Zeitungsbericht über strafrechtliches Verfahren Goldman Sachs beschäftigt auch die Staatsanwaltschaft
In der Affäre um riskante Immobilienpapiere der US-Großbank Goldman Sachs laufen übereinstimmenden Medienberichten zufolge jetzt auch strafrechtliche Ermittlungen der US-Justiz. Die Staatsanwaltschaft von Manhattan untersuche den Vorwurf des Börsenbetrugs.
Zwei Wochen nach der Anklage durch die US-Börsenaufsicht hat Medienberichten zufolge nun auch die Staatsanwaltschaft strafrechtliche Ermittlungen gegen die US-Großbank Goldman Sachs eingeleitet. Das "Wall Street Journal" sowie mehrere Nachrichtenagenturen berichten, die Staatsanwaltschaft von Manhattan untersuche, ob die Firma oder ihre Angestellten Börsenbetrug begangen hätten. Anlass sei die Übermittlung eines Dokuments durch die Börsenaufsicht SEC gewesen.
Eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft im New Yorker Stadtteil Manhattan erklärte, sie könne die Angaben weder bestätigen noch dementieren. Die Investmentbank selbst teilte mit: "Da unser Unternehmen derzeit stark im Mittelpunkt steht, sind wir nicht überrascht von dem Bericht über Ermittlungen." Die Bank werde in jeder Hinsicht mit allen Behörden zusammenarbeiten.
Die Börsenaufsicht hat Goldman Sachs zivilrechtlich auf Schadenersatz verklagt. Sie wirft der Bank vor, bei der Vermarktung eines verbrieften Hypothekenkredits im Jahr 2007 institutionellen Investoren wie der deutschen Mittelstandsbank IKB wichtige Informationen vorenthalten zu haben.
Kritiker legen Goldman Sachs zur Last, durch sein Vorgehen die Finanzkrise verschärft zu haben. Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein hatte sich am Dienstag einer fast elfstündigen Anhörung in einem US-Senatsausschuss stellen müssen.