzt. GM will dem neuen Rettungskonzept zufolge vorerst nochmals 11,6 Milliarden Dollar an Staatshilfen haben. Dies wären rund drei Milliarden Dollar weniger als früher gefordert. Bis jetzt bekam der Konzern 15,4 Milliarden Dollar.
Das Konzept beinhaltet auch einen Stellenabbau, Werksschließungen und eine Verkleinerung des Händlernetzes.